Ein Hauch von Nostalgie - früher war alles besser?
Moderator: jogiwan
Ein Hauch von Nostalgie - früher war alles besser?
Nachdem Santini mir netterweise die Erlaubnis erteilt hat, sein Interview mit Giovanni Lombardo Radice bei mir im Blog komplett zu posten, habe ich dafür eine kleine Einleitung geschrieben, welche sich auch gut als Diskussionsgrundlage zum Thema "War früher alles besser?" hier im Forum eignen könnte.
"Wer meinen Blog schon etwas länger und aufmerksam gelesen hat, der wird wissen, dass mein Herz lange Zeit für den (vor allem europäischen) Exploitationfilm geschlagen hat. Tatsächlich denke ich, wenn ich so zurückblicke, dass ich die kompletten 90er damit zugebracht habe, obskure Raritäten aus der bunten, und oftmals recht schmierigen, Welt des Bahnhofkinos nachzujagen. Das war damals weitaus schwerer als heute, wo selbst die verwegensten, merkwürdigsten und verrücktesten Filme problemlos auf DVD zu haben sind. Damals musste man sich noch VHS-Kopien (!) aus allen Herren Ländern zusammentauschen. Das war zwar ausgesprochen mühsam, hat aber auch einen Heiden Spaß gemacht Allein dieses Gefühl, wenn DHL einem mal wieder ein Paket mit unbeschrifteten Videokassetten aus z.B. Norwegen in die Hand drückte, und man dann fiebernd vor dem Fernseher saß, die Videokassetten in den Rekorder steckte und gespannt darauf war, welche Kleinode der Exploitation-Niederungen man jetzt wieder gefunden hatte. Und vor allem: In welcher Qualität? Denn da kam es schon mal vor, dass man eine 5. Generations-Kopie der griechischen Videokassette von Umberto Lenzis “Il coltello di ghiaccio” bekommen hatte. Ein Film von dem man schon mal irgendwo etwas gelesen hatte und seit Jahren hoffte, ihn auch irgendwann einmal sehen zu können. Zwar im falschen Bildformat, unscharf bis zum geht nicht mehr und die Farben wechselten gerne mal ins schwarz-weiß… aber man hatte ihn! Man war glücklich und guckte sich den Film trotz Augenkrebsgefahr mit höchstem Genuss an. Und heute? Da stöbert man in diversen nationalen oder internationalen Internet-Shops, sucht sich in Ruhe aus, was man haben möchte und ein paar Tage später hat man den Film mit gestochen scharfen Bild, in Widescreen und Dolby Ton bei sich Zuhause. Das ist super – aber die “Romantik” von früher ist dabei auf der Strecke geblieben."
"Wer meinen Blog schon etwas länger und aufmerksam gelesen hat, der wird wissen, dass mein Herz lange Zeit für den (vor allem europäischen) Exploitationfilm geschlagen hat. Tatsächlich denke ich, wenn ich so zurückblicke, dass ich die kompletten 90er damit zugebracht habe, obskure Raritäten aus der bunten, und oftmals recht schmierigen, Welt des Bahnhofkinos nachzujagen. Das war damals weitaus schwerer als heute, wo selbst die verwegensten, merkwürdigsten und verrücktesten Filme problemlos auf DVD zu haben sind. Damals musste man sich noch VHS-Kopien (!) aus allen Herren Ländern zusammentauschen. Das war zwar ausgesprochen mühsam, hat aber auch einen Heiden Spaß gemacht Allein dieses Gefühl, wenn DHL einem mal wieder ein Paket mit unbeschrifteten Videokassetten aus z.B. Norwegen in die Hand drückte, und man dann fiebernd vor dem Fernseher saß, die Videokassetten in den Rekorder steckte und gespannt darauf war, welche Kleinode der Exploitation-Niederungen man jetzt wieder gefunden hatte. Und vor allem: In welcher Qualität? Denn da kam es schon mal vor, dass man eine 5. Generations-Kopie der griechischen Videokassette von Umberto Lenzis “Il coltello di ghiaccio” bekommen hatte. Ein Film von dem man schon mal irgendwo etwas gelesen hatte und seit Jahren hoffte, ihn auch irgendwann einmal sehen zu können. Zwar im falschen Bildformat, unscharf bis zum geht nicht mehr und die Farben wechselten gerne mal ins schwarz-weiß… aber man hatte ihn! Man war glücklich und guckte sich den Film trotz Augenkrebsgefahr mit höchstem Genuss an. Und heute? Da stöbert man in diversen nationalen oder internationalen Internet-Shops, sucht sich in Ruhe aus, was man haben möchte und ein paar Tage später hat man den Film mit gestochen scharfen Bild, in Widescreen und Dolby Ton bei sich Zuhause. Das ist super – aber die “Romantik” von früher ist dabei auf der Strecke geblieben."
