Deliria-Italiano

Siebte reine Franzosen-Woche Pts 1-4:

Blutige Hochzeit (FRA/ITA 1973) R: Claude Chabrol
-> (4,5/5)
Der Mörder kam um Mitternacht (FRA/ITA 1959) R: Édouard Molinaro
-> French Noir mit Lino Ventura, live auf ARTE gesehen. Sehr gut, auch der jazzige Score. (5/5)
Das Biest muss sterben (FRA/ITA 1969) R: Claude Chabrol
-> Für mich der bisher überzeugendste Chabrol, mit starken Auftritten von Michel Duchaussoy und Jean Yanne. (5/5)
Vor Einbruch der Nacht (FRA/ITA 1971) R: Claude Chabrol
-> Prädikat very slow-paced, aber nicht unintensiv . (4/5)

Was geschah auf Schloß Wildberg?
Schanze, Wepper, Pochath, Hörbiger, Reincke... und eigentlich alle anderen auch
Ein wunderbarer Film, dem ich mal eine VÖ in angemessener Form wünsche.
...ach so, Drehbuch: Rolf Olsen

Resident Evil - Welcome to Racoon City

- Man hat weitestgehend versucht, die ersten beiden Games hierin zu verarbeiten; gelungen ist hierbei allerdings nur der Fanservice
- Erkennbar billig, aber wenigstens mit halbwegs einheitlichem Look, zudem sind die Zombies oldschool und bedrohlich (hingegen zum ersten Anderson-Film, der immer nur geschminkte Menschen, die in erkennbarer Studiokulisse durch die Gegend taumeln, bot)
- Einige gelungene unheimliche Szenen, etwa wenn Chris in der dunklen Villa gegen die Zombies kämpft
- Ein, zwei gute eigene Ideen rund um das Waisenhaus
- Ein bissl Splatter
- Netter 90s-Soundtrack (wenn auch nicht immer passend)
- Mieses CGI (das Blut und vor allem der Kampf gegen den Licker sind miesest getrickst)
- Nimmt viel zu spät Fahrt auf
- Kaya Scodelario... ist leider ein Totalausfall
- Leon Kennedy wird zum Comic Relief
- Neal McDonough und Donal Logue auf der Habenseite
- Schreckliche Dialoge, schlechte Synchro
- Das Finale war schon ziemlich low

Weit weg von gut, aber dennoch fast eine positive Überraschung, wenn man bedenkt, wie scheiße eben die Anderson-Filme waren. Für Fans der ersten Spiele gibt es jede Menge Anspielungen oder 1 zu 1 übernommene Szenen zu entdecken. 5/10

Siebte reine Franzosen-Woche Pt. 5:

Der Erbarmungslose (FRA/ITA 1970) R: Pierre Granier-Deferre
-> Der Titel ist hier Programm. Erbarmungslos werden hier Enten abgeschossen, lachend Gänse plattgefahren, Rinder zu Tode gehetzt und Hunde abgemurkst, weswegen sich der Film den Eintrag ins Tiersnuff-Register natürlich verdient hat. Vom Tiersnuff aber abgesehen ist LA HORSE einer der grindhouse-kompatibelsten französischen Filme der 70er mit einem überragenden Helmut Gabeng und einem der groovigsten Serge Gainsbourg Scores. Das Title Theme ist glücklicherweise auf Single erhältlich. (5/5 minus Tiersnuff = 4/5 )

Lobbykiller hat geschrieben: ↑Fr 25. Mär 2022, 10:29 -> Der Titel ist hier Programm. Erbarmungslos werden hier Enten abgeschossen, lachend Gänse plattgefahren, Rinder zu Tode gehetzt und Hunde abgemurkst, weswegen sich der Film den Eintrag ins Tiersnuff-Register natürlich verdient hat.

Nicht einmal vor Hunden wird Halt gemacht?

