Maulwurfs Hör-Bar
Moderator: jogiwan
Re: Maulwurfs Hör-Bar
Julian Bream
Dances of Dowland
CD - 1993
John Dowland lebte von 1563 bis 1626, und war im Laufe seines Lebens unter anderem Hoflautenist Christians des IV. von Dänemark und ab 1612 auch am Hofe Jakobs des I von England. Rein prinzipiell als Auftragskomponist unterwegs, der für Geld komponierte, bedankte er sich auch gerne bei seinen Gönnern mit eigens für sie geschriebenen Stücken. So kamen im Laufe seines Lebens sehr viele Kompositionen zusammen, die für mal mehr und mal weniger bedeutende Personen erstellt wurden, und heute ein sehr großes Oeuvre ergeben. Den Hauptteil seiner Musik machen dabei Lieder aus (die uns dann unter dem Buchstaben S nochmal begegnen werden), aber auch Almains, Gaillards und Pavanen. Ganz im Stil der Zeit immer sehr melancholisch gehalten, dabei aber doch meistens tatsächlich tanzbar (wenn man langsame Schreittänze zugrunde legt).
Julian Bream ist heute einer der herausragenden Interpreten von Dowlands Musik, und auf dieser CD sind einige seiner schönsten Interpretationen versammlt. Ich gebe gerne zu, dass nach 60 Minuten sich die Melodien zunehmend ähneln, und diese geballte Melancholie auch dann irgendwann mal in Monotonie umschlagen kann. Früher, wie noch mehr Lametta war, habe ich diese CD gerne zu Weihnachten im Hintergrund laufen lassen. Sie untermalt in einem recht festlichen Rahmen, sie stört nicht, und wenn man doch mal genauer hinhorcht entdeckt man schnell viele interessante Feinheiten. Aber das sind halt auch die Worte eines bekennenden Fanboys ...
Julian Bream - John Dowland: Mr Langton's Galliard
Dances of Dowland
CD - 1993
John Dowland lebte von 1563 bis 1626, und war im Laufe seines Lebens unter anderem Hoflautenist Christians des IV. von Dänemark und ab 1612 auch am Hofe Jakobs des I von England. Rein prinzipiell als Auftragskomponist unterwegs, der für Geld komponierte, bedankte er sich auch gerne bei seinen Gönnern mit eigens für sie geschriebenen Stücken. So kamen im Laufe seines Lebens sehr viele Kompositionen zusammen, die für mal mehr und mal weniger bedeutende Personen erstellt wurden, und heute ein sehr großes Oeuvre ergeben. Den Hauptteil seiner Musik machen dabei Lieder aus (die uns dann unter dem Buchstaben S nochmal begegnen werden), aber auch Almains, Gaillards und Pavanen. Ganz im Stil der Zeit immer sehr melancholisch gehalten, dabei aber doch meistens tatsächlich tanzbar (wenn man langsame Schreittänze zugrunde legt).
Julian Bream ist heute einer der herausragenden Interpreten von Dowlands Musik, und auf dieser CD sind einige seiner schönsten Interpretationen versammlt. Ich gebe gerne zu, dass nach 60 Minuten sich die Melodien zunehmend ähneln, und diese geballte Melancholie auch dann irgendwann mal in Monotonie umschlagen kann. Früher, wie noch mehr Lametta war, habe ich diese CD gerne zu Weihnachten im Hintergrund laufen lassen. Sie untermalt in einem recht festlichen Rahmen, sie stört nicht, und wenn man doch mal genauer hinhorcht entdeckt man schnell viele interessante Feinheiten. Aber das sind halt auch die Worte eines bekennenden Fanboys ...