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Re: Ein Hauch von Nostalgie - früher war alles besser?
Hmm... ich seh das ein klein bisschen anders und finde es als ehemaliges Landei gut, dass die Verfügbarkeit von Filmen mittlerweile nicht mehr so an geografischen, gesetzlichen, finanziellen oder sonstigen Beschränkungen scheitern muss. Ein Film wird ja gedreht um ein bestimmtes Publikum zu unterhalten. Und das Publikum sollte im Gegenzug natürlich auch die Möglichkeit haben, bei Interesse diesen Film zu sehen.
Sicherlich mag es früher spannender, interessanter und kurzweiliger gewesen sein, sich auf die Fährte auf eine bestimmte VÖ oder eines Filmes zu machen und diesen nach Monaten dann endlich in Händen zu halten. Das steht ausser Frage! Allerdings hab ich dann ein Problem, wenn bestimmte Filme zu horrenden Preisen gehandelt werden und dann noch Leute wie die Glucken drauf sitzen und niemanden teilhaben lassen. Filme sollten für das Publikum da sein und nicht für einen elitären Kreis von finanzkräftigen Checkern, die dann vielleicht auch noch Kohle auf Kosten anderen machen wollen.
Die Filme, die uns interessieren werden eh nie massentauglich sein, aber wenn ich mich dafür interessiere, dann will ich natürlich auch die Möglichkeit haben, diesen zu einem vernünftigen Preis zu erwerben. Da hat das Internet natürlich alles, aber auch alles verändert. Früher hätte man auch gar nicht die Möglichkeit gehabt, sich mit Gleichgesinnten derartig auszutauschen. Jetzt geht alles auf Knopfdruck und das finde ich durchaus gut...
Sicherlich mag es früher spannender, interessanter und kurzweiliger gewesen sein, sich auf die Fährte auf eine bestimmte VÖ oder eines Filmes zu machen und diesen nach Monaten dann endlich in Händen zu halten. Das steht ausser Frage! Allerdings hab ich dann ein Problem, wenn bestimmte Filme zu horrenden Preisen gehandelt werden und dann noch Leute wie die Glucken drauf sitzen und niemanden teilhaben lassen. Filme sollten für das Publikum da sein und nicht für einen elitären Kreis von finanzkräftigen Checkern, die dann vielleicht auch noch Kohle auf Kosten anderen machen wollen.
Die Filme, die uns interessieren werden eh nie massentauglich sein, aber wenn ich mich dafür interessiere, dann will ich natürlich auch die Möglichkeit haben, diesen zu einem vernünftigen Preis zu erwerben. Da hat das Internet natürlich alles, aber auch alles verändert. Früher hätte man auch gar nicht die Möglichkeit gehabt, sich mit Gleichgesinnten derartig auszutauschen. Jetzt geht alles auf Knopfdruck und das finde ich durchaus gut...
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Ein Hauch von Nostalgie - früher war alles besser?
Hi,
beide "pro" & "contra"-Meinungen haben m. M. nach vollkommen ihre Berechtigung.
Den "nostalgischen Effekt" (oder sollte ich sagen Rausch ) des erfolgreichen"Jagdfiebers" kann nur der nachvollziehen, der in den 80iger & 90iger Jahren selbst auf Jagd war.
Das soll nicht heißen "früher war alles besser" - sondern "damals" war es anders.
Und wie jogiwan ganz richtig anmerkt: Im Pre-Internet-Zeitalter war eh noch alles anders.
Ich jedenfalls bin froh, beide "Epochen" ( ) mit all ihren Vor- & Nachteilen zu kennen.
beide "pro" & "contra"-Meinungen haben m. M. nach vollkommen ihre Berechtigung.
