Nackt unter Affen - Roberto Mauri (1968)
Moderator: jogiwan
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Re: Nackt unter Affen - Roberto Mauri (1968)
dir vertraue ich auch so, also 4:2
- sergio petroni
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Re: Nackt unter Affen - Roberto Mauri (1968)
dr. freudstein hat geschrieben:dir vertraue ich auch so, also 4:2
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Nackt unter Affen - Roberto Mauri (1968)
Ist natürlich alles lustig gemeint hier, kann ich aber nicht drüber lachen. Ich finde den Film unterirdisch und auch wenn ich versuche, ihm irgendwas abzugewinnen, es geht nicht. Der Film stinkt wie ein alter Gorilla.
Und jetzt könnt ihr mich sperren.
Und ja, "Sklavenmarkt der weißen Mädchen" war tatsächlich unterhaltsamer, auch wenn es nur ein debiler Ruckelfilm ist.
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Und ja, "Sklavenmarkt der weißen Mädchen" war tatsächlich unterhaltsamer, auch wenn es nur ein debiler Ruckelfilm ist.
- buxtebrawler
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Re: Nackt unter Affen - Roberto Mauri (1968)
Einen Film mit dem Titel „Nackt unter Affen“ muss man natürlich gucken – auch, wenn Alternativtitel wie „King Kong und die braune Göttin“ oder „King of Kong Island“ reichlich irreführend sind, da es weder einen King Kong noch eine braune Göttin, geschweige denn eine Insel gibt. Roberto Mauris („Django – sein letzter Gruß“) aus dem Jahre 1968 ist ein Abenteuerfilm, der klassische Genre-Motive mit zur Entstehungszeit modernen Ingredienzien mischt, Mad-Scientist-Sci-Fi in den afrikanischen Dschungel transportiert und aus Söldnerfilmen entsprungene „Charaktere“ in denselben scheucht.
Irgendwo in Afrika überfallen drei Söldner einen Jeep. Albert Muller (Marc Lawrence, „Der Marathon-Mann“) erschießt kurzerhand alle Insassen und macht auch vor seinen beiden Kumpels nicht Halt. Doch Burt (Brad Harris, „Kommissar X“-Reihe) überlebt schwerverletzt und sinnt auf Rache... Er kehrt nach Afrika zurück, sucht den vermögenden Theodore (Aldo Cecconi, „Kennst Du das Land, wo blaue Bohnen blüh'n?“), dessen Frau Ursula (Adriana Alben, „Donnerwetter! Donnerwetter! Bonifatius Kiesewetter“), deren Tochter Diana (Ursula Davis, „Ein Toter hing am Glockenseil“) und ihren Bruder Robert (Mark Farran) auf. Unterwegs im Dschungel mit Diana und Robert wird letztere bereits in der ersten Nacht entführt – von einem Gorilla! Theodore heuert Burt an, sie ausfindig zu machen und als der Name „Turk“ (Paolo Magalotti, „Der Tod ritt dienstags“) fällt, wittert er eine Spur zu Albert. Was er jedoch nicht weiß: Albert hat eine Methode entwickelt, Affen zu seinen willenlosen Sklaven zu machen, um die Weltherrschaft zu erringen...
