Conquest - Lucio Fulci (1983)

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Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von buxtebrawler »

dr. freudstein hat geschrieben:Und im Bethmann-Buch Über den Jenseits stand da nicht magischer Bogen, sondern Boden. Seitenzahl erwünscht?
Oder was sollte ich erklären, versteh nicht ganz :roll:
Genau das, reicht schon.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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Nello Pazzafini
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von Nello Pazzafini »

solide Fantasy Trashkost, ich mag Perücken, Sssantini auch, kann man schon gucken, in einer angeheiterten Männerrunde kommt der sicher grande :D
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"Ein Grab im K-Gebiet wünscht dir Dein Ugo"
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jogiwan
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von jogiwan »

Laut Fratzenbuch-Eintrag hat unser werter Marcus Stiglegger gemeinsam mit Ivo Ritzer einen Audiokommentar zu "Conquest" eingesprochen und der erscheint dann wohl im April bei dem Repack-Label "84"" auf Silberling! :?
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Onkel Joe
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von Onkel Joe »

jogiwan hat geschrieben:Laut Fratzenbuch-Eintrag hat unser werter Marcus Stiglegger gemeinsam mit Ivo Ritzer einen Audiokommentar zu "Conquest" eingesprochen und der erscheint dann wohl im April bei dem Repack-Label "84"" auf Silberling! :?

April, April oder wie :) .
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Onkel Joe
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von Onkel Joe »

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untot
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von untot »

Obwohl solche Filme ja absolut nicht meine Baustelle sind, so konnt ich diesem haarstäubenden Kameraden hier trotzdem was abgewinnen, ist der Film doch schon wieder so peinlich, das es Spaß macht! :kicher:
Zumal Jorge Rivero, mit Perrücke fast noch schnuckliger anzuschauen ist als ohne! :wix: :mrgreen:

6/10
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DrDjangoMD
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von DrDjangoMD »

Ja, wirklich unterhaltsamer Film. Am besten gefiel mir Sabrina Sianis Mimik :pfeif:
untot
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von untot »

Der war gut! :mrgreen:
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DrDjangoMD
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Re: Conquest - Lucio Fulci

Beitrag von DrDjangoMD »

Handlung:
Die dunklen Heerscharen der Zauberin Ocron löschen die friedvolle Sippschaft des jungen Ilias aus. Dieser schnappt sich seinen magischen Bogen und macht sich auf den Weg, Ocron zur Strecke zu bringen. Unterwegs trifft er den Greenpeace-Barbaren Conan Ator Mace, der sich bald zu einem treuen Reisegefährten entwickelt…

