purgatorio hat geschrieben:FEUER FREI, Dottore Nummero Zwei
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Danke fürs posten
Spitzenmäßiges Frühwerk von Robert Rodriguez, der hier erzählt wie ein armer kleiner Musikus zur Waffe greifen muss um sich in der harten Welt durchzusetzen (anstatt einen 0815 Actionhelden bei selbiger Tätigkeit zu zeigen wie in den Fortsetzungen). Der Film ist perfekt getimed, es wird genug Zeit genommen um Figuren und Situationen richtig einzuführen, allerdings nicht so viel dass es langweilig werden würde. Sicher, man sieht ihm das geringe Budget an, doch ich bin der Meinung, dass selbst ereignislose Szenen, solange wir nur fürchten, dass dem sympathischen Protagonisten etwas zustoßen könnte, wesentlich spannender sind als sämtliche Explosionen, die man mit einem vermögenden Produzenten im Nacken, auf Zelluloid bannen könnte. Plus der Typ, der den Oberfiesling spielt, mag zwar kein professioneller Schauspieler gewesen sein (ich hab mal das Gerücht gehört, dass ihn Rodriguez beim Blutspenden getroffen hat, ob das stimmt sei dahingestellt), gibt dafür aber eine hinreißend schmierige Performance ab. Der Film mag nicht so mit Action-Klischees zugepumpt sein wie "Desperado", dafür haben wir aber einen glaubhaften sympathischen Hauptcharakter in welchen man sich gut hineinversetzen kann und eine perfekt gelungene Inszenierung. 9/10
Anmerkung: Da dieser Film und seine Fortsetzung so verschieden sind, spielt wahrscheinlich bei der Bewertung die Erwartung auch mit, je nachdem welchen man zuerst gesehen hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn man "Desperado" früher aufschnappte, man von diesem hier enttäuscht gewesen sein wird und umgekehrt.