„Das war mein letzter Kopf – und der hat schon ganz schön gewackelt!“
Kopfwackeln oder vielmehr -schütteln bereitet auch dieser Film, der im Prolog besagten Söldnerüberfall zeigt, um nach dem Vorspann zu einer OP-Szene an einem Affenhirn überzugehen und kurz darauf Brad Harris’ nicht vorhandenes Tanztalent in einer Kneipe zu Funk-Musik zu demonstrieren. Nach knapp 20 Minuten wird die „weiße (nicht braune) Göttin“ erstmals Inhalt der Dialoge, denn diese wird später das beliebte Klischee der edlen Dschungelwilden erfüllen, die nach Tarzan-Manier über die Tiere herrscht und Burt im Kampf gegen Albert und dessen Manipulationsmaßnahmen beisteht. Bis dahin besteht „Nackt unter Affen“ jedoch vor allem aus einer reichlich beknackten Handlung, einer Vielzahl chauvinistischer Sprüche sowie eingestreuten Tier- und Natur-Archivaufnahmen, dargereicht von einer unmotivierten Regie ohne jegliches Gespür für Timing, Dramaturgie oder wenigstens einer auch nur halbwegs interessanten Kameraarbeit. Stattdessen herrscht oftmals eine bizarre Mischung aus Langeweile und unfreiwilliger Komik vor, wenn Brad Harris und Konsorten durch die Kulissen stapfen und irgendein Zeug vor sich hin brabbeln, das niemanden interessiert. Und obgleich die hanebüchene Geschichte mit Sicherheit auch 1968 in keiner Weise ernstzunehmen war und bereits wie ein Relikt aus den 1950ern gewirkt haben dürfte, nimmt sich der Film selbst bierernst und verzichtet auf jeden Anflug eines Augenzwinkern.
„Sie sieht wirklich göttlich aus. Und klettert wie ein Affe.“
Als Eva, die „weiße Göttin“ (Esmeralda Barros, „Nur Gott war sein Colt“), dann endlich auftaucht, erfüllt sich zumindest ein Stück weit der vom Titel suggerierte Erotikfaktor. Der barbusige und natürlich ungewöhnlich attraktive Tarzan-und-Jane-in-einer-Person-Verschnitt verhüllt wallenden Haupthaars zwar gern einmal die sekundären Geschlechtsorgane, doch in einer unfassbar kitschigen Szene lässt Mauri sie so, wie der Dschungelgott sie schuf, in Zeitlupe durchs Bild laufen, während Burts Buschsklave grammatikalisch fragwürdig ihre Bedeutung in blumigen Sprachbildern erkläutert. Besagter, ähm, lokaler Ansprechpartner fällt ansonsten vor allem durch seine ausgeprägte Ängstlichkeit und seine besorgten Worte auf. Es muss eben erst ein Brad Harris oberkörperfrei den Dschungel entern, um für Ordnung zu sorgen.
Sobald die manipulierten Gorillas – Menschen in affigen Karnevalskostümen – ihre Auftritte haben, werden diese wie quasi alle weiteren Mad-Scientist-Szenen mit elektronischen Science-Fiction-Klängen unterlegt, damit auch der letzte Affe kapiert, dass man es hier mit zukunftsweisender Hochtechnologie zu tun bekommt... Schließlich überschlagen sich die Ereignisse und die Handlung wird immer hektischer und chaotischer, bis man ihr kaum noch folgen kann. Immer mehr Charaktere bzw. das, was man dafür hielt, tauchen mit unterschiedlichsten Motivationen auf, versammeln sich alle in Alberts Versteck, liefern sich gegenseitig wüste Eifersüchteleien und schießen sich nach dem Motto „jeder gegen jeden“ über den Haufen, bis es für den einen oder anderen doch noch ein Happy End gibt.
Vom Prädikat „affentittengeil“ ist „Nackt unter Affen“ leider weit entfernt, obwohl das Drehbuch augenscheinlich von einem Schimpansen verfasst wurde. Vielmehr ist es erstaunlich, was sich Mauri damals wirklich einem Publikum vorzusetzen traute. So spaßig das auch alles klingen mag, viel zu oft regieren hier inhaltliche wie audiovisuelle Leere. Eingeschworene Trashologen dürften in geeichter Runde ihre Freude am Dilettantismus dieses Affentheaters haben, ich hingegen hätte es wesentlich spannender gefunden, hätte man erörtert, wer denn nun eigentlich die Kokosnuss geklaut hat...
