Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen (1977)

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen (1977)

Beitrag von jogiwan »

Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen

Bild

Originaltitel: Tentacoli

Alternativtitel: Angriff aus der Tiefe / Tentacles / Der Polyp / Tentakel des Todes

Herstellungsland: Italien, USA / 1977

Regie: Ovidio G. Assonitis

Darsteller: John Huston, Shelley Winters, Bo Hopkins, Henry Fonda, Delia Boccardo, Sherry Buchanan

Story:

In der kalifornischen Solona Bay kommt es vermehrt zu seltsamen Todesfällen in Meeresnähe, die nicht nur die Polizei, sondern auch den alternden Journalisten Turner (John Huston) auf den Plan rufen. Turner hat die Vermutung, die Großfirma "Trojan Corp", die unter Vorsitz des von Turner angefeindeten Mr.Whitehead (Henry Fonda) vor der Küste Tiefseebohrungen vornehmen läßt. Turner möchte den Ozeanographen Gleason (Bo Hopkins) hinzuziehen, doch der kann nur noch bedingt tauchen und trainiert nun Orcas. Doch als Gleason mit Familie und Freunden in Solona Bay ankommt, wird die Situation schon kritisch: ein gigantischer Krake ist durch die Vibrationen und Sonarwellen agressiv geworden und attackiert nun jeden Sender von Radiowellen. (quelle: ofdb)
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jogiwan
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Re: Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen (1977)

Beitrag von jogiwan »

Unterhaltsamer und haarsträubender Tierhorror über ein riesiges Octopussy in der Tradition von "Der weiße Hai", der aber zum Glück nie Kurve zwischen ernsthaften Horror und lustigen Trash bekommt. Abseits von gar so vielen und auch recht unausgewogenen Handlungssträngen, bietet der Streifen neben beklemmenden auch zahlreiche humorvolle Momente, die immer dafür sorgen, dass man die Tentakel-Sause auf Dauer nicht ernstnehmen kann. Auch die aufdringliche, unpassende und dennoch inflationär eingsetzte Musik wäre in einem Giallo wohl besser aufgehoben gewesen und sorgt ebenfalls nicht gerade für Atmosphäre. Aber auch wenn der Streifen sicher alles andere als gut gelungen ist, so hat er doch einen durchaus hohen Unterhaltungswert, einen gelungenen Schreckmoment und bietet eine wie immer bezaubernde Sherry Buchanan und eine trinkfeste Shelley Winters. Ich fand den jedenfalls spassig und sympathisch! Calamari fantastico!
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Blap
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Re: Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen (1977)

Beitrag von Blap »

Älterer Kurzkommentar:


Der Polyp

Eine riesenhafte Krake tötet einige arme Menschlein. Reporter Ned Turner (John Huston) stellt Nachforschungen an, die schliesslich auch den Meeresforscher Will Gleason (Bo Hopkins) mit ins Spiel bringen. Zunächst ist nicht klar welche Art Wesen für die Vorfälle verantwortlich ist, Gründe für die Übergriffe bleiben ebenso rätselhaft. Man vermutet Zusammenhänge mit Bauarbeiten, welche unter unterhalb des Meeresgrundes zu Gange sind. Nach und nach erhärtet sich der Verdacht, im Laufe weiterer Nachforschungen manifestiert sich die erschreckende Vermutung, dass ein Krake der Übeltäter ist. Wie kann dem Ungetüm endgültig Einhalt geboten werden?

Ein Beitrag zum Subgenre Tierhorror, dazu noch aus Italien und in den Siebzigern enstanden, gleich mehrere Voraussetzungen für jede Menge Spass. Ich mag Tierhorror, ich liebe das italienische Kino, besonders die vielen wundervollen Filme aus den sechziger und siebziger Jahren. Dann kann doch nicht viel schief gehen? Doch, es kann!

"Tentacoli" leidet an einer stattlichen Menge Probleme. Es fehlt völlig an Spannung, Witz, irgendwelchen griffigen Momenten, Ecken und Kanten. So plätschert der Film brav und belanglos vor sich hin. Offenbar ist das Drehbuch nicht sonderlich gelungen, und/oder der Regisseur hat es nicht verstanden den Stoff ansprechend umzusetzen. Ein Beispiel: Monster greift jede Menge Kinder an, die mit ihren kleinen Booten an einer Regatta auf dem offenen Meer teilnehmen. Boote kentern, an Land bricht das Entsetzen unter den Eltern aus, ein Hubschrauber warnt, Rettungsboote eilen heran, an Land warten die verzweifelten Väter und Mütter auf ihre Blagen. Hört sich dramatisch an, oder? Hier kommt es so aufregend rüber wie die Stützstrümpfe von Alice Schwarzer. Selbst der finale Kampf mit dem Monster ist ein Gähner.

Immerhin wird der Streifen herrlich trashig und/oder unfreiwillig komisch über die Glotze/Leinwand flimmern? Leider nicht, zwar wurden Dialoge und Charaktere nicht sonderlich anspruchsvoll ausgearbeitet, aber eben auch nicht bekloppt, letztlich öde und fad. Lediglich die Schwester von Reporter Turner, von der fetten Shelley Winters dargestellt, kommt irre rüber, leider eher nervend als lustig. Vielleicht sind zumindest leckere Schnitten mit ansprechender Beballung unterwegs? Fehlanzeige! Was ist mit gestandenen Fachleuten wie Huston oder Hopkins, die könnten die Kohlen aus dem Feuer hohlen? Vergesst es! Ab und zu ist sogar Henry Fonda zu sehen, hat reichlich miese Laune, stellt er den Chef der Tunnelgräber dar, es reicht nur für reichlich lahmes Anblaffen anderer Langweiler.