Den "nostalgischen Effekt" (oder sollte ich sagen Rausch ) des erfolgreichen"Jagdfiebers" kann nur der nachvollziehen, der in den 80iger & 90iger Jahren selbst auf Jagd war.
Das soll nicht heißen "früher war alles besser" - sondern "damals" war es anders.
Und wie jogiwan ganz richtig anmerkt: Im Pre-Internet-Zeitalter war eh noch alles anders.
Ich jedenfalls bin froh, beide "Epochen" ( ) mit all ihren Vor- & Nachteilen zu kennen.
Re: Ein Hauch von Nostalgie - früher war alles besser?
"Früher" -ich hatte seit 1980 Zugriff auf VHS- gab es eben keine wirklichen Alternativen. Die Fernseher waren sowieso schrottige Flimmerkisten -dazu winzig- von "Heimkino" keine Spur. Mich haben diese Fakten immer daran gehindert eine Filmsammlung aufzubauen, ich habe mich bis 2000 auf Musik beschränkt. Um Filme zu sehen bin ich lieber ins Kino gegangen, Tapes wurden in der Videothek oder von Freunden geliehen. Damals war das ok, Spass hatte man ja trotzdem irgendwie.Arkadin hat geschrieben: Und heute? Da stöbert man in diversen nationalen oder internationalen Internet-Shops, sucht sich in Ruhe aus, was man haben möchte und ein paar Tage später hat man den Film mit gestochen scharfen Bild, in Widescreen und Dolby Ton bei sich Zuhause. Das ist super – aber die “Romantik” von früher ist dabei auf der Strecke geblieben."
Heute geniesse ich es sehr per Internet einzukaufen. Ich muss mich nicht in schäbigen Eletromärkten durch Horden stinkender Menschen wühlen, nur um dann festzustellen, dass man "meine" Filme und "meine" Musik sowieso nicht im Sortiment hat. Früher suchte man sich nach manchen CDs oder Platten den Arsch ab, das mag sich im Laufe der Jahre romantisch verklären, tatsächlich war es nervig und ärgerlich.
Im Hier und Jetzt kann ich Filme viel intensiver als früher geniessen. Die Vorfreude auf jede Lieferung ist riesig, egal wie häufig pro Woche der Transportknecht an meiner Tür kratzt. Ausserdem möchte ich Filme gern in der Qualität sehen, in der sie auch ursprünglich gedreht wurden. Tapes haben nichts, aber auch gar nichts, mit Kinoatmosphäre oder Filmfeeling zu tun.
Santini bringt es genau auf den Punkt:
Das soll nicht heißen "früher war alles besser" - sondern "damals" war es anders.
Und wie jogiwan ganz richtig anmerkt: Im Pre-Internet-Zeitalter war eh noch alles anders.
Ich jedenfalls bin froh, beide "Epochen" ( ) mit all ihren Vor- & Nachteilen zu kennen.
Das unterschreibe ich sehr gern.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Ein Hauch von Nostalgie - früher war alles besser?
Erst einmal herzlichen Dank für die bisher rege Diskussion. Dafür war der Artikel ja auch da
Das erinnert mich daran, wie ich meine ersten Filme zusammenbekommen habe. Das waren u.a. "Geisterstadt der Zombies" und "Tenebre". Da hatte ich auf einem Lehrgang anno '90 jemanden kennengelernt, der sich auch für son'n Quatsch interessierte und wir sind ins Gespräch gekommen. Da habe ich ihm dann ein paar Mark Unkostenbeiträge in die Hand gedrückt und er hat mir die Dinger kopiert und zugeschickt. Zusammen mit einer Liste, was er noch so hat und der Ansage, dass er dann pro Kopie (!!!) gerne 30-50 Mark hätte. Klar, dass ich darauf nie geantwortet habe. Das ging aber so etwas von gar nicht...
