Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Moderator: jogiwan
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Demon City Shinjuku – Anime von Yoshiaki Kawajiri, der auch für die schönen „Wicked City“ und „Vampire Hunter D: Bloodlust“ verantwortlich war. Wieder geht es um Dämonen und diejenigen, die sie bekämpfen. Alles im modernen Japan. Weit weniger explizit als „Wicked City“, dafür aber auch wieder mit vielen Monstern und interessanten Einfällen. Auch an Action wird nicht gegeizt, steht aber nicht im Vordergrund, wenn ein junger Schwertkämpfer und die Tochter eines Politikers, den von dem Bösewicht vor 10 Jahren in eine dämonische Welt verwandelten, Tokioer Stadtteil Shinjuku betreten, um eben jenen Schurken an seiner Wiedergeburt und seinem Plan zu hindern, hier ein Portal in die Welt der Dämonen zu errichten. Gute bis sehr gute Unterhaltung.
Planet Saturn läßt schön grüßen – Der Schmelzmann war wieder unterwegs. Diesmal von 35mm und vor einem ausgesuchten Publikum, welches Karlschi und ich mal etwas über Filme aufklären konnten, die diese sonst nicht schauen würden. Dazu Frühstück umsonst und nette Kinoleute. Passt. Ebenso wie der Film, der natürlich vor allem die Schauwerte sucht, die der von Rick Baker perfekt gestaltete „Melting Man“ bietet. Dazu gibt es etwas Leerlauf, lange Unterhaltungen und Unlogeleien galore. Doch das verzeiht man gerne, denn der Film ist vielleicht kein Meisterwerk, aber auch nicht doof und erst recht kein Trash, was man beim nihilistischen Finale dann auch merkt. Gefiel auch beim wiederholten Male gucken.
Yokai Monsters: 100 Monsters – Meine erste Begegnung mit den Yokai Monstern hatte ich mal auf dem Japan Filmfest, wo Miikes Remake lief, welches eher als Kinderfilm konzipiert und himmelschreiend hysterisch war. Das liegt hier auch nochmal, erst einmal war aber das Original dran. Dieses spielt im alten Japan und erzählt zunächst einmal die typische Geschichte des Dorfes, welches von korrupten Beamten und Mächtigen tyrannisiert wird. Letztere rufen allerdings die Yokai auf den Plan, die vielleicht jetzt nicht auf der Seite der Dorfbewohner stehen, aber dafür sorgen, dass wieder Ruhe herrscht. Die Yokai sehen sehr seltsam aus. Von der Geisha mit dem abnorm langen hals bis zum bekannten Regenschirm-Monster, welches recht niedlich ist. So viele Auftritte haben die 100 Monster (soviel habe ich aber gar nicht gesehen) allerdings nicht. Ich denke mal, das ändert sich in den nächsten beiden Filmen. Ich mochte das sehr.
Flow – Ein wunderbarer Animations-Film, den ich nur jedem ans Herz legen kann. Mit der ganzen Familie im Kino gesehen und unisono begeistert gewesen. Den Oscar hat sich der lettische Film absolut verdient, auch wenn „Der wilde Roboter“ auch toll und sicherlich technisch perfekter war. Aber „Flow“ hat auch einen ganz anderen Ansatz und da passen die eben nicht perfekten und teilweise an PC-Spiele der Jahrtausendwende erinnernde Grafik auch hervorragend. Im Grunde ist der Film eine eher stille Entdeckung der Welt, in der er spielt. In jener sind die Menschen verschwunden und es gibt eine große Flut, die den Meerspiegel ansteigen und das Land verschwinden lässt. Alles aus der Sicht einer Katze. Die nicht vermenschlicht wird. Genau wie die anderen Tiere, die sich hier auch nur durch Tiergeräusche verständigen. Auch auf ein Voice-over wird verzichtet. Hätte auch nicht gepasst. Klar lernt die Katze andere Tiere kennen, man muss sich zusammenraufen und auch seine Ängste überwinden. Doch das hat überhaupt nichts kitschiges und „Niedliches“. Es ist einfach eine Notwendigkeit, um zu Überleben. Und so lässt man sich durch den Film treiben, beobachtet, lässt sich überraschen, fiebert auch mal mit. So ein richtiger Gegenentwurf zu Disney. Supertoll.
Der tödliche Schwarm – Ein Satz mit X. Neee… das war nix. Aber so gar nix. Ein gigantischer Schwarm mutierter afrikanischer Killerbienen bedroht erst eine Kleinstadt, und zieht dann nach Houston weiter. Dazu wird sehr viel in den immer gleichen geschlossenen Räumen geredet und diese Dialoge sind weder interessant noch gut geschrieben. Die Figuren verhalten sich irrational bis dämlich. Hauptdarsteller Michael Caine wirkt seltsam lustlos, der Rest spielt seine Rollen routiniert runter. Die Angriffe der Killerbienen sind selten und obendrein unspektakulär gefilmt. Die Tricks durchschaubar. Eine bedrohliche Stimmung dadurch will zu keiner Zeit aufkommen. Und ich muss dann noch die Langfassung gucken, die auch tatsächlich viel zu lang geraten.
When Evil lurks – Oha, oha. Das war ein Brett. Kompromisslos, blutig, konsequent düster. Keine Hoffnung. Nirgends. Dass hier Kindern übel mitgespielt wird, wusste ich vorher. Habe ich seitdem ich selber Vater bin massive Probleme mit. Hier ging es, weil ich a) darauf vorbereitet war und b) sich dies eh in die ganze Unangenehmheit des Filmes einfügte. Erwartungen, dass sich etwas zum Guten wenden kann, werden immer wieder unterlaufen. Die Mythologie die Regisseur Demián Rugna sich da ausgedacht hat, wirkt nicht immer stringent, aber das macht nichts. Auch dass die Protagonisten von allen Möglichkeiten stets die schlechteste wählen, passt. Denn letztendlich ist das Böse zwar da, aber wird es durch die Menschen in die Welt geholt. Nach der furiosen ersten Hälfte, schaltet der Film dann einen Gang runter – doch das fand ich durchaus angenehm, denn das gab Luft zum Atmen bevor es dann wieder ganz schlimm wird.