Julian Bream - John Dowland: Mr Langton's Galliard
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Breathe
The laughing dolls
CD - 2001
Das Spektrum (elektronischer) düsterer Musik ist weit, und BREATHE-Mastermind Alexander Machens deckt mit dieser CD scheinbar mühelos die unterschiedlichsten Richtungen ab und verbindet sie zu einem Ganzen. Ob knackige EBM-Kracher, melancholische Balladen oder Soundtracks zu imaginären (oder auch nicht) Horrorfilmen. The laughing dolls vollbringt das Kunststück, enorm vielfältig zu sein und dabei trotzdem ohne Bruch eine dunkle, geradezu opaque Atmosphäre zu erschaffen. Um die Stoßrichtung zu verdeutlichen zitiere ich aus den Credits:
Breathe - Fallen angel
The laughing dolls
CD - 2001
Das Spektrum (elektronischer) düsterer Musik ist weit, und BREATHE-Mastermind Alexander Machens deckt mit dieser CD scheinbar mühelos die unterschiedlichsten Richtungen ab und verbindet sie zu einem Ganzen. Ob knackige EBM-Kracher, melancholische Balladen oder Soundtracks zu imaginären (oder auch nicht) Horrorfilmen. The laughing dolls vollbringt das Kunststück, enorm vielfältig zu sein und dabei trotzdem ohne Bruch eine dunkle, geradezu opaque Atmosphäre zu erschaffen. Um die Stoßrichtung zu verdeutlichen zitiere ich aus den Credits:
Ich möchte noch den BLADE RUNNER hinzufügen, der hier mehr als nur einmal deutlichst durchkommt. Spätestens wenn im letzten Stück, dem achteinhalbminütigen Dawn, der Sonnenaufgang auf einem anderen Planeten beschrieben wird (was wahrscheinlich nur mein Empfinden ist, aber so klingt es für mich halt nun mal), zieht das Sterben Rutger Hauers vor meinem geistigen Auge vorbei und beschert mir eine gewaltige Gänsehaut. Großes düsteres und tanzbares Kino!!Thanks for inspiration: Graeme Revell, Dario Argento, Michele Soavi, Goblin, Pink Floyd, Clive Barker. All samples taken with my deepest respect from the following movies: Tenebre, Inferno, Dellamorte Dellamore, Phenomena, Heavy Metal
Breathe - Fallen angel
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Bronski Beat
Smalltown boy
12"-Maxi-Single - 1984
Obwohl ich an sich eher einen Hang zu den dunklen Stimmen habe (Robert Plant ist da die Ausnahme die die Regel bestätigt), habe ich Jimmy Summerville immer gemocht. Der Mann hatte einfach ein starkes Timbre, hatte Ausstrahlung, und er hatte auch was zu sagen. Nicht die LITTLE BRITAIN-lustig lustig-Verklärung wird hier besungen, sondern die bittere Realität, dass Schwule in den Kleinstädten Freiwild waren für alle gewalttätigen Dorftrottel mit Hang zum Prügeln. Und damit es auch alle hören, wird diese Art Realität dann eingepackt in richtig gut zündende Tanzmucke, die auch 40 Jahre später nichts von ihrem Groove verloren hat. Wie das mit dem Inhalt des Textes ist kann ich nicht beurteilen, aber ich befürchte Schlimmstes ...
Auf jeden Fall nicht nur aus nostalgischer Sicht feine Musik, die immer noch zündet und Spaß macht.
Bronski Beat - Smalltown boy (12"-version)
Smalltown boy
12"-Maxi-Single - 1984
Obwohl ich an sich eher einen Hang zu den dunklen Stimmen habe (Robert Plant ist da die Ausnahme die die Regel bestätigt), habe ich Jimmy Summerville immer gemocht. Der Mann hatte einfach ein starkes Timbre, hatte Ausstrahlung, und er hatte auch was zu sagen. Nicht die LITTLE BRITAIN-lustig lustig-Verklärung wird hier besungen, sondern die bittere Realität, dass Schwule in den Kleinstädten Freiwild waren für alle gewalttätigen Dorftrottel mit Hang zum Prügeln. Und damit es auch alle hören, wird diese Art Realität dann eingepackt in richtig gut zündende Tanzmucke, die auch 40 Jahre später nichts von ihrem Groove verloren hat. Wie das mit dem Inhalt des Textes ist kann ich nicht beurteilen, aber ich befürchte Schlimmstes ...
Auf jeden Fall nicht nur aus nostalgischer Sicht feine Musik, die immer noch zündet und Spaß macht.
Bronski Beat - Smalltown boy (12"-version)
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Jack Grimaldi
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
@Maulwurf:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Maulwurfs Hör-Bar
Bronski Beat and Marc Almond
I feel love
12"-Maxi-Single - 1985
Vermutlich ist die Single ein Flohmarktfund, und maximal einmal gehört - Mir war das Stück vollkommen unbekannt. Die hohe Stimme von Jimmy Summerville, das feinherbe Organ von Marc Almond, und der alte Donna Summer-Gassenhauer -> Ein Kracher vor dem Herrn. Auch wenn der Marc ein wenig untergeht, gute Stimmung ist garantiert. Die erste Seite besteht aus einem Medley von Love to love you baby, I feel love (beide von Donna Summer) und dem mir unbekannten Johnnie remember me. Auf der zweiten Seite beweist Jimmy Summerville in Puit d'amour, dass er auch Acapella was drauf hatte, und Signs (and wonders) ist ernste und typische 80er-Tanzmucke, die so in jeder Wave-Disco bestanden hätte. Großartig!
Bronski Beat and Marc Almond - I feel love (Extended mix)
I feel love
12"-Maxi-Single - 1985
Vermutlich ist die Single ein Flohmarktfund, und maximal einmal gehört - Mir war das Stück vollkommen unbekannt. Die hohe Stimme von Jimmy Summerville, das feinherbe Organ von Marc Almond, und der alte Donna Summer-Gassenhauer -> Ein Kracher vor dem Herrn. Auch wenn der Marc ein wenig untergeht, gute Stimmung ist garantiert. Die erste Seite besteht aus einem Medley von Love to love you baby, I feel love (beide von Donna Summer) und dem mir unbekannten Johnnie remember me. Auf der zweiten Seite beweist Jimmy Summerville in Puit d'amour, dass er auch Acapella was drauf hatte, und Signs (and wonders) ist ernste und typische 80er-Tanzmucke, die so in jeder Wave-Disco bestanden hätte. Großartig!