Kritik:
Die oben angegebene Handlung beschreibt nur die ersten paar Minuten des Filmes. Wenn ihr wissen wollt, wie es weitergeht, stellt euch einfach vor, Ilias und Mace führen einen winzig kleinen Dialog, dann kommen ein paar von Ocrons Kreaturen, nehmen einen der beiden gefangen, der andere befreit ihn und sie töten in Zuge dessen ihre gegenwärtigen Gegner. Wenn ihr diesen Vorgang zehnmal wiederholt, habt ihr den ganzen Film. Es bleibt also zu hinterfragen, ob Fulci diesmal ein Drehbuch hatte, oder ob er einfach ein paar Schauspieler um sich versammelte und sagte: „Macht!“ (Anm.: Ich sehe gerade, dass drei Leute am Drehbuch beteiligt waren, was zum Teufel! :o ) Was allerdings vollkommen außer Frage steht, ist, dass dadurch ein spaßiger Actionfilm entsteht, der keine Sekunde Langeweile zulässt, denn kaum werden mal ein paar Worte gewechselt oder eine Liebesbeziehung angedeutet, schon springen aus dem Hinterhalt ein paar üble Gesellen hervor und der Film wendet sich wieder barbarischer Hau-drauf-Action zu.
Ilias gibt dabei keinen besonderen, aber einen annehmbaren Protagonisten, er ist halt der übliche ehrenhafte Jüngling, keine neue Figur, aber eine die funktioniert. Mace hingegen wird durch Jorge Rivero mit einer brauchbaren Performance ausgestattet, seine Philosophie will sich mir allerdings nicht ganz erschließen. Mace weigert sich Tiere zu töten, weil sie ja auch nur Lebewesen sind und Zeugs, allerdings isst er sie gerne. Seine Lösung: Wehrlose alte Leute aus dem Hinterhalt abschießen und ihnen ihr Essen klauen. Denn Tiere umbringen ist ein Verbrechen, aber Mord an Menschen ist OK! :nick: :? Könnt ihr euch vorstellen, was los ist, wenn man diesen Typ mal zum Justizminister machen würde? Ocron lässt wenigstens nur die Leute töten, die sich ihr nicht unterwerfen, aber Mace ist ein vollkommen willkürlicher Psychopath. Wenigstens sorgt seine Welteinstellung für ein paar schöne „Was zum Teufel?“-Momente.
Der Star des Filmes ist allerdings Sabrina Siani, denn sie hat eine tolle Mimik :| …ich meine natürlich wenn ich mir sie so anschaue, frage ich mich warum gerade Anthony Steffen eine hölzerne Performance nachgesagt wird :| …Wow, es ist leicht Witze über ihr Kostüm zu machen, ich sollte ein Buch darüber schreiben :D :? …wenn ich genauer darüber nachdenke habe ich sogar mal ein Buch darüber geschrieben. Und das Beste daran ist, es ist im Handel erhältlich:
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Kaufen Sie „Die 1001 Besten Witze zu Sabrina Sianis Outfit in Conquest. Eine spaßige Gagsammlung für vergnügliche Lesenachmittage von Dr. Django M.D. Jetzt für sagenhafte 12,99 €, aber nur solange der Vorrat reicht, schlagen Sie also zu. Darin enthalten sind clevere Wortspiele wie „Die hat aber ein goldiges Gesicht“, altkluge Kommentare wie „Es hätte doch auch gereicht ihren Namen zu ändern, wenn sie nicht mit den Film in Verbindung gebracht werden will.“, cineastische Vergleiche wie „Neben dieser Darstellung wirkt Hugo Stiglitz wie Jack Nicholson“, spitzfindige Bemerkungen wie „Ist sie jetzt oben ohne?“, sexistische Machosprüche wie „Sie hat eine Goldmaske auf? Sorry, hab ich nicht bemerkt, ich war damit beschäftigt ihr auf die Brüste zu starren“ und natürlich absolute Klassiker wie „Sie sollte aufpassen, dass ihr Indiana Jones nicht den Kopf klaut und gegen einen Sandsack austauscht.“
Aber Spaß bei Seite, ihr Darstellung ist einer der Höhepunkte des Filmes. Sicher, ihre Maske lässt keine Mimik zu, dies macht sie aber mit einer gekonnten Gestik wett. Äußerst eindrucksvoll räkelt sie sich mit ihrer Schlange herum, versteift sich hoheitlich, wenn sie Befehle gibt und passt sich in all ihren Bewegungen der Figur an, die sie verkörpert. Ihre Untergebenen sind auch ein spaßiger Haufen, da sie uns eine Vielzahl an originellen, wenn auch nicht immer gelungenen Monsterkostümen bieten.
Neben diesen Kostümen und der kranken Pseudohippie-Philosophie von Mace sorgen noch unzählige Albernheiten für ein trashiges Vergnügen. Der übertriebene Einsatz von Ekeleffekten, der Effekt, wenn der Bogen plötzlich von selbst zu fliegen anfängt und die Tatsache, dass sich der Held und seine Sippe in der Anfangsszene wortwörtlich in Luft auflösten, eine Fähigkeit die im Verlauf des Filmes nie wieder Erwähnung findet, sind nur einige Beispiele für den spaßigen Unsinn, der „Conquest“ zu einem Vergnügen für die ganze Familie macht.
Von dem ganzen Trash abgesehen, gibt es aber (neben Sabrina Siani) noch zwei Aspekte des Filmes, die ich besonders an dem Film schätze: Zum einen ist er nämlich völlig unberechenbar. Sicher, er wiederholt wie anfangs erwähnt den selbe Handlungselement wieder und wieder aber zwischendurch spielt er ein wenig mit unseren Erwartungen. Nur ein Beispiel dafür ist die Figur von Mace’s Schwägerin. Dies ist übrigens ein Spoiler: Sie wird eingeführt, indem ihr Ilias das Leben rettet. Die beiden scheinen sich gern zu haben, es folgt irgendwann eine Szene, in der sie fünf Minuten nur turtelnde Blicke austauschen und wir sind uns schon sicher eine weibliche Hauptrolle zu bekommen…Eine Minute später wird ihr der Kopf von einen von Ocrons Schergen gespalten. Ein solches Verdrehen von Klischees sorgt meist für große Spannung, da wir uns nicht mehr auf die üblichen Konventionen verlassen können.
Der zweite Aspekt den ich besonders schätze sind die kunstvollen Landschaftsaufnahmen. Mithilfe einer Nebelmaschine im Dauereinsatz verwandelte Fulci die Gegend in ein mythisches Sagenland, welches sich permanent im Dämmerzustand zu befinden scheint. Die Beleuchtung, der Rauch, einfach alles tragen dazu bei, dass der Film einen ganz eigenen visuellen Stil erhält und das gibt ihm immerhin ein Plus gegenüber anderen Genrevertretern wie „Er – Stärker als Feuer und Eisen“ oder „Ator 2 – Der Unbesiegbare“, die von Seiten des Drehbuchs nicht viel besser sind als „Conquest“ aber keine so einmalige Atmosphäre aufweisen.
Bevor ich’s vergesse: Der Soundtrack von Claudio Simonetti ist auch wieder mal gelungen und versorgt uns sowohl mit einem schönem Elektronikthema und beweist, dass man auch mit dem ununterbrochenen Drücken nur einer einzigen Piano-Taste einen tollen spannenden Sound erzielen kann.
Fazit: „Conquest“ ist und bleibt ein unsinniger Film, der für Liebhaber des Trash-Kinos ein paar wunderbare Leckerbissen bereithält. Durch die dem Film eigene Landschaftsgestaltung, dem unkonventionellen Umgang mit klischeehaften Figuren und Sabrina Sianis Körpereinsatz bleibt er aber in meinen Augen auch von seriöserer Seite ein Höhepunkt des Subgenres (allerdings reden wir hier von einem Subgenre, in dem Miles O’Keeffe mal mit einem Paragleiter über einem Schloss geschwebt ist und Bomben auf die Schergen von Caligula II. mit Proletenperücke warf. Die Erwartungen sind also nicht sonderlich hoch. :| )
8/10 nur für Trashfans
6/10 für den ganzen Rest
Zuletzt geändert von DrDjangoMD am Do 21. Jun 2012, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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