Insel des Schreckens – Charmanter Brit-Grusler, der in bzw. Vor Irland spielt und trotz der Kombi Fisher/Cushing nichts mit Hammer zu tun hat. Eine kleine Produktionsgesellschaft drehte ihn und das merkt man auch, den viel Budget dürfte nicht zur Verfügung gestanden haben. Der Film profitiert von Fishers sicherer Hand als Regisseur, einem guten Score, wunderbaren Schauspielern und einem nicht immer logischen aber temporeichen und unterhaltsamen Drehbuch. Der Schwachpunkt sind – neben einigen Ungereimtheiten – die Monster. Diese sind lustig anzusehen, aber verbreiten niemals irgendeine Art von Bedrohlichkeit. Im Gegenteil laden sie eher zum Schmunzeln ein. Aber dies macht den Charme dieser sehr britischen Produktion aus, ebenso wie die gute Chemie zwischen den Hauptdarstellern. Leider wird die einzige Frau zu einem etwas nervigen Klotz am Bein degradiert. Auffällig, dass es keinen klassischen Bösewicht gibt. Alle arbeiten hier Hand in Hand, um der Bedrohung Herr zu werden. Was gerade in den heutigen Zeiten sehr wohltuend ist.
Captain America: Brave New World – Mit dem Sohnemann im Kino. Gab mal wieder etwas aus dem MCU. Da ist der Nachwuchs zwar erst bei „Return oft he First Avenger“ angekommen, aber das machte nichts. Kurz erklärt, warum der Falcon jetzt der Cap ist – und dann ging das. Den Film fand ich überraschend gut. Meine Erwartung war nicht so hoch und der Kinobesuch eher der Tradition geschuldet. Ich mochte den aber tatsächlich, da sich die CGI-Szenen und generell die typischen Superhelden-Sachen im Rahmen hielten. Das Ding wird mehr wie eine Paranoia-Story der 70er aufgezogen. Wie also auch schon „Return…“. Dazu passt, dass das Bild sehr nach 35mm aussieht (oder die Projektion im Kino war so). Sehr gut spielt Harrison Ford. Was mit ihm am Ende passiert, dürfte bekannt sein. Bis es so weit ist, spielt er den Zerrissenen, der sich ändern und Gutes bewirken will – dem aber immer sein altes Temperament, seine Verbohrtheit und vor allem seine Leichen im Keller dabei in die Quere kommen. Das erweckt durchaus Mitgefühl für seine Figur. Dagegen fallen alle anderen Darsteller natürlich deutlich ab. Aber Sam Wilson ist eine sympathische Figur, da kann man nicht viel falsch machen. Der neue Falcon nicht übermäßig nervig und ein paar interessante Nebenfiguren inkl. Schurken gibt es auch. Hat mir Spaß gemacht. Vor dem Film liefen Trailer zu „Superman“, „Thunderbolts“ und „Fantastic Four“. Ich weiß schon, was die nächste Papa-Sohn-Kinobesuche werden.
Planet Saturn läßt schön grüßen – Der Schmelzmann war wieder unterwegs. Diesmal von 35mm und vor einem ausgesuchten Publikum, welches Karlschi und ich mal etwas über Filme aufklären konnten, die diese sonst nicht schauen würden. Dazu Frühstück umsonst und nette Kinoleute. Passt. Ebenso wie der Film, der natürlich vor allem die Schauwerte sucht, die der von Rick Baker perfekt gestaltete „Melting Man“ bietet. Dazu gibt es etwas Leerlauf, lange Unterhaltungen und Unlogeleien galore. Doch das verzeiht man gerne, denn der Film ist vielleicht kein Meisterwerk, aber auch nicht doof und erst recht kein Trash, was man beim nihilistischen Finale dann auch merkt. Gefiel auch beim wiederholten Male gucken.
Yokai Monsters: 100 Monsters – Meine erste Begegnung mit den Yokai Monstern hatte ich mal auf dem Japan Filmfest, wo Miikes Remake lief, welches eher als Kinderfilm konzipiert und himmelschreiend hysterisch war. Das liegt hier auch nochmal, erst einmal war aber das Original dran. Dieses spielt im alten Japan und erzählt zunächst einmal die typische Geschichte des Dorfes, welches von korrupten Beamten und Mächtigen tyrannisiert wird. Letztere rufen allerdings die Yokai auf den Plan, die vielleicht jetzt nicht auf der Seite der Dorfbewohner stehen, aber dafür sorgen, dass wieder Ruhe herrscht. Die Yokai sehen sehr seltsam aus. Von der Geisha mit dem abnorm langen hals bis zum bekannten Regenschirm-Monster, welches recht niedlich ist. So viele Auftritte haben die 100 Monster (soviel habe ich aber gar nicht gesehen) allerdings nicht. Ich denke mal, das ändert sich in den nächsten beiden Filmen. Ich mochte das sehr.
Flow – Ein wunderbarer Animations-Film, den ich nur jedem ans Herz legen kann. Mit der ganzen Familie im Kino gesehen und unisono begeistert gewesen. Den Oscar hat sich der lettische Film absolut verdient, auch wenn „Der wilde Roboter“ auch toll und sicherlich technisch perfekter war. Aber „Flow“ hat auch einen ganz anderen Ansatz und da passen die eben nicht perfekten und teilweise an PC-Spiele der Jahrtausendwende erinnernde Grafik auch hervorragend. Im Grunde ist der Film eine eher stille Entdeckung der Welt, in der er spielt. In jener sind die Menschen verschwunden und es gibt eine große Flut, die den Meerspiegel ansteigen und das Land verschwinden lässt. Alles aus der Sicht einer Katze. Die nicht vermenschlicht wird. Genau wie die anderen Tiere, die sich hier auch nur durch Tiergeräusche verständigen. Auch auf ein Voice-over wird verzichtet. Hätte auch nicht gepasst. Klar lernt die Katze andere Tiere kennen, man muss sich zusammenraufen und auch seine Ängste überwinden. Doch das hat überhaupt nichts kitschiges und „Niedliches“. Es ist einfach eine Notwendigkeit, um zu Überleben. Und so lässt man sich durch den Film treiben, beobachtet, lässt sich überraschen, fiebert auch mal mit. So ein richtiger Gegenentwurf zu Disney. Supertoll.
