Stendhal Syndrome - Dario Argento (1996)
Moderator: jogiwan
Re: Stendhal Syndrome - Dario Argento
"Do you like Hitchcock" finde ich gar nicht mal so schlecht... würde da nicht "Argento auf dem Cover stehen, wäre der vermutlich bei den meisten besser bewertet worden - so groß sind die Unterschiede zum ähnlich gelagerten "Disturbia" gar nicht... *vertretmaldieetwasanderemeinung*
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Re: Stendhal Syndrome - Dario Argento
Dieser Argento wird von vielen Leuten sehr unterschätzt, oder gar unterbewertet. Das mag vielleicht daran liegen, das es hier nicht so viel visuelle Härte zu sehen gibt, wie in anderen Werken von Argento. "The Stendhal Syndrome ist in dieser Beziehung eher etwas zurückhaltend und setzt mehr auf die psychische Schiene, das aber sehr gekonnt. Und so kommt es, das man hier heftige Splatter / Gore Sequenzen überhaupt nicht vermisst, ich glaube sogar, das zuviel Härte dem guten Gesamteindruck des Films eher nur geschadet hätte.
Dieser Film überzeugt eher durch andere Vorzüge, da ist zum Beispiel die intelligent und gut durchdachte Story, die teilweise schon etwas verwirrend auf den Zuschauer wirken kann, wenn man sich nicht richtig auf den Film konzentriert. Man sollte sich schon vorher die Inhaltsangabe durchlesen, um zu wissen, was es mit dem "Stendhal Syndrome" auf sich hat. Wenn man den Film einfach nur so nebenbei sieht, kann es ansonsten sehr schnell passieren, das man den Faden verliert.
Zum anderen verfügt der Film über eine ausgesprochen dichte und beklemmende Atmosphäre, die jederzeit sehr bedrohlich ist und den Zuschauer zu fesseln vermag. Wenn man dazu in der Lage ist, in die Geschichte einzutauchen, dann kommt man bis zum Ende nicht mehr von ihr los.
Die ditte Stärke des Films sind die Darsteller, bei denen man Asia Argento natürlich hervorheben muß. Sie spielt ihren Charakter so eindringlich und absolut glaubwürdig, das es eine wahre Pracht ist. Vor allem die so verletzliche und unsichere Seite ihres Charakters wird so überragend dargestellt, das es eine Freude ist, ihr beim spielen zuzusehen.
Wer also auf intelligente Horrorkost steht und mit Argentos Werken etwas anfangen kann, der kommt an diesem wirklich tollen Film nicht vorbei und wird auf jeden Fall nicht bereuen, ihn gesehen zu haben.
8,5/10
Dieser Film überzeugt eher durch andere Vorzüge, da ist zum Beispiel die intelligent und gut durchdachte Story, die teilweise schon etwas verwirrend auf den Zuschauer wirken kann, wenn man sich nicht richtig auf den Film konzentriert. Man sollte sich schon vorher die Inhaltsangabe durchlesen, um zu wissen, was es mit dem "Stendhal Syndrome" auf sich hat. Wenn man den Film einfach nur so nebenbei sieht, kann es ansonsten sehr schnell passieren, das man den Faden verliert.
Zum anderen verfügt der Film über eine ausgesprochen dichte und beklemmende Atmosphäre, die jederzeit sehr bedrohlich ist und den Zuschauer zu fesseln vermag. Wenn man dazu in der Lage ist, in die Geschichte einzutauchen, dann kommt man bis zum Ende nicht mehr von ihr los.
Die ditte Stärke des Films sind die Darsteller, bei denen man Asia Argento natürlich hervorheben muß. Sie spielt ihren Charakter so eindringlich und absolut glaubwürdig, das es eine wahre Pracht ist. Vor allem die so verletzliche und unsichere Seite ihres Charakters wird so überragend dargestellt, das es eine Freude ist, ihr beim spielen zuzusehen.