Irgendwo in Afrika überfallen drei Söldner einen Jeep. Albert Muller (Marc Lawrence, „Der Marathon-Mann“) erschießt kurzerhand alle Insassen und macht auch vor seinen beiden Kumpels nicht Halt. Doch Burt (Brad Harris, „Kommissar X“-Reihe) überlebt schwerverletzt und sinnt auf Rache... Er kehrt nach Afrika zurück, sucht den vermögenden Theodore (Aldo Cecconi, „Kennst Du das Land, wo blaue Bohnen blüh'n?“), dessen Frau Ursula (Adriana Alben, „Donnerwetter! Donnerwetter! Bonifatius Kiesewetter“), deren Tochter Diana (Ursula Davis, „Ein Toter hing am Glockenseil“) und ihren Bruder Robert (Mark Farran) auf. Unterwegs im Dschungel mit Diana und Robert wird letztere bereits in der ersten Nacht entführt – von einem Gorilla! Theodore heuert Burt an, sie ausfindig zu machen und als der Name „Turk“ (Paolo Magalotti, „Der Tod ritt dienstags“) fällt, wittert er eine Spur zu Albert. Was er jedoch nicht weiß: Albert hat eine Methode entwickelt, Affen zu seinen willenlosen Sklaven zu machen, um die Weltherrschaft zu erringen...
„Das war mein letzter Kopf – und der hat schon ganz schön gewackelt!“
Kopfwackeln oder vielmehr -schütteln bereitet auch dieser Film, der im Prolog besagten Söldnerüberfall zeigt, um nach dem Vorspann zu einer OP-Szene an einem Affenhirn überzugehen und kurz darauf Brad Harris’ nicht vorhandenes Tanztalent in einer Kneipe zu Funk-Musik zu demonstrieren. Nach knapp 20 Minuten wird die „weiße (nicht braune) Göttin“ erstmals Inhalt der Dialoge, denn diese wird später das beliebte Klischee der edlen Dschungelwilden erfüllen, die nach Tarzan-Manier über die Tiere herrscht und Burt im Kampf gegen Albert und dessen Manipulationsmaßnahmen beisteht. Bis dahin besteht „Nackt unter Affen“ jedoch vor allem aus einer reichlich beknackten Handlung, einer Vielzahl chauvinistischer Sprüche sowie eingestreuten Tier- und Natur-Archivaufnahmen, dargereicht von einer unmotivierten Regie ohne jegliches Gespür für Timing, Dramaturgie oder wenigstens einer auch nur halbwegs interessanten Kameraarbeit. Stattdessen herrscht oftmals eine bizarre Mischung aus Langeweile und unfreiwilliger Komik vor, wenn Brad Harris und Konsorten durch die Kulissen stapfen und irgendein Zeug vor sich hin brabbeln, das niemanden interessiert. Und obgleich die hanebüchene Geschichte mit Sicherheit auch 1968 in keiner Weise ernstzunehmen war und bereits wie ein Relikt aus den 1950ern gewirkt haben dürfte, nimmt sich der Film selbst bierernst und verzichtet auf jeden Anflug eines Augenzwinkern.
„Sie sieht wirklich göttlich aus. Und klettert wie ein Affe.“
Als Eva, die „weiße Göttin“ (Esmeralda Barros, „Nur Gott war sein Colt“), dann endlich auftaucht, erfüllt sich zumindest ein Stück weit der vom Titel suggerierte Erotikfaktor. Der barbusige und natürlich ungewöhnlich attraktive Tarzan-und-Jane-in-einer-Person-Verschnitt verhüllt wallenden Haupthaars zwar gern einmal die sekundären Geschlechtsorgane, doch in einer unfassbar kitschigen Szene lässt Mauri sie so, wie der Dschungelgott sie schuf, in Zeitlupe durchs Bild laufen, während Burts Buschsklave grammatikalisch fragwürdig ihre Bedeutung in blumigen Sprachbildern erkläutert. Besagter, ähm, lokaler Ansprechpartner fällt ansonsten vor allem durch seine ausgeprägte Ängstlichkeit und seine besorgten Worte auf. Es muss eben erst ein Brad Harris oberkörperfrei den Dschungel entern, um für Ordnung zu sorgen.