Der tödliche Schwarm – Ein Satz mit X. Neee… das war nix. Aber so gar nix. Ein gigantischer Schwarm mutierter afrikanischer Killerbienen bedroht erst eine Kleinstadt, und zieht dann nach Houston weiter. Dazu wird sehr viel in den immer gleichen geschlossenen Räumen geredet und diese Dialoge sind weder interessant noch gut geschrieben. Die Figuren verhalten sich irrational bis dämlich. Hauptdarsteller Michael Caine wirkt seltsam lustlos, der Rest spielt seine Rollen routiniert runter. Die Angriffe der Killerbienen sind selten und obendrein unspektakulär gefilmt. Die Tricks durchschaubar. Eine bedrohliche Stimmung dadurch will zu keiner Zeit aufkommen. Und ich muss dann noch die Langfassung gucken, die auch tatsächlich viel zu lang geraten.
When Evil lurks – Oha, oha. Das war ein Brett. Kompromisslos, blutig, konsequent düster. Keine Hoffnung. Nirgends. Dass hier Kindern übel mitgespielt wird, wusste ich vorher. Habe ich seitdem ich selber Vater bin massive Probleme mit. Hier ging es, weil ich a) darauf vorbereitet war und b) sich dies eh in die ganze Unangenehmheit des Filmes einfügte. Erwartungen, dass sich etwas zum Guten wenden kann, werden immer wieder unterlaufen. Die Mythologie die Regisseur Demián Rugna sich da ausgedacht hat, wirkt nicht immer stringent, aber das macht nichts. Auch dass die Protagonisten von allen Möglichkeiten stets die schlechteste wählen, passt. Denn letztendlich ist das Böse zwar da, aber wird es durch die Menschen in die Welt geholt. Nach der furiosen ersten Hälfte, schaltet der Film dann einen Gang runter – doch das fand ich durchaus angenehm, denn das gab Luft zum Atmen bevor es dann wieder ganz schlimm wird.
Insel des Schreckens – Charmanter Brit-Grusler, der in bzw. Vor Irland spielt und trotz der Kombi Fisher/Cushing nichts mit Hammer zu tun hat. Eine kleine Produktionsgesellschaft drehte ihn und das merkt man auch, den viel Budget dürfte nicht zur Verfügung gestanden haben. Der Film profitiert von Fishers sicherer Hand als Regisseur, einem guten Score, wunderbaren Schauspielern und einem nicht immer logischen aber temporeichen und unterhaltsamen Drehbuch. Der Schwachpunkt sind – neben einigen Ungereimtheiten – die Monster. Diese sind lustig anzusehen, aber verbreiten niemals irgendeine Art von Bedrohlichkeit. Im Gegenteil laden sie eher zum Schmunzeln ein. Aber dies macht den Charme dieser sehr britischen Produktion aus, ebenso wie die gute Chemie zwischen den Hauptdarstellern. Leider wird die einzige Frau zu einem etwas nervigen Klotz am Bein degradiert. Auffällig, dass es keinen klassischen Bösewicht gibt. Alle arbeiten hier Hand in Hand, um der Bedrohung Herr zu werden. Was gerade in den heutigen Zeiten sehr wohltuend ist.
Captain America: Brave New World – Mit dem Sohnemann im Kino. Gab mal wieder etwas aus dem MCU. Da ist der Nachwuchs zwar erst bei „Return oft he First Avenger“ angekommen, aber das machte nichts. Kurz erklärt, warum der Falcon jetzt der Cap ist – und dann ging das. Den Film fand ich überraschend gut. Meine Erwartung war nicht so hoch und der Kinobesuch eher der Tradition geschuldet. Ich mochte den aber tatsächlich, da sich die CGI-Szenen und generell die typischen Superhelden-Sachen im Rahmen hielten. Das Ding wird mehr wie eine Paranoia-Story der 70er aufgezogen. Wie also auch schon „Return…“. Dazu passt, dass das Bild sehr nach 35mm aussieht (oder die Projektion im Kino war so). Sehr gut spielt Harrison Ford. Was mit ihm am Ende passiert, dürfte bekannt sein. Bis es so weit ist, spielt er den Zerrissenen, der sich ändern und Gutes bewirken will – dem aber immer sein altes Temperament, seine Verbohrtheit und vor allem seine Leichen im Keller dabei in die Quere kommen. Das erweckt durchaus Mitgefühl für seine Figur. Dagegen fallen alle anderen Darsteller natürlich deutlich ab. Aber Sam Wilson ist eine sympathische Figur, da kann man nicht viel falsch machen. Der neue Falcon nicht übermäßig nervig und ein paar interessante Nebenfiguren inkl. Schurken gibt es auch. Hat mir Spaß gemacht. Vor dem Film liefen Trailer zu „Superman“, „Thunderbolts“ und „Fantastic Four“. Ich weiß schon, was die nächste Papa-Sohn-Kinobesuche werden.
Früher war mehr Lametta
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Space Mutiny
80er Jahre Videotheken- Schrott, die VHS hatte ich damals ganz sicher schon oft in der Hand , stellte sie aber immer wieder zurück, was sich jetzt (nach meiner gestrigen Erstsichtung) als kolossaler Fehler entpuppte. Der Film ist mies, ganz mies, aber er hat eben diese gewisse miesige Brillanz, der ich oft & gerne verfalle. So genau wusste hier keiner der Beteiligten, was er eigentlich tut, da bin ich sicher. Um was es geht?... Keine Ahnung!
Alle machen irgendwie so Weltraum- Sachen mit Peng- Peng. Mittendrin sind Reb Brown, John Phillip Law, Cameron Mitchell & andere Leute, die dringend Geld brauchten.
Einige Sachen wurden sich auch beim "Kampfstern Galactica" geborgt, damit das hier nicht vollständig nach ollem Schlüpper aussieht.
Für die Meisten is dieser Film wohl ein Ärgernis, für mich ein güldenes Kleinod des "Wollen aber nicht können"-Kinos, also ein sogenannter "Wank- Film"!
(Den Begriff habe ich mir gerade ausgedacht, also keine Angst, wird nie wieder erwähnt.)