The Pit and the Pendulum
DVD
Poe-Verfilmung.
Und gar nicht weit weg von der literarischen Vorlage.
Lance Henriksen gibt hier den impotenten, verliebten Oberinquisitor. Da gibt es ein gutherziges und gutaussehendes Bäckerpaar, es wird gefoltert, bedroht, verbrannt. UNd auch Anlehnungen an Übernatürliches. Das ist alles gut erzählt und gespielt, immer mit lrichtem Hang zur Übertreibung. Wir sehen einige Bekannte: Jeffrey Combs, Oliver Reed. Humor mit den drei Stooges von der INquisition haben wir auch. Und das alles an einem schönem Schauplatz, wohl gedreht in der Nähe von Rom in einer alten Burg. Hat auch etwas vom Theater, die Inszenierung, der Text, manchmal auch seltsamerweise die Kulissen.
Natürlich auch nette eklige Ideen drin. Msik drüber.
Insgesamt schön abgeliefert von Stuart Gordon.

fritzcarraldo hat geschrieben: ↑Sa 11. Dez 2021, 19:32 The Last Duel
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Grandios. Ridley Scotts Mischung aus Ritterfilm und Beitrag zu MeToo kommt im Rashomon-Style daher.
Da ist es dann wirklich faszinierend, wie sich diese Versionen nicht nur im groben voneinander unterscheiden, sondern wie die kleinen Abweichungen plötzlich immer wichtiger werden. Und das Ende fand ich dann wirklich sehr fesselnd. The Last Duel ist wieder einer der besseren Filme von Scott.

Dito

THE LAST DUEL ist für mich jetzt auch eine der ersten großen Überraschungen im 2022er Filmjahr: eine dramatische quasi Kriminalgeschichte im 14 Jahrhundert angesiedelt, die aber davor & natürlich danach noch immer (leider) hoch aktuell ist.
Es geht viel mehr als Wahrheit, es geht vor allem um Wahrnehmung.
Erzählt wird die Story aus drei verschiedenen Blickwinkeln & jede hat ihre Wahrheit: der stolze Ritter, wortkarg & immer bereit, sich in den Kampf zu stürzen..wenn dieses auch dringend benötigtes Geld bringt. Er ist aber auch kein Feingeist & heiratet eher aus Kalkül statt liebe.
Anders sein alter Freund, ein belesener, mehrsprachiger & wortgewandter Ritter, der die nähe von Frauen ebenso schätzt wie die von Adligen. Einer, der sich am liebsten selbst liebt.
Und dann ist da noch die Ehefrau des Ritters, zweckverheiratet, die geschändet wird, der man aber nicht glaubt, das Verbrechen herunter gespielt wird. Es abtut. Sie besteht aber auf eine Wiederherstellung der Ehre. Daher das Titel gebende LAST DUEL. Dabei wird der Film über die 2 1/2 Stunden Laufzeit nicht einmal Langweilig. Ganz im Gegenteil. Empfehlung von Mir

Toyen. Die Malerin des Surrealismus.
Konventionell gemachte, doch spannende Doku über die titelgebende Künstlerin. Für mich jedenfalls, da sie mir aus unbekannten Gründen nicht bekannt war. Ihre Kunst sieht interessant aus, die Doku bezieht soziale und politische Umstände mit ein.
Ich finde gerade nur doof, daß wohl eine umfangreiche Ausstellung in Hamburg vor einem Monat zu Ende war.

Dark Motel
DVD
aka Heartbeat aka Heart Beat aka Geisterhaus im Nebel aka Latidos de pánico
Paul Naschy von 1983. Mit klassischem Naschy-Anfang, Rückblick auf einen adligen bösen Mann, dann Sprung in die moderne Welt. Eine zeitlang, weiß man nicht, was düstere Visionen, was echt, was ein perfider Trick ist, dann biegt er zu einem Thriller ab, um dann wieder ein blutiger Grusler zu werden.
Paul Naschy als Regisseur und Hauptdarsteller in bekannter Doppelrolle, daneben wir Frauen, die jüngste wird gerne mal nackt gezeigt. Wenn es splattert, dann ist es auch ordentlich grafisch. Auch die Masken der Untoten sind wirklich unheimlich und eklg.
Das ist zwar (spanisch typisch) langsam, aber tatsächlich unheimlich, die Story mit den Wendungen hübsch, und die Kulissen gut. Mir gefiel auch der 80s Soundtrack, gerade wenn er am Ende bei der Totenrache in der Kirche aufdreht.
Also, mir gefiel der gut, wunderschöner Sonntagnachmittagfilm!

Starchild
C'mon C'mon
Regie: Mike Mills.
Schauburg Bremen.
OmU. L.A., New York, New Orleans. Wunderschön in schwarz/weiß eingefangen. Dazu Joaquin Phoenix als Radio-Moderator, der mit seinem Neffen unterwegs ist. Inkl. tollem Soundtrack der Dessner-Brüder (The National).
Kann man sich mal ansehen. Und mehr.