Das Superding der 7 goldenen Männer - Marco Vicario (1965)

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Moderator: jogiwan

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Onkel Joe
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Das Superding der 7 goldenen Männer - Marco Vicario (1965)

Beitrag von Onkel Joe »

Il grande colpo dei sette uomini d'oro.jpg
Il grande colpo dei sette uomini d'oro.jpg (610.37 KiB) 515 mal betrachtet

Originaltitel: Il grande colpo dei sette uomini d'oro
Herstellungsland: Italien/1965
Regie: Marco Vicario
Darsteller: Philippe Leroy, Rossana Podestà, Gastone Moschin, Maurice Poli, Manuel Zarzo und Gabriele Tinti.

Story: Nachdem Albert seinen ersten Coup in Rom in den Sand setzte, kommen die Behörden auf die Idee, ihn und seine Mannschaft für eine Polit-Aktion in Lateinamerika mit der schönen Giorgia (Rossana Podesta) als Lockvogel zu gewinnen.
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CamperVan.Helsing
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Re: Das Superding der 7 goldenen Männer - Marco Vicario

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Tja, das Sequel der sieben goldenen Männer. Nach einem gescheiterten Coup stellen sich der Professor und sein Team in den Dienst der USA, um auf einer Karibikinsel einen revolutionären General (Enrico Maria Salerno) zu entführen, wofür der Professor das offizielle Kommando über ein US-U-Boot erhält. Doch er wäre nicht der Professor, wenn er nicht einen eigenen Plan nebenbei verfolgen würde, zur Finanzierung der Revolution ist nämlich ein sowjetisches Schiff mit 7000 Tonnen (!) Gold zur Insel unterwegs...

Der General hat sich unterdessen in Georgia (Rossana Podesta), die sich als Journalistin ausgegeben hat, so dermaßen verknallt, dass er glatt die Revolution vergisst und nur noch daran denkt, ihr Hund zu sein...

Um ehrlich zu sein, ist Teil 2 trotz der identischen Erfolgsbesetzung aus Teil 1 eine ziemliche Enttäuschung, dem der Charme des 1. Teils fast vollkommen abgeht. Die goldenen Männer zwischen die Fronten des kalten Krieges zu schicken, ist schlichtweg abstrus, wie auch die Tatsache, dass die mit der Schiffsladung Gold auf einer einsamen Insel landen, wie auch die Idee, Arthur (Gastone Moschin) auf dem Schiff den Diktator raushängen zu lassen.

Fazit: Als eigenständiger Film vielleicht noch OK, als Sequel sehr enttäuschend. Genial ist allerdings der Schluss geraten, womit der Film wirklich zum Kuriosum gerät: Es gibt viele brauchbare Filme, deren Schluß zum Ärgernis gerät. Aber wie viele schlappe Filme gibt es, deren Schluß zum unerwarteten Highlight gerät?
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Onkel Joe
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Re: Das Superding der 7 goldenen Männer - Marco Vicario

Beitrag von Onkel Joe »

Lieber Ugo du hast recht, der 1.Teil ist ne meile besser und dem 2. fehlt so einiges.Die bekloppte Story tut dem ganzen auch nicht wirklich gut aber er bleibt einem dann doch noch Positive im Sinne was dann kaum zu erwarten war nach den ersten 30 minunten.Die Musik beider Teile ist recht fluffig, die Darsteller aus beiden Filmen geben alles.Ich möchte beide Filme nicht mehr missen!
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jogiwan
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Re: Das Superding der 7 goldenen Männer - Marco Vicario

Beitrag von jogiwan »

2019 beginnt gut:
pidax.de hat geschrieben: 7 goldene Männer + Das Superding der 7 goldenen Männer (Blu-ray) Ab 15.02.19!

Die komplette 2-teilige Spielfilmreihe in brillianter HD-Qualität

Sieben Männer träumen davon, im Gold zu schwimmen. Einer von ihnen, der Professor, entwirft einen genialen Plan. Als Arbeiter verkleidet, graben sich sechs Gauner unter den Straßen in eine Bank, in der sechs Tonnen Gold liegen. Modernste Ausrüstung und beste technische Geräte helfen den Männern, ihren Plan zu verwirklichen. Ihr Vorgehen ist so erfolgreich, dass die sieben Goldjungs im zweiten Teil sogar von offizieller Seite bei einem Coup um Hilfe gebeten werden: Hier geht es um die Entführung eines Diktators.

Hintergrundinformationen:
Die beiden Filme Marco Vicarios sind hinreißende Gaunerkomödien. Die staatliche Filmbewertungsstelle erteilte das Prädikat „Wertvoll“, und das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Parodistisch eingefärbte, mit hübschen Gags versehene Schilderung eines unglaublich perfekten Tresoreinbruchs.“ Die Fortsetzung wurde als „quirliger, grotesk übersteigerter Krimispaß“ bezeichnet.

