Ein älterer Kurzkommentar:
Mit Django kam der Tod
Nach dem grossen Erfolg von "Django", baute man in Deutschland kurzerhand in jeden zweiten Italowestern den Namen Django ein. Spielte dann auch noch Franco Nero persönlich mit, musste der Film natürlich ebenfalls irgendwie mit "Django" in Verbindung gebracht werden.
"L'uomo, l'orgoglio, la vendetta", so der Originaltitel, ist weder ein Spaghettiwestern noch hat er irgendetwas mit Django zu tun. Man bekommt es mit einem Liebesdrama zu tun, welches sich in Spanien abspielt. Aber was kümmert das den deutschen Verleih? So wird aus Don José eben Django und aus Carmen (der Name ist Programm) halt Conchita, die Handlung gar nach Mexiko verlegt. Manche Synchros sind so angenehm bekloppt, sie machen glatt wieder Spass. Das ist hier leider nicht der Fall.
Ansonsten zu vermelden: Franco Nero wirkt bemüht. Klaus Kinski ist auch dabei, bleibt aber in einer Nebenrolle weit hinter seinen Fähigkeiten zurück. Tina Aumont ist hübsch anzusehen, kann aber schauspielerisch nur sehr bedingt überzeugen. Die Kamera ist ordentlich, teils sogar richtig gut. Die Regie dilettantisch und zerfahren, aber leider ohne jegliche Trash-Qualitäten.
Dass dieser Film kein Italo-Western ist, war mir vorher bekannt. Dass er allerdings so miserabel ist, hat mich dann doch überrascht.
Fazit:
1 gemeinsamer Punkt für Franco Nero und Klaus Kinski.
1 Chauvi-Punkt für Tina Aumont.
1 Punkt für die Kamera-Arbeit.
3/10 Mumpitz
***
Vielleicht würde mir das Teil inzwischen besser gefallen, ich weiss es nicht.