Tipp an alle jung gebliebenen Film- Hasardeure!
80er Jahre Videotheken- Schrott, die VHS hatte ich damals ganz sicher schon oft in der Hand , stellte sie aber immer wieder zurück, was sich jetzt (nach meiner gestrigen Erstsichtung) als kolossaler Fehler entpuppte. Der Film ist mies, ganz mies, aber er hat eben diese gewisse miesige Brillanz, der ich oft & gerne verfalle. So genau wusste hier keiner der Beteiligten, was er eigentlich tut, da bin ich sicher. Um was es geht?... Keine Ahnung!

Alle machen irgendwie so Weltraum- Sachen mit Peng- Peng. Mittendrin sind Reb Brown, John Phillip Law, Cameron Mitchell & andere Leute, die dringend Geld brauchten.

Einige Sachen wurden sich auch beim "Kampfstern Galactica" geborgt, damit das hier nicht vollständig nach ollem Schlüpper aussieht.
Für die Meisten is dieser Film wohl ein Ärgernis, für mich ein güldenes Kleinod des "Wollen aber nicht können"-Kinos, also ein sogenannter "Wank- Film"!


Tipp an alle jung gebliebenen Film- Hasardeure!

- buxtebrawler
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
@Dickschi: Der hat auch 'nen Thread hier, poste deine Worte gern auch dort:
amerika-f35/space-mutiny-neal-sundstrom ... t4105.html

Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- fritzcarraldo
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Fuqua Day
The Replacement Killers 7/10
Training Day 9/10
The Equalizer 8/10
The Replacement Killers 7/10
Training Day 9/10
The Equalizer 8/10
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Die Ehe der Maria Braun (Rainer Werner Fassbinder, 1979) 6/10
Ich gebe gerne zu, dass ich mit dem Film so meine Probleme hatte. Fassbinder empfinde ich eh als schwierig, und MARIA BRAUN mag sicher unterhaltsam sein, feministisch, vergangenheitsbewältigend, selbst- und sonstwie-referentiell, er bietet tolle Schauspieler und eine Hanna Schygulla auf dem Höhepunkt ihrer körperlichen und schauspielerischen Wow-ness. Aber er ist halt einfach irgendwie trocken und spröde, und wenn man sich nicht durch den langen Wikipedia-Eintrag liest auch alles andere als verständlich. Zwei Abende habe ich gebraucht, und beim zweiten Abend wollte ich ihn dann nur noch irgendwie hinter mich bringen. Trotzdem war das hinterherige Gesamtgefühl alles andere als schlecht, allerdings auch nicht wirklich gut ...
Was mir allerdings seit der Sichtung gar nicht mehr aus dem Kopf geht ist das schöne Lied von Zarah Leander, dass die beiden Schwestern Braun ein paar Mal zusammen singen ...
Ist jetzt zwar aus ES WAR EINE RAUSCHENDE BALLNACHT, gehört aber auch zur MARIA BRAUN. Der Dicke mit den Trauerrändern ist ihr Ehemann, dem sie gerade erklärt, dass sie ihn schon immer zum Kotzen gefunden hat ...
Ich gebe gerne zu, dass ich mit dem Film so meine Probleme hatte. Fassbinder empfinde ich eh als schwierig, und MARIA BRAUN mag sicher unterhaltsam sein, feministisch, vergangenheitsbewältigend, selbst- und sonstwie-referentiell, er bietet tolle Schauspieler und eine Hanna Schygulla auf dem Höhepunkt ihrer körperlichen und schauspielerischen Wow-ness. Aber er ist halt einfach irgendwie trocken und spröde, und wenn man sich nicht durch den langen Wikipedia-Eintrag liest auch alles andere als verständlich. Zwei Abende habe ich gebraucht, und beim zweiten Abend wollte ich ihn dann nur noch irgendwie hinter mich bringen. Trotzdem war das hinterherige Gesamtgefühl alles andere als schlecht, allerdings auch nicht wirklich gut ...
Was mir allerdings seit der Sichtung gar nicht mehr aus dem Kopf geht ist das schöne Lied von Zarah Leander, dass die beiden Schwestern Braun ein paar Mal zusammen singen ...
Ist jetzt zwar aus ES WAR EINE RAUSCHENDE BALLNACHT, gehört aber auch zur MARIA BRAUN. Der Dicke mit den Trauerrändern ist ihr Ehemann, dem sie gerade erklärt, dass sie ihn schon immer zum Kotzen gefunden hat ...
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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- fritzcarraldo
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Filmfest Bremen.
Weird X.
Atlantis Kino.
The Eggregores' Theory Kurzfilm
9/10
Invention 2/10
Weird X.
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"Aber notwendig!"
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Balduin die Schnatterschnauze (6/10)
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Timecop
7/10"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Freaky Friday
Body- Switch- Komödie, die genau so abläuft, wie man sich das so vorstellt. Das ist insgesamt wenig aufregend und nur leidlich unterhaltsam.
Mit Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan als Mutter- Tochter- Tauschgespann war es trotzdem ein sympathischer Film, den aber keiner braucht.
Body- Switch- Komödie, die genau so abläuft, wie man sich das so vorstellt. Das ist insgesamt wenig aufregend und nur leidlich unterhaltsam.
Mit Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan als Mutter- Tochter- Tauschgespann war es trotzdem ein sympathischer Film, den aber keiner braucht.