Und dann ging's los mit der gemeinsamen Jagd. Da wurde sich munter ausgetauscht, Listen hin und her geschickt, geguckt, was hat der eine und was kann der andere vielleicht gebrauchen, der den einen Film hat, den ich schon immer sehen wollte. Und das alles zu Selbstkosten. D.h., es wurden Filme gegen Filme getauscht (da das mittlerweile weit mehr als 10 Jahren her ist, ist das alles nach deutschem Recht verjährt. Aber auch so habe ich da kein Unrechtsempfinden, denn die Filme konnte man ja nirgendwo mehr kaufen, selbst wenn man wollte). Das war Ehrensache, denn es ging rein darum, die Filme zu bekommen - nicht sich irgendwie zu bereichern. Das war schon damals eine eingeschworene, absolut faire und vor allem internationale Community. Eine großartige, spannende und auch aufregende Zeit, die ich absolut nicht missen möchte.
Manchmal trauere ich dieser Zeit und dem Gefühl, das sie begleitete, manchmal etwas hinterher. Dass es heute vom reinen "Film"-Standpunkt natürlich viel, viel besser ist, ist dabei natürlich völlig unbestritten.
Darum intressiert es mich, ob es anderen genauso geht oder ob ich einfach ein rettungslos nostalgischer Einzelfall bin.
Interessanter Punkt. Ich habe wirklich mit dem EXTREMEN Sammeln so gegen 1993 angefangen, als ich das erste Mal Internetzugang (per analogem Modem über die Uni. Eine Einwahlnummer und bis zu 30 Leute konnten dann gleichzeitig auf das Internet zugreifen... bei weit über 1000 Studenten. D.h., die beste Chance eine Verbindung zu bekommen, war zwischen 3:00 und 4:00 Uhr morgens) hatte. Davor war es wirklich extrem mühsam, das stimmt.jogiwan hat geschrieben: Allerdings hab ich dann ein Problem, wenn bestimmte Filme zu horrenden Preisen gehandelt werden und dann noch Leute wie die Glucken drauf sitzen und niemanden teilhaben lassen. Filme sollten für das Publikum da sein und nicht für einen elitären Kreis von finanzkräftigen Checkern, die dann vielleicht auch noch Kohle auf Kosten anderen machen wollen.
Das erinnert mich daran, wie ich meine ersten Filme zusammenbekommen habe. Das waren u.a. "Geisterstadt der Zombies" und "Tenebre". Da hatte ich auf einem Lehrgang anno '90 jemanden kennengelernt, der sich auch für son'n Quatsch interessierte und wir sind ins Gespräch gekommen. Da habe ich ihm dann ein paar Mark Unkostenbeiträge in die Hand gedrückt und er hat mir die Dinger kopiert und zugeschickt. Zusammen mit einer Liste, was er noch so hat und der Ansage, dass er dann pro Kopie (!!!) gerne 30-50 Mark hätte. Klar, dass ich darauf nie geantwortet habe. Das ging aber so etwas von gar nicht...
Als das Internet dann aufkam, habe ich dann in diversen Newsgroups (erinnert sich noch jemand? ) viele Gleichgesinnte getroffen, die es bei mir in der Umgebung gar nicht gab. Da war ich eigentlich zweitlebens "Einzelkämpfer" gewesen, was meinen Filmgeschmack anging.jogiwan hat geschrieben:Da hat das Internet natürlich alles, aber auch alles verändert. Früher hätte man auch gar nicht die Möglichkeit gehabt, sich mit Gleichgesinnten derartig auszutauschen. Jetzt geht alles auf Knopfdruck und das finde ich durchaus gut...
Und dann ging's los mit der gemeinsamen Jagd. Da wurde sich munter ausgetauscht, Listen hin und her geschickt, geguckt, was hat der eine und was kann der andere vielleicht gebrauchen, der den einen Film hat, den ich schon immer sehen wollte. Und das alles zu Selbstkosten. D.h., es wurden Filme gegen Filme getauscht (da das mittlerweile weit mehr als 10 Jahren her ist, ist das alles nach deutschem Recht verjährt. Aber auch so habe ich da kein Unrechtsempfinden, denn die Filme konnte man ja nirgendwo mehr kaufen, selbst wenn man wollte). Das war Ehrensache, denn es ging rein darum, die Filme zu bekommen - nicht sich irgendwie zu bereichern. Das war schon damals eine eingeschworene, absolut faire und vor allem internationale Community. Eine großartige, spannende und auch aufregende Zeit, die ich absolut nicht missen möchte.