Umpfff... Was gibt es auf der Habenseite zu verbuchen? Naja, der Score ist recht ansprechend, kann aber kaum Akzente setzen, kommt mir teilweise völlig deplatziert eingesetzt vor. Halt, die Kameraarbeit kann überwiegend überzeugen, der Schnitt teilweise auch, immerhin etwas. So ist "Der Polyp" -ich bin zwar kein Zoologe, aber seit wann gehören Kraken zur Gruppe der Polypen?- *räusper* ...so ist "Der Polyp" eine fade Blindschleiche geworden, zum absoluten Griff ins Klo möchte ich das Machwerk dennoch nicht abstempeln. Lichtblicke sind vorhanden, die typische Siebziger Atmosphäre -die ich so sehr liebe- kommt zwar nicht richtig zur Geltung, ist aber immerhin ansatzweise spürbar.

Wer einen unterhaltsamen Beitrag zum Thema Tierrhorror sehen möchte, dem sei das 1979er Werk "Der Fluss der Mörderkrokodile" von Sergio Martino ans Herz gelegt. Dort gibt es den immer angenehmen Claudio Cassinelli zu sehen, dem die nette Barbara Bach zur Seite steht. Abgerundet wird die Sause durch Eingeborene, welche gegen Ende des Filmes die wilde Sau rauslassen und Touristen den Arsch verhauen.

Da ich die Kotztüte nicht aus dem Ärmel ziehen musste, nur einmal -zwecks Entleerung des Katheterbeutels- die Taste "Pause" auf der Fernbedienung drücken musste, spreche ich der abgelaschten Gammelkrake unendlich grosszügige 4/10 zu. Mirácoli statt Tentacoli!

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Hm, ob der Streifen inzwischen mehr Freude macht? Wird überprüft.
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jogiwan
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Re: Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen (1977)

Beitrag von jogiwan »

der Kurzkommentar muss wirklich schon älter sein... :kicher:

Drama, Spannung, Witz... ist doch alles vorhanden! :nick:
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DrDjangoMD
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Re: Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen (1977)

Beitrag von DrDjangoMD »

Mir hat "Polyp" leider auch nicht sonderlich zugesagt. Ich fand den Film auf der einen Seite nicht sonderlich spannend und mitreißend und auf der anderen Seite auch nicht liebenswert-trashig genug, dass er mir dadurch Freude machen würde. Die Hauptfiguren waren mir relativ egal und 100% ausgekannt hab ich mich auch nicht. Natürlich ist er aber kein vollkommener Reinfall, die eine oder andere nette Szene gibt es , das Design des Polypen ist in meinen Augen sehr gelungen, es freut immer Sherry Buchanan zu sehen und der Film verfügt über meinen persönlichen Liebling unter den Cipriani-Soundtracks. Allerdings würde ich bei letztgenannten Punkt eher den "Unerbittlichen Vollstrecker" von Roberto Infascelli empfehlen, in dem kommt großteils der selbe Score vor und als Film selbst ist er, wie ich finde, wesentlich gelungener als "Polyp". 5/10 für "Polyp"; 10/10 für Cipriani!



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Onkel Joe
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Re: Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen (1977)

Beitrag von Onkel Joe »

Was Henry Fonda wohl bekommen hat, das Er am Pool von links nach rechts flitz und ein paar Sätze in die Kamera stammelt? :lol: Vielleicht nen Gratis Urlaub oder ähnliches, viel kann es nicht gewesen sein.Der Film selbst, irgendwie ganz lustig aber mehr als 4/10 werden es dann doch nicht.
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jogiwan
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Re: Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen (1977)

Beitrag von jogiwan »

Hehe, so wird es wohl gewesen sein... jeder sagt ein paar Sätze auf und ist dann auch schon wieder verschwunden und taucht nie wieder auf - im wahrsten Sinne des Wortes. Der Handlungsstrang mit dem Reporter verpufft im letzten Drittel ja vollends und auch das mit der Segelregatta ist später nicht mehr von Belang! Am geilsten ist aber, wie der Abbruch der Regatta über die Bühne geht... da wird nämlich lediglich eine kleine, mit Kreide beschriftete Tafel aus einem Hubschrauber gehalten... und auch was danach kommt - absolut grandios! :lol:

Aber die Musik ist doch total giallig:

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DrDjangoMD
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Re: Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen (1977)

Beitrag von DrDjangoMD »

jogiwan hat geschrieben:Aber die Musik ist doch total giallig:
Lustigerweise hab ich mir seid ich dem Film gesehen habe immer gedacht "Die Musik ist doch total poliziescik", bis ich irgendwann erfahren habe: Hoppla, sie wurde ja für einen Poliziesco geschrieben. :kicher:
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Onkel Joe
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Re: Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen (1977)

Beitrag von Onkel Joe »

Ich möchte gar nicht wissen was die Leute gedacht haben die damals aus dem Kino gekommen sind :lol:.
Die Musik ist klasse und das Beste vom Film, alles andere ist richtiger TRASH ;) .
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jogiwan
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Re: Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen (1977)

Beitrag von jogiwan »

Sherry mon amour! :knutsch:

Bild

und dieses Mal sogar gar nicht so drastisch... der Abgang! :nick:
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