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Filmfest Bremen
Brian and Maggie - Der neue Film von Stephen Frears ist eigentlich ein TV-Zweiteiler. Hier zu Ehren von Frears als Zusammenschnitt im Theater Bremen im großen Haus gezeigt. Es geht um ein Interview, welches Maggie Thatcher mit dem Moderator Brian Walden führte, und welches letztendlich zu ihrem Rücktritt führte. Ich bin da nicht so tief im Thema, was den Thatcherismus angeht. Ich weiß aus vielen britischen Filmen, dass das schrecklich gewesen sein muss, aber genau bin ich da nicht drin. Deshalb ließ ich eine politische Bewertung mal raus. Auch kannte ich Brian Walden nicht und von dem Interview hörte ich das erste Mal. Somit war es für mich eine klassische Geschichte einer zarten Freundschaft, die im Verrat endete. Und einer Frau, die eine Vision hat und sich gegen alle Widerstände durchsetzen muss. Eben, weil sie eine Frau in einer komplett Männerdominierten Gesellschaft ist (im TV-Studio gibt es auch keine Frauen in echten Leitungsfunktionen). Das funktionierte für mich gut. Walden und Thatcher kommen aus ganz unterschiedlichen Lagern, aber sie verstehen sich, sehen im anderen eine verwandte Seele. Man öffnet sich dem anderen, wobei das nicht zu einer verkappten Liebesgeschichte ausartet, sondern es wirklich um Respekt und Sympathie geht. Das ist auch von Steven Coogan und Harriet Walter wunderbar gespielt. Am Ende geht es dann etwas schnell. Was genau zum "Verrat" Waldens führte, wird nicht ganz klar. Die finale Konfrontation wiederum ist brillant und ohne Effekthascherei inszeniert. Ja, vielleicht kommen Maggie und ihre Politik hier zu gut weg. Blende ich das aus (was mir aufgrund mangelnden Wissens auch gut gelingt), bleibt immer noch ein gelungener Film.
Horror Story - Entgegen des Titels, erwarten einen in diesem polnischen Film keine Geister (wobei es in zwei Szenen durchaus fantastisch vonstatten gehen könnte), sondern ein recht realer Horror: Die Jobsuche nach dem Uni-Abschluss. Tomek hat gerade einen ausgezeichneten Abschluss in "Banken und Finanzen" gemacht. Doch noch steht er ohne Job und ohne Wohnung da. Zudem hat sich seine Freundin von ihm getrennt und die Eltern machen Stress. Er landet erst einmal in einer vollkommen runtergekommen und baufälligen Pension voller skurriler Mieter. Das geht erst so Richtung "Der Mieter" "Rosemary's Baby" und ähnlichem. Doch die Mitbewohner sind eigentlich gar nicht so schlimm. Und eigentlich sind die zwar komplett verrückt, aber auch sehr lebendig. Anders als die Welt da draußen, wo Tomek immer verzweifelter einen Job sucht. Die ist kalt und menschenverachtend. Da dies eine Komödie ist, gerät der arme Tomek sowohl in seiner Wohnung als auch bei den Vorstellungsgesprächen in die unmöglichsten Situationen, bis er völlig verzweifelt ein Ende machen will. Wie es weiter geht verrate ich nicht. Ich mochte den Film sehr. Es ist der erste Langfilm des Regisseurs, der auf einem seiner Kurzfilme beruht - den er in derselben Kulisse mit teilweise denselben Schauspielern und mit dem selben Kameramann dreht. Und aus dem er viele Szenen wiederverwendet, wenn auch mit einem anderen Dreh, als bei tatsächlich eher horrorlastigen Kurzfilm. Ich fand die Schauspieler, allen voran Hauptdarsteller einfach großartig und die Figuren höchst amüsant (und sehr polnisch). Bildsprache, Ton (wichtig!) und Musik waren auch hervorragend. Habe den Film 2,5x gesehen und es war jedes Mal ein großes Vergnügen.
My Killer Buddy - Italienisches Drama. Ein Junge (so um die 10) bekommt mit, wie sein Vater regelmäßig die Mutter verprügelt. Also kommt er auf die Idee, einen Killer anzuheuern, der das Problem "Vater" beseitigt. Leider (oder Gottseidank) gerät er dabei an den Falschen. Secco ist kein Killer, sondern ein ziemlich erfolgloser Kleinkrimineller, der sein Leben nicht so richtig auf die Reihe kommt. Da der Vater eine gutgehende Firma besitzt und der Junge weiß, wo das Bargeld versteckt ist, wittert Secco die Chance auf den großen Clou. Dass die beiden sich anfreunden und Secco so etwas wie ein Ersatzvater wird, kann man sich denken. Aber das Ganze ist derartig unsentimental und vom Neurealismus geprägt (alles ist grau, regnerisch, ungemütlich und abgerissen), dass keinerlei Süßlichkeit aufkommt. Da sind nur zwei Seelen, die sich irgendwie finden und brauchen. Und die sich auch nur langsam annähern. Dabei lernen wir mehr über den anfangs tumb wirkenden Seeco und schließen ihn ebenso ins Herz, wie den Jungen. Eigentlich ein kleines Meisterwerk, aber ich bin mir wegen des Endes noch nicht sicher. Es gibt eine Szene, die hat eine solche Kraft - da habe ich im Kino fast aufgeschrien. Wenn der Film da zu Ende gewesen wäre, hätte mich das komplett zerstört. Aber dann geht der Film noch weiter
Invention - Darüber schrieb ich schon einmal: "„In the aftermath of a conspiracy-minded father’s unexpected death, his daughter receives his patent for an experimental healing device. Featuring archive from actress Callie Hernandez's actual late father, INVENTION explores the process of grieving a complicated parent, and the filmmaking itself becomes a part of the process.“ - Wunderbar. Bilder, Schnitt, Material und Ton erzeugen einen ganz spezifischen, uniquen Sound. Funktioniert gleichzeitig auf mehreren Bedeutungsebenen. Trauer, einen Menschen zu spät und durch Erzählungen kennenlernen, unterschiedliche Lebensentwürfe. Und durch die Geschichte um die Erfindungen und Conspiracy Theories ist es auch unterhaltsam und ein wenig seltsam. Tolle Schauspieler auch." Beim Wiedersehen habe ich festgestellt, dass ich einiges anders am Kopf hatte. Zum Beispiel, dass diese Verschwörungstheorien einen größeren Raum einnehmen würden. Dem ist gar nicht so. Mochte ihn aber wieder sehr. Diese Mischung aus Realität und Fiktion, die auch mal die vierte Wand durchlässig werden lässt. Ein sehr, sehr ruhiger Film über Trauerarbeit und das Kennenlernen eines Menschen über die Erinnerungen anderer. Bekam den Preis für "Best innovative storytelling", was uns sehr gefreut hat.