Bonusmaterial:
Bildergalerien (Aushangfotos) & 2 rare japanische Souvenierhefte (PDF)

HANS SCHAFFNER PRÄSENTIERT "7 goldene Männer" UND "Das Superding der 7 goldenen Männer" MIT Philippe Leory, Rossana Podestà, Gastone Moschin, Maurice Poli, Manuel Zarzo, Gabriele Tinti, Giampiero Albertini, Dario De Grassi, Ennio Balbo, Enrico Maria Salerno

Buch: Marco Vicario, Noelle Gilmor, Mariano Ozores
Kamera: Ennio Guarnieri
Schnitt: Roberto Cinquini, Pedro del Rey, Nino Baragli, María Ana Roca
Musik: Armando Trovajoli
Produktion und Regie: Marco Vicaro

2 Blu-ray-Discs in einem Amaray-Case mit Wende-Inlay (inwendig ohne FSK-Logo)
Laufzeit: ca. 192 Min.
Bildformat: 16:9, 1.85:1
Sprache: Deutsch, Italienisch
Ländercode: B (Europa)
FSK: freigegeben ab 12 Jahren

Produktion: Italien 1965/1966



Bild

quelle: https://www.pidax-film.de/Film-Klassike ... 91c05a9ff2
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Arkadin
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Re: Das Superding der 7 goldenen Männer - Marco Vicario (1965)

Beitrag von Arkadin »

Gleiches Team wie in "7 Goldene Männer". Diesmal müssen sie im Auftrag des CIA einen südamerikanischen General entführen, welcher mit großer Hingabe von Enrico Maria Salerno als Fidel-Castro-Klone gegeben wird. Alles ist etwas größer, die Goldenen Männer haben zahlreiche Gadgets und insgesamt hat das alles mehr von Eurospy als von heist. Allerdings geht das zu Lasten der Figuren, die hier nicht mehr so liebenswert wie in Teil 1 sind und sich am Ende mit Waffengewalt bekämpfen. Alles mehr over the top, aber der Charme leidet. Trotzdem kann man den gut angucken.
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karlAbundzu
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Re: Das Superding der 7 goldenen Männer - Marco Vicario (1965)

Beitrag von karlAbundzu »

Die sieben goldenen Männer sollen auf einer karikischen Insel einen Revolutionsführer entführen, im Auftrag des CIAFBI. Und im Hafen steht ein Schiff voll Gold, das der Professor natürlich auch abgreifen will.
Wir springen direkt wieder hinein in einem Einbruch, der von der amerikanischen Staatspolizei ufegfangen wird, um die Goldenen zu engagieren. Hier wird dann noch ein wenig komplizierter und mit noch mehr technischem Schnickschnack versucht, Castro zu entführen und das Gold zu klauen, was natürlich gelingt, aber auch wieder zu Uneinigkeiten führt, da eben jede/r jede/n übervorteilen will.
Es wird noch eine Schippe draufgelegt. Noch überdrehter, die technische Ausrüstung reicht schon ins SciFi-hafte hinein (Zitat Mitseherin: Das war der Film mit den meisten Antennen, den ich sah. Und den kleinsten), und der Humor schießt auch mal übers Ziel hinaus. Gerade das Frivole, mit dem sich hier über Catro lustig gemacht wird, ist manhcmal unangenehm.
Aber meistens hat man seine Freude: Eben am Überdrehten, an der Ausstattung (Rossana Podestà wechselt manchmal in der Szene Haar- und Augenfarbe und raffinierte Klamotten), die Story ist aich wieder hübsch Heist-mäßig, die Musik dudelt uns ins Hirn aufs Schönste.
Die einzelnen Charaktere bekommen leider noch wenig Platz und warum die sich von null auf gleich auf der Insel anballern ist auch nicht klar.
Dafür ist das Ende super mit einem schönen Verweis auf Teil eins!
Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Maulwurf
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Re: Das Superding der 7 goldenen Männer - Marco Vicario (1965)

Beitrag von Maulwurf »

 
Das Superding der 7 goldenen Männer
Il grande colpo die sette uomini d‘oro
Italien/Frankreich/Spanien 1966
Regie: Marco Vicario
Philippe Leroy, Rossana Podestà, Gastone Moschin, Maurice Poli, Manuel Zarzo, Gabriele Tinti, Giampero Albertini, Dario De Grassi,
Simón Arriaga, Ennio Balbo, Alberto Bonucci, Gianna De Benetto