Wer also auf intelligente Horrorkost steht und mit Argentos Werken etwas anfangen kann, der kommt an diesem wirklich tollen Film nicht vorbei und wird auf jeden Fall nicht bereuen, ihn gesehen zu haben.
8,5/10
Big Brother is watching you
Re: Stendhal Syndrome - Dario Argento
"Stendhal Syndrome" ragt schon wie ein Monolith aus Argentos spätem Schaffen heraus. Da hatte er mal den Mut neue Wege zu gehen und das ist ihm sehr gut gelungen (nur die dämmlichen CGIs hätte er weglassen sollen). Da hätte er dran anschliessen sollen, aber stattdessen musste er ja leblosen Abklatsch seiner frühen Meisterwerke fabrizieren. "Stendahl Syndrom" gab Hoffnung, auch wenn das wirklich mal ein "anderer" Argento war. Okay, jetzt ist er auch "anders", aber ganz schlecht "anders". Ich finde, er sollte sich zur Ruhe setzten. Das wird nix mehr und er zieht seinen einstmals makelosen Ruf nur immer wieter in den Dreck. "StendahlSyndrome" war das letzte Aufbäumen. Gibt von mir 7/10.
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Re: Stendhal Syndrome - Dario Argento
Italo-Kult-Regisseur Dario Argentos („Opera“, „Profondo Rosso“, „Tenebrae“) 1996er Regiearbeit „The Stendhal Syndrome“ ist eine einerseits vom Regisseur gewohnte Psychothriller/Horror-Mixtur, die gleichzeitig ungewohnt, weil kaum den Giallo-Konventionen entsprechend, ausfiel. Die junge Polizistin Anna Manni (Asia Argento, „Dämonen“), die einem brutalen Serienvergewaltiger und -killer (Thomas Kretschmann, „Rohtenburg“) auf der Spur ist, wird selbst zu dessen Opfer, nachdem sie das sog. Stendhal-Syndrom, einen Erschöpfungszustand nach dem Sich-Verlieren in Kunstobjekten, erlitt. Nachdem sie ihn getötet hat, die Leiche aber nie gefunden wurde, wähnt sie sich weiterhin von ihm verfolgt.
War es in früheren Werken Argentos beispielsweise die Kunst der Architektur, die er in eindrucksvoll in Szene setzte und dadurch huldigte, ist diesmal die Malerei das Objekt seiner Fetischisierung – allerdings ohne sie gegenüber der Handlung dominant in den Vordergrund zu rücken. Anna wird von den Gemälden in den Florenzer Uffizien sogartig angezogen und in eine fremde Welt ver- und entführt, was mittels Tricktechnik dahingehend umgesetzt wurde, dass sie die Gemälde begeht und in sie im wahrsten Sinne des Wortes eintaucht. Davon überwältigt, fällt sie in Ohnmacht und muss fortan mit weiteren syndrombedingten Visionen leben.
Viel schlimmer jedoch wirken die Entführungen und Vergewaltigungen durch Alfredo, den wahnsinnigen Psychopathen. Diese Szenen hat Argento verhältnismäßig explizit, vor allem aber verstörend in Szene gesetzt, arbeitete hier wie auch in anderen Momenten aber zusätzlich mit Computeranimationen. Diese wirken wie eigenartige Fremdkörper und sind eigentlich überflüssig, wenn ich sie auch nicht unbedingt als störend empfand. Wenn Anna sich zur Wehr setzt und über Alfredo zu triumphieren scheint, begibt sich Argento mit „The Stendhal Syndrome“ in klassische „Rape & Revenge“-Gefilde; diese Szenen zählen meines Erachtens zu den Höhepunkten des Films.