Somnium - Eine angehende Schauspielerin vom Lande bekommt in der Stadt der Engel kein Bein auf den Boden. Da kommt das Angebot in einer Schlafklinik zu arbeiten gerade recht, denn hier muss sie nachts lediglich auf die Schlafenden aufpassen. Aber die Klink hat ein spezielles Programm, mit dem die Wünsche und Sehnsüchte der Patienten nach der Therapie in die Tat umgesetzt werden. Irgendetwas stimmt da nicht. Auch in Leben der Protagonistin geht einiges durcheinander. Da ist der Freund, von dem sie sich getrennt hat, der in ihrem Leben aber immer noch eine große Rolle spielt. Der frustrierende Stress, endlich eine Rolle zu bekommen. Und dann das Ding, welches da scheinbar in den Schatten lebt. Das ist gut gefilmt und ähnelt von der Stimmung her an "Neon Demon" oder einen Cronenberg-Film. Ist aber etwas ganz eigenes. Hauptdarstellerin Chloë Levine ist toll und für Horrorfilme wie gemacht. Alles baut sich langsam und dann immer spannender auf. Man fiebert mit und fragt sich, was soll das alles. Was steckt dahinter. Was ist real, was Albtraum. Und wenn man so effektiv eine Erwartung aufbaut, dann kann die Auflösung eigentlich nur enttäuschen. Am Ende wird einem dann eine Binsenweisheit mit auf den Weg aus dem Kino gegeben. Das ist dann doch etwas wenig. Aber bis dahin ist "Somnium" durchaus eine Empfehlung.
The Spin - Irische Komödie um zwei Freunde, die gemeinsam einen extrem unerfolgreichen Plattenladen führen und mit der Miete drei Monate im Rückstand sind. Was dazu führt, dass ihre Vermieterin die Beiden am Liebsten raussetzen und das Gebäude in ein Hotel umwandeln will. Doch da entdeckt einer der Beiden auf Ebay eine Plattenkiste für 30 Euro mit Platten drin, die teilweise 40.000 Euro wert sind. Problem: Selbstabholer und die Liste steht am anderen Ende der Insel. Also machen sich unsere beiden Freunden mit einem alterschwachen Auto auf den langen Weg. Und das ist dann natürlich ein typisches Roadmovie mit sympathischen Aussenseitern. Und so etwas funktioniert ja nur, wenn man die beiden Protagonisten ins Herz schließt. Und das tut man hier auch. Es werden einige kleine Abenteuer erlebt, skurrile Leute kennengelernt - und am Ende gibt es dann eine schöne Moral. Nichts wirklich besonderes, aber ein schöner kleiner, lustiger Film, dem man gerne folgt und der einfach ein gutes Gefühl verbreitet. Das muss ja auch mal sein.
Jenseits von Schuld - Eine Dokumentation über die Eltern des Serienmörders Niels Högel, genannt "Der Todes-Pfleger". Die Geschichte ging ja durch die Presse. Niels H. hat mindestens 83 Menschen auf dem Gewissen. Wie geht es seinen Eltern damit. Was für Menschen sind das. Wie gehen sie damit um. Ziemlich harter Stoff. Insbesondere, weil die Eltern - vor allem der Vater, den ich sehr ins Herz geschlossen habe - einfach sausympathisch und wirklich gute Menschen sind. Die auch auf der Suche nach Antworten sind und welche die Taten des Sohnes zerbrochen haben. Die mit den Konsequenzen täglich konfrontiert werden, und versuchen irgendwie weiterzuleben und noch immer für ihren Sohn da zu sein. Dem Täter wird hier keine Bühne geben. Er kommt hier lediglich in Kindheitsbildern und ferne Stimme am Telefon vor. Und das ist auch gut so. Ich könnte jetzt noch viel, viel mehr schreiben - verweise aber auf eine mögliche TV-Ausstrahlung im ZDF Ende des Jahres. Ich sprach danach noch recht lange mit der Regisseurin und erfuhr einiges von der Produktion, die tatsächlich über sechs Jahre dauerte. Eine sehr guter, wichtiger Film.
Another German Tank Story - In einem Kuhdorf (wobei ich glaube, da gab es nicht einmal Kühe) im Osten will eine Hollywood-Produktion einen Kriegsfilm drehen. Davon sieht man nicht viel, aber die Filmcrew bringt Leben ins Dorf und eben jenes der Dorfbewohner durcheinander. Erzählt werden kleine Geschichte. Manchmal absurd, manchmal tragisch, manchmal lustig - und immer mit sehr viel Herz und Understatement. Man gewinnt die "Dörfler" sehr schnell lieb. Und was ich dem Film sehr zugute halte: Er macht sich nicht über sie lustig. Sondern beobachtet sie nur genau und mit viel, viel Liebe. Der Humor kommt aus absurden Situationen und wirkt nie verkrampft oder gewollt. Da gibt es die Bürgermeistern (toll, Meike Droste aus "Mord mit Aussicht"), die an ihrem eigenen Wahl-Slogan "Pauli packt es an" verzweifelt und irgendwann einen Panzer im Hof stehen hat. Da ist ihr Sohn, dem sie einen Job als Fahrer bei der Filmcrew besorgt hat - ohne zu wissen, dass er durch die Führerscheinprüfung gefallen ist - weshalb er dann nie schneller als 10kmh fährt. Da ist der Freund des Sohnes, der eine kleine Rolle in dem Hollywood-Film bekommt und sich das erste Mal wertgeschätzt fühlt - weshalb er die Wehrmachtsuniform, die er behalten durfte, auch nicht mehr auszieht. Und da ist Rosi, die Rentnerin, die ihre ganz eigene Abreise plant. All diesen Figuren sieht man gerne zu, wie sie sich irgendwie durch die Tristesse des öden und abgehängten Dorflebens lavieren. Für mich hätte der liebenswerte Film so noch drei Stunden so weitergehen können. Am Ende (und Gottseidank am Ende, sonst wäre es dramaturgisch aufdringlich gewesen), wird dann noch verraten, warum da alles "Tellmann" heißt und man entdeckt die kleinen Wunder, auf die alle warten und die es auch gibt, wenn man genau hinschaut. Ein wunderschöner, unaufgeregter Film, der zurecht mit dem Preis als bester Langfilm in der Sparte "Comedy/Satire" ausgezeichnet wurde. Von einem unfassbar jungem Team, dessen Abschlussfilm dies war.
