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DrDjangoMD hat geschrieben:NUR NOCH 14 WOCHEN BIS ZUM FORENTREFFEN!!!
Respekt auch von meiner Seite an Dich, Thomas, für Deine kontinuierlichen Forentreffen-Countdowns mit all der Zeit und Mühe, die darin steckt, und mit denen Du Deine Abstinenz das Rest-Jahr über locker ausgleichst...
Das ist Verlässlichkeit in Zeiten, wo meinereiner nun schon seit einer Woche von einer Bekannten vertröstet wird, endlich für den Preis von je einer Flasche Hefeweizen und Bananensaft die Haare geschnitten zu bekommen...
Respekt auch von meiner Seite an Dich, Thomas, für Deine kontinuierlichen Forentreffen-Countdowns mit all der Zeit und Mühe, die darin steckt, und mit denen Du Deine Abstinenz das Rest-Jahr über locker ausgleichst...
Ui, vielen vielen Dank. Ohne würde ich mein eigenes Gewissen ja gar nicht aushalten.
Freitag der 13. UND nur noch 13 Wochen bis zum Forentreffen. Man, heute muss ich echt aufpassen, dass mir nicht Dummes passiert. Anyway...
NUR NOCH 13 FORENTREFFEN BIS ZUR WOCHE!!!
Platz 13 - The Cascades "Rhythm of the Rain"
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Yeah! Diese Woche haben wir endlich mal einen großen 60er Hit auf dem Programm. 1962 von der Band The Cascades geschrieben und aufgenommen stürmte das Lied die internationalen Charts. In vielen Ländern landete es sogar auf Platz 1 derselben, in Flandern erreichte er immerhin Platz 14 (ich fand diese Information auf Wikipedia einfach so wunderschön nichtssagend, unspektakulär und irrelevant dass ich sie weitergeben wollte. )
Was kann ich über den Song selbst sagen? Nun, ich finde ihn einfach wirklich wirklich angenehm. Die Stimme des Sängers ist angenehm, die Melodie ist angenehm und es gehört - was ich besonders schätze - zu den Liedern, die versuchen, den titelgebenden Regen instrumental umzusetzen. Wir haben Geräusche, die Donnergrollen symbolisieren sollen, und die entspannende Haupt-Melodie hat für mich etwas Tröpfelndes. Erzeugt wird dieses melodische Tröpfeln auf einem Celesta, ein Instrument, das ich bis jetzt nicht kannte, das aber einige lieblich, beruhigende Töne zu erzeugen weiß.
So schön ich die Melodie mit ihrem Celesta und die Stimme des Sängers auch finde, muss ich daran jedoch kritisieren, dass sie den Inhalt des Song-Textes nicht wirklich gut umsetzten. Das Lied handelt davon, dass der Regen den Sänger erinnert, dass die einzige Frau, die er je geliebt hat und je lieben wird diese Gefühle absolut nicht erwidert und ihn verlassen hat. Völlig verzweifelt beschimpft er sich als "Fool" und wünscht, der Regen würde ihn allein lassen, damit er vergeblich weinen kann. Und das in einer Interpretation, die ich anfangs als "angenehm" beschrieben habe.
[Besser treffen The Cascades den düsteren Ton übrigens in ihrem späteren Regen-Lied "Maybe the rain will fall" (https://www.youtube.com/watch?v=msmIcKfwlYI), das mir auch gefällt, obwohl es nicht so einprägsam ist wie "Rhythm of the Rain".]
Hm... ein wahnsinnig trübsinniger Text, der aber auf eine nicht trübsinnige Weise vorgetragen wird... wie lang hat es gedauert, bis Neil Sedaka seine gierigen Finger danach ausstreckte? https://www.youtube.com/watch?v=ARwxdRtWXMs
22 Jahre! Wow, ich wusste nicht, dass der gute Neil überhaupt so eine lange Karriere hatte. Neil Sedaka fiel mir durch die beachtliche Leistung auf, zwei Minuten ausschließlich darüber zu singen, dass er von seiner Geliebten misshandelt wird, ohne sein breites Idiotengrinsen währenddessen auch nur eine Sekunde lang zu unterbrechen: https://www.youtube.com/watch?v=e72tG80LmsU&t=47s (Ich habe noch nie so einen fröhlichen Gesichtsausdruck gesehen, wie den von Neil, wenn er bei Minute 1:50 den Satz "I'll surely die." singt). "Rhythm of the Rain" sollte also der ideale Song für ihn sein. Wem seine Stimme zusagt, der wird auch mit seinem Cover seine Freude haben, wie auch mit seinem Song "Laughter in the Rain" (der besser zu Neils Standard-Gute-Laune-Gesichtsausdruck passt): https://www.youtube.com/watch?v=MtIibcNDQ6o. Ich persönlich kann mich allerdings einfach nicht wirklich mit seinem Gesang anfreunden, daher wende ich mich nun anderen Cover-Versionen zu.
Von Sylvie Vartan gibt es ein französisches Cover, das in Frankreich ein Nr. 1 Hit wurde: https://www.youtube.com/watch?v=4vTUAXsN5wk (Cover gut, Katze süß)
Rob de Nijs hat das Lied auf Holländisch gesungen: https://www.youtube.com/watch?v=atBHigLPeig (Das Cover mag ich, weil es nur einen kleinen Schritt davon entfernt ist, eine deutsche Cover-Version zu sein. Davon abgesehen klingt es dem Original sehr ähnlich.)
