Schauburg Bremen 28.08.22
Return of the Episodenfilm.
Wheel of Fortune and Fantasy
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Vom Drive my Car Regisseur Ryūsuke Hamaguchi. Noch vor DRIVE MY CAR gedreht, findet DAS GLÜCKSRAD wahrscheinlich wegen des Erfolges von DRIVE MY CAR den Weg in die deutschen Kinos und somit auch in meine geliebte Sneak Preview.
Ich vergebe ja eigentlich keine Noten für Filme. Bei der Sneak Preview in der Schauburg Bremen ist das aber Teil des Spiels wie man so schön sagt. Ich habe eine glatte Eins vergeben. Insgesamt hat der Film eine 2,7 an dem Abend bekommen. Aber das nur am Rande. Ich liebe ja Episodenfilme. Eigentlich werden davon viel zu wenige gemacht. In langen Einstellungen und Dialogen hatte mich der Film sofort in seinen Bann gezogen.
Folge 1:
Zwei Frauen unterhalten sich im Taxi. Die eine berichtet euphorisch über ihr Date vom Vorabend. Die andere fährt danach sofort den ganzen Weg zurück. Warum wird hier nicht verraten. Danach geht es um Beziehungen, von eben diesen loslassen können, die große Liebe, Sex und welche Möglichkeiten sich bieten bzw. welche Möglichkeiten man wählt. Vielleicht die brillanteste Folge des Films.
Folge 2:
Eine Studentin betritt das Büros eines Uni-Professors und spricht ihn auf sein neues, preisgekröntes Buch an. Dabei geht es auch um eine sehr erotische Passage in diesem Buch. Eigentlich versucht sie ihn zu verführen. Warum und wieso verrate ich ebenfalls nicht. Denn alles hat eine Vorgeschichte und in diesem Fall auch ein Nachspiel. Die Passage als sie die besagte Stelle vorliest ist ebenfalls sehr brillant. Insgesamt geht es auch hier um verschieden Möglichkeiten im Leben und was Fehler bedeuten können. Wahrscheinlich aber um noch viel mehr, denn Folge 2 war schon etwas kryptisch.
Folge 3:
Eine Frau reist zu einem Klassentreffen. Offensichtlich sucht sie dort eine bestimmte Person, findet sie aber nicht. Am Bahnhof erkennt sie die gesuchte Freundin. Diese lädt sie zu sich nach Hause ein. Auch hier beschreibe ich nur die Ausgangslage. Was danach kommt bzw. wie die Folge aufgelöst wurde, war mit das emotionalste was ich je im Kino gesehen habe. Dabei geht es um Erinnerungen und wie wir damit umgehen, wie wir sie bewahren und wie sie uns täuschen können. Trotzdem sind sie eminent wichtig. Als Prämisse in dieser Episode wird hier der Zustand benannt, dass es wegen einer weltweiten Internet-Probelmatik keine PCs und Handys mehr gibt, was ja die heute übliche dementsprechende Kommunikation und das bewahren von Bildern dann doch sehr schwierig macht.
Ich liebe ja Episodenfilme. Hier hätte ich am liebsten noch viele mehr gesehen. Ich hätte das alles noch stundenlang weiter betrachten können, hätte Ryūsuke Hamaguchi denn noch mehr Episoden gehabt.