Über die Kurzfilme schreibe ich später. Hier nur für mich als Gedächtnisstütze
The Eggregorers' Theory / Schweden / Rashid / The Ballad/ If the Sun Drowned On an Ocean of Clouds
Brian and Maggie - Der neue Film von Stephen Frears ist eigentlich ein TV-Zweiteiler. Hier zu Ehren von Frears als Zusammenschnitt im Theater Bremen im großen Haus gezeigt. Es geht um ein Interview, welches Maggie Thatcher mit dem Moderator Brian Walden führte, und welches letztendlich zu ihrem Rücktritt führte. Ich bin da nicht so tief im Thema, was den Thatcherismus angeht. Ich weiß aus vielen britischen Filmen, dass das schrecklich gewesen sein muss, aber genau bin ich da nicht drin. Deshalb ließ ich eine politische Bewertung mal raus. Auch kannte ich Brian Walden nicht und von dem Interview hörte ich das erste Mal. Somit war es für mich eine klassische Geschichte einer zarten Freundschaft, die im Verrat endete. Und einer Frau, die eine Vision hat und sich gegen alle Widerstände durchsetzen muss. Eben, weil sie eine Frau in einer komplett Männerdominierten Gesellschaft ist (im TV-Studio gibt es auch keine Frauen in echten Leitungsfunktionen). Das funktionierte für mich gut. Walden und Thatcher kommen aus ganz unterschiedlichen Lagern, aber sie verstehen sich, sehen im anderen eine verwandte Seele. Man öffnet sich dem anderen, wobei das nicht zu einer verkappten Liebesgeschichte ausartet, sondern es wirklich um Respekt und Sympathie geht. Das ist auch von Steven Coogan und Harriet Walter wunderbar gespielt. Am Ende geht es dann etwas schnell. Was genau zum "Verrat" Waldens führte, wird nicht ganz klar. Die finale Konfrontation wiederum ist brillant und ohne Effekthascherei inszeniert. Ja, vielleicht kommen Maggie und ihre Politik hier zu gut weg. Blende ich das aus (was mir aufgrund mangelnden Wissens auch gut gelingt), bleibt immer noch ein gelungener Film.
Horror Story - Entgegen des Titels, erwarten einen in diesem polnischen Film keine Geister (wobei es in zwei Szenen durchaus fantastisch vonstatten gehen könnte), sondern ein recht realer Horror: Die Jobsuche nach dem Uni-Abschluss. Tomek hat gerade einen ausgezeichneten Abschluss in "Banken und Finanzen" gemacht. Doch noch steht er ohne Job und ohne Wohnung da. Zudem hat sich seine Freundin von ihm getrennt und die Eltern machen Stress. Er landet erst einmal in einer vollkommen runtergekommen und baufälligen Pension voller skurriler Mieter. Das geht erst so Richtung "Der Mieter" "Rosemary's Baby" und ähnlichem. Doch die Mitbewohner sind eigentlich gar nicht so schlimm. Und eigentlich sind die zwar komplett verrückt, aber auch sehr lebendig. Anders als die Welt da draußen, wo Tomek immer verzweifelter einen Job sucht. Die ist kalt und menschenverachtend. Da dies eine Komödie ist, gerät der arme Tomek sowohl in seiner Wohnung als auch bei den Vorstellungsgesprächen in die unmöglichsten Situationen, bis er völlig verzweifelt ein Ende machen will. Wie es weiter geht verrate ich nicht. Ich mochte den Film sehr. Es ist der erste Langfilm des Regisseurs, der auf einem seiner Kurzfilme beruht - den er in derselben Kulisse mit teilweise denselben Schauspielern und mit dem selben Kameramann dreht. Und aus dem er viele Szenen wiederverwendet, wenn auch mit einem anderen Dreh, als bei tatsächlich eher horrorlastigen Kurzfilm. Ich fand die Schauspieler, allen voran Hauptdarsteller einfach großartig und die Figuren höchst amüsant (und sehr polnisch). Bildsprache, Ton (wichtig!) und Musik waren auch hervorragend. Habe den Film 2,5x gesehen und es war jedes Mal ein großes Vergnügen.
My Killer Buddy - Italienisches Drama. Ein Junge (so um die 10) bekommt mit, wie sein Vater regelmäßig die Mutter verprügelt. Also kommt er auf die Idee, einen Killer anzuheuern, der das Problem "Vater" beseitigt. Leider (oder Gottseidank) gerät er dabei an den Falschen. Secco ist kein Killer, sondern ein ziemlich erfolgloser Kleinkrimineller, der sein Leben nicht so richtig auf die Reihe kommt. Da der Vater eine gutgehende Firma besitzt und der Junge weiß, wo das Bargeld versteckt ist, wittert Secco die Chance auf den großen Clou. Dass die beiden sich anfreunden und Secco so etwas wie ein Ersatzvater wird, kann man sich denken. Aber das Ganze ist derartig unsentimental und vom Neurealismus geprägt (alles ist grau, regnerisch, ungemütlich und abgerissen), dass keinerlei Süßlichkeit aufkommt. Da sind nur zwei Seelen, die sich irgendwie finden und brauchen. Und die sich auch nur langsam annähern. Dabei lernen wir mehr über den anfangs tumb wirkenden Seeco und schließen ihn ebenso ins Herz, wie den Jungen. Eigentlich ein kleines Meisterwerk, aber ich bin mir wegen des Endes noch nicht sicher. Es gibt eine Szene, die hat eine solche Kraft - da habe ich im Kino fast aufgeschrien. Wenn der Film da zu Ende gewesen wäre, hätte mich das komplett zerstört. Aber dann geht der Film noch weiter
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Somnium - Eine angehende Schauspielerin vom Lande bekommt in der Stadt der Engel kein Bein auf den Boden. Da kommt das Angebot in einer Schlafklinik zu arbeiten gerade recht, denn hier muss sie nachts lediglich auf die Schlafenden aufpassen. Aber die Klink hat ein spezielles Programm, mit dem die Wünsche und Sehnsüchte der Patienten nach der Therapie in die Tat umgesetzt werden. Irgendetwas stimmt da nicht. Auch in Leben der Protagonistin geht einiges durcheinander. Da ist der Freund, von dem sie sich getrennt hat, der in ihrem Leben aber immer noch eine große Rolle spielt. Der frustrierende Stress, endlich eine Rolle zu bekommen. Und dann das Ding, welches da scheinbar in den Schatten lebt. Das ist gut gefilmt und ähnelt von der Stimmung her an "Neon Demon" oder einen Cronenberg-Film. Ist aber etwas ganz eigenes. Hauptdarstellerin Chloë Levine ist toll und für Horrorfilme wie gemacht. Alles baut sich langsam und dann immer spannender auf. Man fiebert mit und fragt sich, was soll das alles. Was steckt dahinter. Was ist real, was Albtraum. Und wenn man so effektiv eine Erwartung aufbaut, dann kann die Auflösung eigentlich nur enttäuschen. Am Ende wird einem dann eine Binsenweisheit mit auf den Weg aus dem Kino gegeben. Das ist dann doch etwas wenig. Aber bis dahin ist "Somnium" durchaus eine Empfehlung.