Manchmal trauere ich dieser Zeit und dem Gefühl, das sie begleitete, manchmal etwas hinterher. Dass es heute vom reinen "Film"-Standpunkt natürlich viel, viel besser ist, ist dabei natürlich völlig unbestritten.
Darum intressiert es mich, ob es anderen genauso geht oder ob ich einfach ein rettungslos nostalgischer Einzelfall bin.
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Re: Ein Hauch von Nostalgie - früher war alles besser?
Hallo erstmal echt ein tolles Forum….
Ich sehe das auch so habe so 89 - 90 angefangen zu sammeln. Und war immer super froh wenn ich den auf einem Flohmarkt oder irgendwelche Videotheken die ich monatlich damals noch mit Bus und bahn abgefahren habe um an meine Perlen zu bekommen. Und das zu preisen die ich heute wirklich selbst für die beste DVD nicht zahlen würde. Das wurde den natürlich durchs netz besser aber es hat halt alles seine vor und nachteile ich möchte die zeit nicht missen.
Gruß
Mike
Ich sehe das auch so habe so 89 - 90 angefangen zu sammeln. Und war immer super froh wenn ich den auf einem Flohmarkt oder irgendwelche Videotheken die ich monatlich damals noch mit Bus und bahn abgefahren habe um an meine Perlen zu bekommen. Und das zu preisen die ich heute wirklich selbst für die beste DVD nicht zahlen würde. Das wurde den natürlich durchs netz besser aber es hat halt alles seine vor und nachteile ich möchte die zeit nicht missen.
Gruß
Mike
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- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Ein Hauch von Nostalgie - früher war alles besser?
Mit dem Sammeln von "echten" Videocassetten habe ich erst 1997 angefangen, erworben zumeist durch Yazid Benfeghoul (GORY NEWS)
Waren sauteuer, die Tapes. Zuvor war es halt sehr schwierig, an Originale ranzukommen und eben auch teuer.
Die besten Fassungen (uncut) kamen aus Holland oder anderswo und man musste eben gute, schriftliche Kontakte haben, um daran zu kommen.
Daher beschränkte ich mich seit den 80ern auf kopierte Tapes von fanatischen Sammlern, die für ein Tape auch schon mal 180DM und mehr ausgaben und dafür auch mal selbst weite Wege gefahren sind. Im Rahmen von Videoabenden wurden diese dann genossen und noch heute zehre ich von diesen Erinnerungen und werten deshalb auch noch so manchen eher schlechten Film als Kultklassiker auf.
Die Kopien waren natürlich zumeist ziemlich mies, was Bild, Farbe und Ton anbelangte, aber man berichtete voller Stolz, endlich auch diesen Film zu besitzen.
Beschnitten wurde das Filmhobby vor allem durch das eher noch fanaterischere Sammeln von Musi(c)k, insbesondere Vinyl aus dem vornehmsweise Underground in vielen seiner Facetten. Leider auch viel zu viel Moneys ins Feiern gesteckt (Konzerte, Reisen zu Partys und Veranstaltungen, Verzehr von Alkohol und ungesunden Nahrungsmitteln). Da sind heute aber einige sehr teure Raritäten dabei, damals noch zum Neupreis erworben und heute oft dreistelliger Wert dank der elektronischen Bucht.
Tätowierungen beschränkten aber auch dieses Hobby dann und wann, aber die kann ich nicht verkaufen, aber ist eine lebenslange Investitation.
Internetzugang und den dazugehörenden PC besaß ich erst seit 2003 und da nahm die Sammelleidenschaft erst so richtig ihren Lauf und ich stellte vor allem immer mehr auf DVD um.
Da bekomme ich den Film in verschiedenen Sprachfassungen, oft mit massig interessantem Bonusmaterial (auch wenn ich vieles noch nicht gesehen habe, aber es läuft ja nicht weg)und vor allem: in bester Qualität (na ja, fast immer). Und sehr viel preisgünstiger, aber auch das Sammlerherz wird oft (über)gereizt.
Heute kommt man eben an alles incl. Fanmaterial schnell mit wenigen Klicks ran und kann trotzdem sehr viele Stunden mit diesem Hobby verbringen.
Kein nerviges Kleinanzeigen durchstöbern mehr und per postalischem Brief die Adressaten nach ner Liste anschreiben, die bei Ankunft der Liste bzw. nach Absenden meiner Bestellliste dann doch schon erheblich geschrumpft ist. Und die Infos wie Abbildungen fehlten komplett.