Bronski Beat and Marc Almond - I feel love (Extended mix)
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Jack Grimaldi
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Sehr geiler Fund. Gefällt mir auch ausgesprochen gut. Und den "Johnnie" kenne ich auch sehr gut. Allerdings wie ich jetzt festgestellt habe in einer Cover-Version.Die lief dann aber ständig bei mir rauf und runter. Das Original habe ich erst jetzt entdeckt. Klingt aber auch super, wenn mir das Cover aber doch noch besser gefällt. Von dem Lied bleibt in der BB/MA-Version aber bis auf den Geisterrefrain nicht mehr viel übrig.
Um nicht einfach ein "fremdes" Video in deinen schönen Faden zu posten, tue ich das gleich mal im "Original und Fälschung"-Faden.
Früher war mehr Lametta
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Weird Xperience
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Bronski Beat
Hit that perfect beat
12"-Maxi-Single - 1985
Und BRONSKI BEAT zum Dritten. Wobei, wenn ich beim Jauch sitzen würde und raten müsste wer hier der Sänger ist (also ohne das Stück in den letzten 30 Jahren gehört zu haben), ich wäre verratzt. Ich wusste nicht einmal, dass Jimmy Summerville die Band zwischenzeitlich verlassen hatte, um mit den COMMUNARDS und Don't leave me this way einen DER Sommerhits des Jahres 1986 zu landen. Und so gut Hit that perfect beat auch ins Ohr und vor allem in die Beine geht, Summervilles Stimme fehlt hier schon ziemlich. Auf der B-Seite merkt man dann auch, wie beliebig BRONSKI BEAT ohne Summerville klangen, und warum die Karriere dann bald mal den Bach runter ging. Ich kann mir nicht helfen, aber Hit that perfect beat klingt irgendwie nach Stock/Aitken/Waterman (a.k.a. DEAD OR ALIVE), und das ist nun beileibe kein großes Kompliment. Aber ein kleines ... ^^
Bronski Beat - Hit that perfect beat
Hit that perfect beat
12"-Maxi-Single - 1985
Und BRONSKI BEAT zum Dritten. Wobei, wenn ich beim Jauch sitzen würde und raten müsste wer hier der Sänger ist (also ohne das Stück in den letzten 30 Jahren gehört zu haben), ich wäre verratzt. Ich wusste nicht einmal, dass Jimmy Summerville die Band zwischenzeitlich verlassen hatte, um mit den COMMUNARDS und Don't leave me this way einen DER Sommerhits des Jahres 1986 zu landen. Und so gut Hit that perfect beat auch ins Ohr und vor allem in die Beine geht, Summervilles Stimme fehlt hier schon ziemlich. Auf der B-Seite merkt man dann auch, wie beliebig BRONSKI BEAT ohne Summerville klangen, und warum die Karriere dann bald mal den Bach runter ging. Ich kann mir nicht helfen, aber Hit that perfect beat klingt irgendwie nach Stock/Aitken/Waterman (a.k.a. DEAD OR ALIVE), und das ist nun beileibe kein großes Kompliment. Aber ein kleines ... ^^
Bronski Beat - Hit that perfect beat
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Jack Grimaldi
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Da ist ja Alfred Molina! Den Song kenne ich, aber ich wusste nicht mehr, dass das der Soundtrack zu "Letter to Brezhnev" war. Wobei... so langsam meine ich mich zu erinnern, dass mit dem Song quasi der Film beworben wurde.
Früher war mehr Lametta
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Da stimme ich zu, Summervilles Stimme war das Alleinstellungsmerkmal der Gruppe.
Das hier ist einfach Hi-NRG-Elektropop für die Tanzflächen, dem es ein bisschen an Seele und Charisma fehlt.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Hui, den Molina hatte ich gar nicht erkannt. Aber im Ernst: Hat den Film damals jemand gesehen? Ich kann mich erinnern, dass das örtliche Programmkino gross Werbung gemacht hat, aber ich bilde mir auch ein, dass der Hype auch ganz schnell wieder vorbei war ...
Perfekt ausgedrückt!buxtebrawler hat geschrieben: ↑Do 27. Jun 2024, 11:58 Da stimme ich zu, Summervilles Stimme war das Alleinstellungsmerkmal der Gruppe.
Das hier ist einfach Hi-NRG-Elektropop für die Tanzflächen, dem es ein bisschen an Seele und Charisma fehlt.
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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