Sobald die manipulierten Gorillas – Menschen in affigen Karnevalskostümen – ihre Auftritte haben, werden diese wie quasi alle weiteren Mad-Scientist-Szenen mit elektronischen Science-Fiction-Klängen unterlegt, damit auch der letzte Affe kapiert, dass man es hier mit zukunftsweisender Hochtechnologie zu tun bekommt... Schließlich überschlagen sich die Ereignisse und die Handlung wird immer hektischer und chaotischer, bis man ihr kaum noch folgen kann. Immer mehr Charaktere bzw. das, was man dafür hielt, tauchen mit unterschiedlichsten Motivationen auf, versammeln sich alle in Alberts Versteck, liefern sich gegenseitig wüste Eifersüchteleien und schießen sich nach dem Motto „jeder gegen jeden“ über den Haufen, bis es für den einen oder anderen doch noch ein Happy End gibt.
Vom Prädikat „affentittengeil“ ist „Nackt unter Affen“ leider weit entfernt, obwohl das Drehbuch augenscheinlich von einem Schimpansen verfasst wurde. Vielmehr ist es erstaunlich, was sich Mauri damals wirklich einem Publikum vorzusetzen traute. So spaßig das auch alles klingen mag, viel zu oft regieren hier inhaltliche wie audiovisuelle Leere. Eingeschworene Trashologen dürften in geeichter Runde ihre Freude am Dilettantismus dieses Affentheaters haben, ich hingegen hätte es wesentlich spannender gefunden, hätte man erörtert, wer denn nun eigentlich die Kokosnuss geklaut hat...
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- Salvatore Baccaro
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Re: Nackt unter Affen - Roberto Mauri (1968)
Hahaha! Ich werde ihn mir anschauen...buxtebrawler hat geschrieben:Vom Prädikat „affentittengeil“ ist „Nackt unter Affen“ leider weit entfernt, obwohl das Drehbuch augenscheinlich von einem Schimpansen verfasst wurde.
- buxtebrawler
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Re: Nackt unter Affen - Roberto Mauri (1968)
Ein weiteres surrealistisches Meisterwerk erwartet dichSalvatore Baccaro hat geschrieben:Hahaha! Ich werde ihn mir anschauen...
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Nackt unter Affen - Roberto Mauri (1968)
ja bitte anschauen, momentan steht es wie befürchtet (Buuuuuux ) bei 4:3
- Salvatore Baccaro
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Re: Nackt unter Affen - Roberto Mauri (1968)
4:3? Werden Wetten auf den Film abgeschlossen?!dr. freudstein hat geschrieben:ja bitte anschauen, momentan steht es wie befürchtet (Buuuuuux ) bei 4:3
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Re: Nackt unter Affen - Roberto Mauri (1968)
Zwischenergebnis:Tomaso Montanaro hat geschrieben: Weil es zwei Sorten von Trash gibt:
1) liebenswerten / unterhaltsamen Trash
2) langweiligen Müll
genaugenommen also 3:3, weil jogi ind sergschi haben ihn noch nicht gesehen, dann würde es aber 5:3 stehendr. freudstein hat geschrieben:1. Kategorie: III (Nello, doc, Ugo)
2. Kategorie: III (Blitzschi, Tomaso, Bux)
- Die Kroete
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Re: Nackt unter Affen - Roberto Mauri (1968)
Das Zweite ist kein Trash, sondern einfach nur Mist.Tomaso Montanaro hat geschrieben: Weil es zwei Sorten von Trash gibt:
1) liebenswerten / unterhaltsamen Trash
2) langweiligen Müll
Und den, findet man in jedem Genre!