Heute macht das Sammeln erst so richtig Spaß, an früher hängen nur Erinnerungen, aber nicht immer die besten.
Kultig war es trotzdem und eben Leidenschaft, nicht nur bloßes Massenkonsumieren.
Waren sauteuer, die Tapes. Zuvor war es halt sehr schwierig, an Originale ranzukommen und eben auch teuer.
Die besten Fassungen (uncut) kamen aus Holland oder anderswo und man musste eben gute, schriftliche Kontakte haben, um daran zu kommen.
Daher beschränkte ich mich seit den 80ern auf kopierte Tapes von fanatischen Sammlern, die für ein Tape auch schon mal 180DM und mehr ausgaben und dafür auch mal selbst weite Wege gefahren sind. Im Rahmen von Videoabenden wurden diese dann genossen und noch heute zehre ich von diesen Erinnerungen und werten deshalb auch noch so manchen eher schlechten Film als Kultklassiker auf.
Die Kopien waren natürlich zumeist ziemlich mies, was Bild, Farbe und Ton anbelangte, aber man berichtete voller Stolz, endlich auch diesen Film zu besitzen.
Beschnitten wurde das Filmhobby vor allem durch das eher noch fanaterischere Sammeln von Musi(c)k, insbesondere Vinyl aus dem vornehmsweise Underground in vielen seiner Facetten. Leider auch viel zu viel Moneys ins Feiern gesteckt (Konzerte, Reisen zu Partys und Veranstaltungen, Verzehr von Alkohol und ungesunden Nahrungsmitteln). Da sind heute aber einige sehr teure Raritäten dabei, damals noch zum Neupreis erworben und heute oft dreistelliger Wert dank der elektronischen Bucht.
Tätowierungen beschränkten aber auch dieses Hobby dann und wann, aber die kann ich nicht verkaufen, aber ist eine lebenslange Investitation.
Internetzugang und den dazugehörenden PC besaß ich erst seit 2003 und da nahm die Sammelleidenschaft erst so richtig ihren Lauf und ich stellte vor allem immer mehr auf DVD um.
Da bekomme ich den Film in verschiedenen Sprachfassungen, oft mit massig interessantem Bonusmaterial (auch wenn ich vieles noch nicht gesehen habe, aber es läuft ja nicht weg)und vor allem: in bester Qualität (na ja, fast immer). Und sehr viel preisgünstiger, aber auch das Sammlerherz wird oft (über)gereizt.
Heute kommt man eben an alles incl. Fanmaterial schnell mit wenigen Klicks ran und kann trotzdem sehr viele Stunden mit diesem Hobby verbringen.
Kein nerviges Kleinanzeigen durchstöbern mehr und per postalischem Brief die Adressaten nach ner Liste anschreiben, die bei Ankunft der Liste bzw. nach Absenden meiner Bestellliste dann doch schon erheblich geschrumpft ist. Und die Infos wie Abbildungen fehlten komplett.
Heute macht das Sammeln erst so richtig Spaß, an früher hängen nur Erinnerungen, aber nicht immer die besten.
Kultig war es trotzdem und eben Leidenschaft, nicht nur bloßes Massenkonsumieren.
Zuletzt geändert von dr. freudstein am Fr 24. Sep 2010, 00:14, insgesamt 1-mal geändert.
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- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Ein Hauch von Nostalgie - früher war alles besser?
Hallo Dawn-Mike,Dawn hat geschrieben:Hallo erstmal echt ein tolles Forum….
Ich sehe das auch so habe so 89 - 90 angefangen zu sammeln. Und war immer super froh wenn ich den auf einem Flohmarkt oder irgendwelche Videotheken die ich monatlich damals noch mit Bus und bahn abgefahren habe um an meine Perlen zu bekommen. Und das zu preisen die ich heute wirklich selbst für die beste DVD nicht zahlen würde. Das wurde den natürlich durchs netz besser aber es hat halt alles seine vor und nachteile ich möchte die zeit nicht missen.
Gruß
Mike
heute ist die Freude nicht mehr so groß wie früher, wenn man mit der Tasche der neuesten Errungenschaften nach Hause kam, immer einer Überraschung gleich. Das kann das prallvolle Paket des Paketboten nicht wiedergeben.