Manch einer hätte jene Handlungselemente vermutlich am Ende des Films, als packend inszeniertes Finale, gewähnt, doch mitnichten: Fortan wird man Zeuge weiterer Morde und bekommt den Eindruck vermittelt, Alfredo wäre noch aktiv und außerdem hinter Anna her. Doch nur allzu schnell ahnt der Zuschauer – vollkommen konträr zu Argentos früheren Filmen – wo der Hase die Flinte im Korn versteckt hat. Eigentlich ist es so offensichtlich, dass ich es hier spoilern könnte. Tue ich aber nicht, sondern stelle fest, dass das Finale des Films eigentlich gar keines so recht ist, sondern alle Vorhersehungen schlicht und unspektakulär bestätigt. Oder anders: Nach den von mir als Höhepunkte des Films gelobten Szenen plätschert die Handlung eher vor sich hin, als wirklich zu fesseln. An den Bildschirm zu fesseln vermögen da eher die Ausleuchtung der Bilder, die Kameraführung, eben Argentos typische Stärken, die auch unspektakulärere Handlungselemente zu visuellen Genüssen machen. Zwar gibt es hier keine ausufernden Kamerafahrten oder anderes selbstzweckhaftes Spektakuläre, aber das Niveau ist durchgehend hoch. Auch Morricone verstand es, erneut für eine eingängige, stilvolle musikalische Untermalung Sorge zu tragen.
Was den Stil betrifft, kann „The Stendhal Syndrome“ also erwartungsgemäß punkten, ebenso mit seiner spannenden ca. ersten Stunde. Neben der dann durchhängenden Dramaturgie gibt es aber ein ganz großes Problem. Asia Argento spielt grundsätzlich nicht schlecht, muss vieles über sich ergehen lassen und wird dabei auch noch von ihrem eigenen Vater gefilmt. Jedoch: Ich nehme ihr die Polizistin nicht ab. Zu keinem Zeitpunkt. Niemals. Das dürre, blutjunge, unerfahren und naiv wirkende Mädchen ist einfach keine Bullette. Ich halte Asia Argento keinesfalls für eine schlechte Schauspielerin, es wurde schlicht diese Rolle mit ihr nicht optimal besetzt. Im Laufe des Films erfährt sie mehrere charakterliche Metamorphosen, die sich zunächst darin äußern, dass sie durch den Einfluss Alfredos auf ihre durch das Stendhal-Syndrom ohnehin schon derangierte Psyche vermeintlich „männlicher“ wird. Das soll dann dadurch dargestellt werden, dass sie ihre Haarpracht kürzt und ihre Aggressionen beim Boxen abzubauen versucht. Dass sie beides tut, ist in Ordnung, das aber als etwas „männliches“ darzustellen – hätten die zahlreichen Italo-Fettfrisuren im Film nicht darauf hingewiesen, wäre ich gar nicht darauf gekommen – offenbart peinliche, überholte Geschlechterklischees. Mit ihrer späteren blonden Langhaarperücke sieht sie zudem reichlich albern aus, wobei das aber vermutlich ein Hinweis auf ihren desolaten psychischen Zustand sein soll.
Genug der Kritik, denn bei allem sollte man nicht vergessen, dass die psychologischen Vorgänge, die der Film beschreibt, alles andere als uninteressant sind und in ähnlicher Form tatsächlich in der Realität vorkommen sollen. Inhaltlich ist „The Stendhal Syndrome“ also voll auf der Höhe, sieht toll aus, hat mit Kretschmann einen herrlich widerlichen Fiesling zu bieten, verfügt über einen Morricone-Score, verstört mit Brutalität und Wahnsinn und wird trotz irgendwann deutlich nachlassender Spannung nie wirklich langweilig. Das müssen viele andere Argento erst einmal nachmachen.
War es in früheren Werken Argentos beispielsweise die Kunst der Architektur, die er in eindrucksvoll in Szene setzte und dadurch huldigte, ist diesmal die Malerei das Objekt seiner Fetischisierung – allerdings ohne sie gegenüber der Handlung dominant in den Vordergrund zu rücken. Anna wird von den Gemälden in den Florenzer Uffizien sogartig angezogen und in eine fremde Welt ver- und entführt, was mittels Tricktechnik dahingehend umgesetzt wurde, dass sie die Gemälde begeht und in sie im wahrsten Sinne des Wortes eintaucht. Davon überwältigt, fällt sie in Ohnmacht und muss fortan mit weiteren syndrombedingten Visionen leben.
