Eine fünfköpfige Familie macht Urlaub im eigenen Feriendomizil in der Nähe von Sitges.
Während der jüngste Sohn Jose den Hund über das weitläufige Grundstück jagt,
machen sich die beiden älteren Geschwister Cristian und July daran, das verwilderte
Nachbargrundstück zu erkunden. Hier soll einer Legende nach vor vielen Jahren ein
Mädchen spurlos verschwunden sein. Per ausgeliehener Handkamera filmen die
zwei Geschwister ihre Touren durch das mediterrane Unterholz.
Die Mutter kümmert sich um den Haushalt, der Vater wird kurzerhand wieder
nach Madrid des Berufs wegen zurückgerufen.
Urplötzlich verschwindet der Hund der Familie. Auf der Suche nach ihm machen
Cristian und July eine grauenvolle Entdeckung.
Eine Laufzeit von ca. 70 Minuten, ein mediterranes Setting und eine gewisse
Kompromißlosigkeit zählen für mich zu den Pluspunkten dieses Streifens.
Natürlich ist die Story ausgelutscht, der Schlußtwist nicht unbedingt überraschend,
und die ewig erscheinenden Erkundungsgänge im Wald zum Teil langatmig.
Dennoch sehe ich in "Atrocious" einen durchaus anguckbaren Vertreter seines
Genres. Der Film steigert sich bis zum Ende in eine Spirale der Gewalt.
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Vor allem, daß die Mutter den achtjährigen Sohn im hauseigenen Kamin röstet,
ist jetzt nicht unbedingt Standard.
Die Anspielungen auf Argentos "Geheimnis der schwarzen Handschuhe" machen den
Film jetzt nicht unbedingt besser, sind aber durchaus als sympathische Einsprengsel
zu sehen. Auch finde ich, ist das verwachsene Labyrinth mit einem Brunnen
in bester "Ring"-Manier ein durchaus gelungener Drehort.
Da erscheint mir der kürzlich gesehene "Evil Things" doch als wesentlich
schlechtere Alternative.
5,5/10