Das war das positive der damaligen Zeit.
Freut mich, dass es dir hier gefällt
Für bekloppte Nerds ein wohliges Plätzchen mit ner Menge Spaß, aber auch mit total verrückten Privat- und Profisammlern und Insiderprofis.
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- Registriert: So 21. Mär 2010, 22:44
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Re: Ein Hauch von Nostalgie - früher war alles besser?
Mir selbst fehlt irgendwie das Sammler-Gen, na ja, Musik mal ein wenig ausgenommen . Dementsprechend ist mir die leicht verklärende Rückschau nach dem Motto "Ja, früher erforderte das Fansein noch richtigen Einsatz" etwas fremd. Mir kommt's bei Filmen in erster Linie darauf an, sie zu sehen; Besitz ist für mich völlig zweitrangig, ja, bedeutungslos. Ich bin weder bereit, zumeist von Nerds gemachte Fantasiepreise zu blechen, noch war ich je leidenschaftlicher Börsen- und Flohmarktjäger. Ist heute aus meiner Erfahrung eh zumeist witzlos, denn die "Beute" rechtfertigt in der Regel nicht mehr den Aufwand. Wenn ich auf Flohmärkten stöber, sehe ich die interessanten Titel zu 99 Prozent in der Hand von (semi-)professionellen Händlern, die natürlich genauestens über die in der Sammlerszene geforderten Preise informiert sind und entsprechende auch einfordern .
Daher empfinde ich es durchaus als Erleichterung, im Internet recht easy an das meiste ranzukommen. Und Filme wollen halt gesehen werden, und zwar von möglichst vielen Leuten. Das gehört entstaubt und sozusagen barrierefrei zugänglich gemacht. Das irgendwie mummelgreisige, pseudo-elitäre Insidergehabe, das in diesem Zusammenhang vielfach an den Tag gelegt wird ... Na ja.
Daher empfinde ich es durchaus als Erleichterung, im Internet recht easy an das meiste ranzukommen. Und Filme wollen halt gesehen werden, und zwar von möglichst vielen Leuten. Das gehört entstaubt und sozusagen barrierefrei zugänglich gemacht. Das irgendwie mummelgreisige, pseudo-elitäre Insidergehabe, das in diesem Zusammenhang vielfach an den Tag gelegt wird ... Na ja.
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- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Ein Hauch von Nostalgie - früher war alles besser?
Also, ich habe mich nie auf Börsen rumgetrieben und JEDEN Preis für einen Film bezahlt. Das war lediglich ein Bericht über meine damaligen Erfahrungen (war ja jetzt auch allgemein von dir gemeint) Die meisten Filme hab ich erst in diesem Jahrzehnt erworben und für meist sehr wenig Geld. Ausnahme eben ein paar Stapel VHS. Die meisten stammen allerdings aus billigen Sammlungsauflösungen. Und ich würde auch auf manches verzichten, wenn einer meint, DIESE kopie ist 300€ oder so wert. No way!! Und Unterschriften sammeln muß ich auch nicht, auch nicht auf Plakaten oder so. Stargeprolle brauch ich auch nicht. Wenn bezahlbar, nix dagegen, aber sonst...
Die damaligen Preise kamen ja auch oft nur zustande, weil man eben nicht so einfach an alles herankam (unbestreitbare Erfahrungswerte). Dank Internet und einiger Plattformen ist heute alles kein Problem mehr und selbst viele "Raritätenpreise" sind heute nicht mehr existent. Zum Glück. Gibt da ja noch diese OOP Geschichte, aber das heißt ja nicht automatisch, den Preis in die Höhe zu treiben. Und wenn, da lecken, wo's nicht schmeckt.
Die damaligen Preise kamen ja auch oft nur zustande, weil man eben nicht so einfach an alles herankam (unbestreitbare Erfahrungswerte). Dank Internet und einiger Plattformen ist heute alles kein Problem mehr und selbst viele "Raritätenpreise" sind heute nicht mehr existent. Zum Glück. Gibt da ja noch diese OOP Geschichte, aber das heißt ja nicht automatisch, den Preis in die Höhe zu treiben. Und wenn, da lecken, wo's nicht schmeckt.