Das Superding der 7 goldenen Männer.jpg
Das Superding der 7 goldenen Männer.jpg (71.13 KiB) 211 mal betrachtet
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So viel Mühe haben sie sich gegeben die Bank auszurauben, nur die modernste Technik eingesetzt, alles ist wie am Schnürchen gelaufen, und der Plan des Professors hat sich wie immer als perfekt erwiesen. Und doch standen hinterher diese Männer mit den Maschinenpistolen da und haben sie und ihre Beute eingesackt. Sie, die sieben goldenen Männer. Doch der Professor zeigt sich in seiner Genialität mindestens genauso grenzenlos wie seine Gefährtin Giorgia in ihrer Gier nach Gold. Das ganze Vorspiel ist nur der Teil eines noch viel größeren Plans: Im Auftrag des Hexagons(!) soll von einer karibischen Insel ein General entführt werden, der gerne Zigarren raucht, einen Vollbart hat, und gerade eine erfolgreiche Revolution hinter sich gebracht hat. Eine verdammt große Nummer für die Meisterdiebe …

DAS SUPERDING ist ein schönes Beispiel dafür, dass a) Fortsetzungen beileibe keine Filmkrankheit unserer Tage sind, und b) das Original meistens doch der bessere Film ist. Nicht immer, aber fast immer. Wo DIE SIEBEN GOLDENEN MÄNNER von 1965 noch grundsätzlich auf dem Boden der Realität fußt, und trotz gelegentlicher comichafter Übertreibungen durchaus auch irgendwo Sinn macht, ist DAS SUPERDING einfach nur noch ein vollkommen abgedrehter Unfug. Amüsant, komisch, vor allem charmant, aber eben Unfug. Die sprechendste Szene ist die, wenn ein Wachposten der Villa das Generals außer Gefecht gesetzt werden soll. Und was benutzt man dafür? Natürlich eine Art Raketenwerfer, der aber keine Rakete sondern einen Boxhandschuh abfeuert. Boing, der Wachposten ist KO …

Der Professor fliegt mit einer Bell-Einmannrakete durch die Luft wie James Bond ein Jahr zuvor in FEUERBALL, ein Jeep wird mittels wasserdichter Garage von einem U-Boot an Land gebracht, ein Schiff mit 7000 Tonnen Gold an Bord wird mittels Elektromagnet gekapert und zu einer einsamen Insel gebracht, eine Art Luftkissenboot dampft sich problemlos durch das dichte Unterholz des karibischen Dschungels, und überhaupt piepsen und zirpen und jaulen die elektronische Geräte wie beim ersten Konzert von Tangerine Dream. Etwas anders als eine italienische Heist-Variante von James Bond ist da beim besten Willen nicht mehr zu erkennen.

Und dieses ganze überkandidelte Elektronik-Gedöns mitsamt dem Overkill an Gadgets und verrückten Ideen führt dann schlussendlich dazu, dass die Figuren in dem Film fast völlig untergehen. Adolf, Albert, Alfred, Aldo, Anthony und August, die Sieben Goldenen Männer, sind kaum noch voneinander zu unterscheiden, und einzig Gastone Moschin als Adolf bekommt eine Extrawurst zugeschustert, als der Professor ihm die alleinige Befehlsgewalt über das entführte Schiff gibt, und er fast sofort einen rüden Befehlston an den Tag legt, zusammen mit einer gnadenlosen Herrenmenschenattitüde. Auch ist der Fast-Schlusskampf nur auf sein Machtstreben und seine Goldgier zurückzuführen – Ein echter Adolf eben. Bloß die anderen Goldmänner, die bleiben durch die Bank blass und unauffällig.

Gar nicht blass und unauffällig hingegen ist (mal wieder) Enrico Maria Salerno als General. Vollbart, Zigarre, militärischer Khakianzug, ein ganz leichter Kajal und eine hemmungslos Gier nach Frauen (vor allem nach Giorgia) und Gold, und Salerno fegt hemmungslos über alle Vorurteile drüber, die man revolutionären Commandantes oder ihren Maximo Liders gegenüber eventuell haben könnte. Salerno gibt dem Affen restlos Zucker und macht sich zum willenlosen Liebessklaven Giorgias, die hier allerdings, dass muss man dem General zu gute halten, extrem verführerisch aussieht. Allein das häufige Wechseln der Augenfarbe ist schon ein Hingucker, und dann dieser Rücken. Und der Emma Peel-artige Gummianzug …

DAS SUPERDING ist, ich erwähnte es, charmant und heiter. Aber halt auch furchtbar übertrieben, ein echtes Produkt seiner Zeit, und ich musste mehr als einmal an GEFAHR: DIABOLIK denken, genauso so an einige MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE-Folgen mit Emma Peel, und damit dürfte die Stoßrichtung des Filmes klar sein: Ein Rausch aus Farben, Tönen, ansteckend swingender Musik von Armando Trovajoli und einem gehörigen Maß Urlaubsstimmung mit einem European-All-Star-Cast, und wenn mit den letzten Bildern ein harmonischer Bogen zurück zum ersten Film geschlagen wird, dann weiß man als Zuschauer, dass man mit diesem Film letzten Endes doch nichts falsch gemacht hat.

6/10
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Jack Grimaldi
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