The Spin - Irische Komödie um zwei Freunde, die gemeinsam einen extrem unerfolgreichen Plattenladen führen und mit der Miete drei Monate im Rückstand sind. Was dazu führt, dass ihre Vermieterin die Beiden am Liebsten raussetzen und das Gebäude in ein Hotel umwandeln will. Doch da entdeckt einer der Beiden auf Ebay eine Plattenkiste für 30 Euro mit Platten drin, die teilweise 40.000 Euro wert sind. Problem: Selbstabholer und die Liste steht am anderen Ende der Insel. Also machen sich unsere beiden Freunden mit einem alterschwachen Auto auf den langen Weg. Und das ist dann natürlich ein typisches Roadmovie mit sympathischen Aussenseitern. Und so etwas funktioniert ja nur, wenn man die beiden Protagonisten ins Herz schließt. Und das tut man hier auch. Es werden einige kleine Abenteuer erlebt, skurrile Leute kennengelernt - und am Ende gibt es dann eine schöne Moral. Nichts wirklich besonderes, aber ein schöner kleiner, lustiger Film, dem man gerne folgt und der einfach ein gutes Gefühl verbreitet. Das muss ja auch mal sein.
Jenseits von Schuld - Eine Dokumentation über die Eltern des Serienmörders Niels Högel, genannt "Der Todes-Pfleger". Die Geschichte ging ja durch die Presse. Niels H. hat mindestens 83 Menschen auf dem Gewissen. Wie geht es seinen Eltern damit. Was für Menschen sind das. Wie gehen sie damit um. Ziemlich harter Stoff. Insbesondere, weil die Eltern - vor allem der Vater, den ich sehr ins Herz geschlossen habe - einfach sausympathisch und wirklich gute Menschen sind. Die auch auf der Suche nach Antworten sind und welche die Taten des Sohnes zerbrochen haben. Die mit den Konsequenzen täglich konfrontiert werden, und versuchen irgendwie weiterzuleben und noch immer für ihren Sohn da zu sein. Dem Täter wird hier keine Bühne geben. Er kommt hier lediglich in Kindheitsbildern und ferne Stimme am Telefon vor. Und das ist auch gut so. Ich könnte jetzt noch viel, viel mehr schreiben - verweise aber auf eine mögliche TV-Ausstrahlung im ZDF Ende des Jahres. Ich sprach danach noch recht lange mit der Regisseurin und erfuhr einiges von der Produktion, die tatsächlich über sechs Jahre dauerte. Eine sehr guter, wichtiger Film.
Another German Tank Story - In einem Kuhdorf (wobei ich glaube, da gab es nicht einmal Kühe) im Osten will eine Hollywood-Produktion einen Kriegsfilm drehen. Davon sieht man nicht viel, aber die Filmcrew bringt Leben ins Dorf und eben jenes der Dorfbewohner durcheinander. Erzählt werden kleine Geschichte. Manchmal absurd, manchmal tragisch, manchmal lustig - und immer mit sehr viel Herz und Understatement. Man gewinnt die "Dörfler" sehr schnell lieb. Und was ich dem Film sehr zugute halte: Er macht sich nicht über sie lustig. Sondern beobachtet sie nur genau und mit viel, viel Liebe. Der Humor kommt aus absurden Situationen und wirkt nie verkrampft oder gewollt. Da gibt es die Bürgermeistern (toll, Meike Droste aus "Mord mit Aussicht"), die an ihrem eigenen Wahl-Slogan "Pauli packt es an" verzweifelt und irgendwann einen Panzer im Hof stehen hat. Da ist ihr Sohn, dem sie einen Job als Fahrer bei der Filmcrew besorgt hat - ohne zu wissen, dass er durch die Führerscheinprüfung gefallen ist - weshalb er dann nie schneller als 10kmh fährt. Da ist der Freund des Sohnes, der eine kleine Rolle in dem Hollywood-Film bekommt und sich das erste Mal wertgeschätzt fühlt - weshalb er die Wehrmachtsuniform, die er behalten durfte, auch nicht mehr auszieht. Und da ist Rosi, die Rentnerin, die ihre ganz eigene Abreise plant. All diesen Figuren sieht man gerne zu, wie sie sich irgendwie durch die Tristesse des öden und abgehängten Dorflebens lavieren. Für mich hätte der liebenswerte Film so noch drei Stunden so weitergehen können. Am Ende (und Gottseidank am Ende, sonst wäre es dramaturgisch aufdringlich gewesen), wird dann noch verraten, warum da alles "Tellmann" heißt und man entdeckt die kleinen Wunder, auf die alle warten und die es auch gibt, wenn man genau hinschaut. Ein wunderschöner, unaufgeregter Film, der zurecht mit dem Preis als bester Langfilm in der Sparte "Comedy/Satire" ausgezeichnet wurde. Von einem unfassbar jungem Team, dessen Abschlussfilm dies war.
Über die Kurzfilme schreibe ich später. Hier nur für mich als Gedächtnisstütze
The Eggregorers' Theory / Schweden / Rashid / The Ballad/ If the Sun Drowned On an Ocean of Clouds
Früher war mehr Lametta
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