Viel schlimmer jedoch wirken die Entführungen und Vergewaltigungen durch Alfredo, den wahnsinnigen Psychopathen. Diese Szenen hat Argento verhältnismäßig explizit, vor allem aber verstörend in Szene gesetzt, arbeitete hier wie auch in anderen Momenten aber zusätzlich mit Computeranimationen. Diese wirken wie eigenartige Fremdkörper und sind eigentlich überflüssig, wenn ich sie auch nicht unbedingt als störend empfand. Wenn Anna sich zur Wehr setzt und über Alfredo zu triumphieren scheint, begibt sich Argento mit „The Stendhal Syndrome“ in klassische „Rape & Revenge“-Gefilde; diese Szenen zählen meines Erachtens zu den Höhepunkten des Films.
Manch einer hätte jene Handlungselemente vermutlich am Ende des Films, als packend inszeniertes Finale, gewähnt, doch mitnichten: Fortan wird man Zeuge weiterer Morde und bekommt den Eindruck vermittelt, Alfredo wäre noch aktiv und außerdem hinter Anna her. Doch nur allzu schnell ahnt der Zuschauer – vollkommen konträr zu Argentos früheren Filmen – wo der Hase die Flinte im Korn versteckt hat. Eigentlich ist es so offensichtlich, dass ich es hier spoilern könnte. Tue ich aber nicht, sondern stelle fest, dass das Finale des Films eigentlich gar keines so recht ist, sondern alle Vorhersehungen schlicht und unspektakulär bestätigt. Oder anders: Nach den von mir als Höhepunkte des Films gelobten Szenen plätschert die Handlung eher vor sich hin, als wirklich zu fesseln. An den Bildschirm zu fesseln vermögen da eher die Ausleuchtung der Bilder, die Kameraführung, eben Argentos typische Stärken, die auch unspektakulärere Handlungselemente zu visuellen Genüssen machen. Zwar gibt es hier keine ausufernden Kamerafahrten oder anderes selbstzweckhaftes Spektakuläre, aber das Niveau ist durchgehend hoch. Auch Morricone verstand es, erneut für eine eingängige, stilvolle musikalische Untermalung Sorge zu tragen.
Was den Stil betrifft, kann „The Stendhal Syndrome“ also erwartungsgemäß punkten, ebenso mit seiner spannenden ca. ersten Stunde. Neben der dann durchhängenden Dramaturgie gibt es aber ein ganz großes Problem. Asia Argento spielt grundsätzlich nicht schlecht, muss vieles über sich ergehen lassen und wird dabei auch noch von ihrem eigenen Vater gefilmt. Jedoch: Ich nehme ihr die Polizistin nicht ab. Zu keinem Zeitpunkt. Niemals. Das dürre, blutjunge, unerfahren und naiv wirkende Mädchen ist einfach keine Bullette. Ich halte Asia Argento keinesfalls für eine schlechte Schauspielerin, es wurde schlicht diese Rolle mit ihr nicht optimal besetzt. Im Laufe des Films erfährt sie mehrere charakterliche Metamorphosen, die sich zunächst darin äußern, dass sie durch den Einfluss Alfredos auf ihre durch das Stendhal-Syndrom ohnehin schon derangierte Psyche vermeintlich „männlicher“ wird. Das soll dann dadurch dargestellt werden, dass sie ihre Haarpracht kürzt und ihre Aggressionen beim Boxen abzubauen versucht. Dass sie beides tut, ist in Ordnung, das aber als etwas „männliches“ darzustellen – hätten die zahlreichen Italo-Fettfrisuren im Film nicht darauf hingewiesen, wäre ich gar nicht darauf gekommen – offenbart peinliche, überholte Geschlechterklischees. Mit ihrer späteren blonden Langhaarperücke sieht sie zudem reichlich albern aus, wobei das aber vermutlich ein Hinweis auf ihren desolaten psychischen Zustand sein soll.