Großen Erfolg erfuhr auch ein Cover aus den frühen 90ern von Dan Fogelberg: https://www.youtube.com/watch?v=e5Pit2WJ6dI. Hier passen sich Tempo und Stimme stärker dem traurigen Inhalt des Textes an und... oh Gott, das ist das langweiligste, was ich je gehört habe. Es tut mir so leid, dass ich das an der Originalversion kritisiert habe. Ich entschuldige mich hiermit offiziell bei den Cascades. Und offenbar teilen viele mit mir diese Meinung, denn The Cascades traten bis in die 2010er Jahre mit "Rhythm of the Rain" auf... nicht schlecht für eine eher unbekannte 60er Band.
Nächste Woche sehen wir uns an, was in der Regel vor dem Regen kommt, nämlich Donner.
Herrlicher Song. Erinnert mich bei dem Bandnamen auch immer an ein spezielles Mexiko Erlebnis, bei der wir mit einer kleinen Reisegruppe und einem kleinen Bus zu einer versteckten Pyramidenanlage fuhren im Nieseln bis Dauerregen und am späten Nachmittag zu riesigen Kaskaden kamen, und genau da ging die Sonne auf, Kolibris und nette Menschen!
Das Lied kenne ich gut, hätte aber nie sagen können, dass das "Rhythm of the Rain" heißt und von einer Band namens The Cascades ist. Wieder was gelernt, dank Doktor DjangoMD.
Früher war mehr Lametta
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Eigentlich war es mir ein Anliegen, dass die Songs dieser Liste wirklich explizit in ihren Texten auf Schlechtwetter eingehen. Nicht nur als nebenbei erwähnte Metapher, sondern wirklich konkret auf Regen und Co zu sprechen kommen. Auf die Lieder von dieser und nächster Woche trifft dies nicht zur Gänze zu, allerdings setzen beide Songs ihre jeweilige Wettererscheinung so gekonnt in Musik um, dass ich sie einfach in die Liste aufnehmen musste. Die relativ niedere Platzierung liegt daher auch nicht an einem Mangel an Güte (beide Lieder sind absolut großartig) sondern einem Mangel an Regen im Text. Und der erste dieser beiden Songs ist "Thunderstruck" von einer Band, die nach einem Nähmaschinen-Aufdruck benannt ist.
Das Lied handelt von... naja, ganz ehrlich, ich bin zwar jemand, der sehr gerne Liedtexte analysiert und kritisiert, aber es ist absolut egal, von was "Thunderstruck" handelt. Das Lied existiert, damit Leute ihren Kopf dazu in manisches Nicken versetzen können, wie die Partizipanten des oben geposteten Videos so schön vorzeigen. Das einzige Wort, das dabei eine Rolle spielt, ist das kraftvolle "Thunder" (Welches hier auch tatsächlich als "THUNDER!" ausgesprochen nicht und nicht als "Thunder?" wie bei den Imagine Dragons).
Die größte Stärke des Songs ist, wie dieser titelgebende Donner musikalisch umgesetzt wird. Gleich einem sich nahendem Gewitter haben wir anfangs eine wunderbare Steigerung, die von einem konstanten Gitarrenriff zusammengehalten wird: Anfangs hören wir nur den Riff und etwas Schlagzeug. Dann erklingt immer lauter werdend ein Gejohle im Chor. In dieses mischt sich dann immer öfters die Trommel gemeinsam mit dem Ruf "Thunder", der an seinen Höhepunkt ankommt, wenn ihn Brian Johnson erstmals ausstößt. Dieses hervorragende Intro nimmt die erste Minute des Liedes in Anspruch und bereitet wunderbar auf das vor, was kommen wird: Bis zum Schluss bleibt der Song kraftvoll, verliert niemals an Intensität und ist damit nicht nur ein großartiger Rock-Song sonder auch eine grandiose Umsetzung eines Donnerwetters.
Ein paar Worte noch zu dem offiziellen Musikvideo: Es zeigt die Band beim Spielen vor einer mitgerissenen Menge und erfüllt damit seinen Zweck. Die Intensität der Musik ist bei diesem Song so hoch, dass ein überambitioniertes Video sowieso lediglich eine Reizüberflutung wäre und damit ist dieses klassische, aber solide Videokonzept absolut ausreichend. Lediglich zwei Elemente stechen besonders hervor: Das eine ist die Menge an ungewöhnlichen POV-Einstellungen. Wir bekommen Schlagzeugschläger-POV, Gitarren-POV und Boden-POV (in der voyeuristischen Fachwelt auch Up-Skirt-Cam genannt). Das zweite, was in diesem Video unweigerlich im Gedächtnis bleibt ist Lead Gitarrist Angus Young (der das Lied auch zusammen mit Malcolm Young geschrieben hat). Während die restliche Band soweit abgeht, wie von einer Hard-Rock-Band zu erwarten ist, dreht Angus völlig durch: Er schüttelt sich, als hätte er gerade in eine Steckdose gegriffen; er macht ein Gesicht wie Mick Jagger, der gerade in eine Zitrone gebissen hat; und er führt mehrmals einen − wie ich finde − sehr amüsanten Tanz auf, bei dem die Boden-Kamera verzweifelt versucht, den Bereich zwischen seinen Beinen einzufangen. Dies gibt für mich dem soliden Video gerade die richtige Menge erinnerungswürdige Albernheit um es zu einem großartigen Video zu machen.
Nachdem wir uns bei "Thunderstruck" diese Woche so richtig austoben konnten, begeben wir uns nächste Woche zur Entspannung auf einen ruhigen Ausritt.
Arkadin hat geschrieben:Das Lied kenne ich gut, hätte aber nie sagen können, dass das "Rhythm of the Rain" heißt und von einer Band namens The Cascades ist. Wieder was gelernt, dank Doktor DjangoMD.
Geht mir genauso. Wahrlich ein schöner Evergreen. Und mit "Thunderstruck" liegt man natürlich immer goldrichtig!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)