Die junge Jessica befindet sich in einer ungesunden Beziehung zu einem aufstrebenden Saxophonisten Johnny, der nur Sex im Kopf hat und es liebt, die junge und ihm hörige Frau emotional zu fordern und vor anderen vorzuführen. Als Johnny eines Tages nach einem Unfall verstirbt, wird der behandelte Chirurg Wendell als Schuldiger ausgemacht, der ebenfalls mit der Frauenwelt so seine Probleme hat. Kurzerhand entführt Jessica den Doktor mit Waffengewalt und fesselt in ihrem Haus um ihn in den darauffolgenden Tagen zu demütigen und offen mit Mord zu bedrohen. Doch während Wendell still vor sich hin leidet und alles geduldig erträgt, reflektiert auch Jessica ihre Beziehung zu Johnny und bekommt Zweifel, ob der gekidnappte Mann diese Tortur überhaupt verdient hat.
„The Devil’s Honey“ ist ein Erotik-Thriller italienischer Prägung, der sich nicht wirklich um seine Figuren schert, sondern dem Zuschauer lieber eine sleazige Szene nach der anderen um die Ohren knallt. Fulcis Rückkehr nach längerer Krankheit offenbart jedenfalls nicht nur ein paar inhaltliche Mängel sondern wirkt zerfahren, unlogisch und bringt auch kaum einen Handlungsfaden so richtig zu Ende. Sicherlich bietet der Streifen dabei genügend Schauwerte, krude Ideen und auch noch einen sympathischen Auftritt des Regisseurs als Schmuckverkäufer, aber so richtig wollte sich gestern keine Begeisterung einstellen. Das liegt einerseits an den eher unerotisch anmutenden Momenten am laufenden Band und natürlich auch an den Figuren, die sehr oberflächlich gezeichnet werden. Sowohl Jessica und Wendell finden aus unterschiedlichen Gründen Gefallen an ständiger Erniedrigung und Demütigungen und daraus hätte man auch sicherlich auch durchaus einen passablen Erotik-Thriller zaubern können. Im Falle von „The Devil’s Honey“ steht aber nicht die Psychologie der Figuren im Vordergrund, sondern bestenfalls das Zeigen von nackter Haut und so werden alle Zutaten in einen großen Topf geschmissen, zweimal umgerührt, mit schwülstiger Musik unterlegt und auf dramaturgischer Sparflamme geköchelt. Als Einstieg in die späte Schaffensphase von Lucio Fulci ab 1986 ist der „The Devil’s Honey“ sicherlich ebenfalls interessant und auch Freunde von sleazigen Trash mit teils haarsträubenden Entwicklungen kommen ausgiebig auf ihre Kosten - mit Ruhm hat sich hier aber bei aller Liebe zum italienischen Genre-Kino sicherlich niemand bekleckert.