Genug der Kritik, denn bei allem sollte man nicht vergessen, dass die psychologischen Vorgänge, die der Film beschreibt, alles andere als uninteressant sind und in ähnlicher Form tatsächlich in der Realität vorkommen sollen. Inhaltlich ist „The Stendhal Syndrome“ also voll auf der Höhe, sieht toll aus, hat mit Kretschmann einen herrlich widerlichen Fiesling zu bieten, verfügt über einen Morricone-Score, verstört mit Brutalität und Wahnsinn und wird trotz irgendwann deutlich nachlassender Spannung nie wirklich langweilig. Das müssen viele andere Argento erst einmal nachmachen.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Stendhal Syndrome - Dario Argento
Huch noch garnix hierzu geschrieben??
Also bei der esten Sichtung gefiel mir "Stendhal Syndrome" eigentlich garnicht besonders, bei mir wurde es erst Liebe auf den zweiten Blick.
Beim zweiten Mal fand ich die Idee und auch die surrealen Sequenzen in den Bildern schlichtweg genial, auch fiel mir hier zum ersten mal ein gewisser Thomas Kretschmann auf, der den Psycho in einer sich wirklich ins Gedächtnis einbrennenden Weise zum Besten gibt, seit dem mag ich den Mann.
Ich mag auch die Erzählweise, mit seinen Sprüngen und Wendungen, auch die nötige Härte hatte der Film für mich, alles in allem ein ziemlich guter Argento.
7,5/10
Also bei der esten Sichtung gefiel mir "Stendhal Syndrome" eigentlich garnicht besonders, bei mir wurde es erst Liebe auf den zweiten Blick.
Beim zweiten Mal fand ich die Idee und auch die surrealen Sequenzen in den Bildern schlichtweg genial, auch fiel mir hier zum ersten mal ein gewisser Thomas Kretschmann auf, der den Psycho in einer sich wirklich ins Gedächtnis einbrennenden Weise zum Besten gibt, seit dem mag ich den Mann.
Ich mag auch die Erzählweise, mit seinen Sprüngen und Wendungen, auch die nötige Härte hatte der Film für mich, alles in allem ein ziemlich guter Argento.
7,5/10
Re: Stendhal Syndrome - Dario Argento (1996)
Für mich der persönliche Tiefpunkt in Argentos Karriere, in dem sich leider stark bemerkbar macht, dass Argento kein Händchen für Emotionen und Gefühlswelten seiner Figuren hat. Hier ist es die einerseits völlig überzeichnete und andererseits völlig unglaubwürdige Figur einer jungen Polizistin, die in die Fänge eines Serienvergewaltigers und -mörders gerät. Dabei wird die Psychologie mit dem Holzhammer vorgetragen und ist ungefähr so ausgefallen, wie wenn ein erstsemestriger Student plump und plakativ versucht, seine eigenen Probleme zu entschlüsseln. Anna Mannis Reise von betont weiblich zu betont männlich und dann wieder retour ist nicht nur völlig lachhaft, sondern wird von ihrer Umgebung auch mit einer fast schon selbstverständlich wirkenden Negierung mitgetragen, als wäre es die normalste Sache der Welt, dass man mit dem ganzen Rucksack an traumatischen Erlebnissen natürlich noch den Polizeidienst versieht. Zudem ist „Stendhal Syndrome“ auch schlecht erzählt, nimmt bereits an einer Stunde seinen Schluss voraus und ist dann auch noch knapp eine halbe Stunde zu lang ausgefallen. Die völlig überforderte Hauptdarstellerin und schlecht gealterte CGI besorgen dann noch den Rest, sodass man hier echt nichts mehr beschönigen muss. Wenn es um Figuren statt Stimmungen geht, ist Argento leider der gänzlich falsche Mann und „Stendhal Syndrome“ zeigt mehr als eindeutig diese Defizite.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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