Maulwurfs Hör-Bar

[Maulwurf]

Da habe ich ja nun fast schon ein schlechtes Gewissen deswegen: Es geht tatsächlich mit alter Rockmusik von früher weiter, so leid es mir tut.

Muss Dir gar nicht leid tun. Wenn den ""Der letzte gekaufte Tonträger"-Faden verfolgst, wirst Du sehen - da gibt es hier durchaus einige Interessenten.

Auch wieder richtig. Ich staune ja selber, was da immer wieder mal für Namen aus meiner Jugend auftauchen ...

[Maulwurf]

Gerade für mich ccr spannend. Mag einzelne Songs sehr gerne, habe mich aber noch nie auf Länge mit denen befasst. Ich bin gespannt, ob da noch mehr kommt.

Die Suchliste ist noch deutlich umfangreicher als der Bestand ...

[Maulwurf]

Creedence Clearwater Revival
Cosmo's factory

LP - 1970



Auf den ersten Hör sind zwischen Album Nummer 3, Green river, und Album Nummer 5, Cosmo's factory, erstmal wenig Unterschiede auszumachen. Aber es fällt schnell auf, dass hier der klassische Rock 'n' Roll, auf den John Fogerty wohl in hohem Maße schwört, stärker durchkommt, und die Bestandteile Blues und Country eher nach hinten drängt. Die Stücke sind wie bisher auch relativ kurz, die Hitdichte ist immens hoch (Lookin' out my back door kennt wahrscheinlich jeder, der schon mal Radio gehört hat, genauso wie Up around the bend und Who'll stop the rain), was aber auffällt ist, dass die Komponente Rockmusik dichter und ein wenig düsterer klingt als noch zwei Alben davor. Ernster, möchte ich sagen. Das Album beginnt schon mit dem starken 7-Minüter Ramble tamble, Run through the jungle ist ein echter Höhepunkt (und stellt auch das erstklassige GUN CLUB-Cover in den Schatten), und der Ohrgasmus ist dann das 11 Minuten lange I heard it through the grapevine mit seinem trocken-voranpeitschenden Rhythmus und einem unglaublichen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Hier klingen CCR so ganz anders als bei den Gassenhauern aus dem Radio - Viel erwachsener und ernsthafter, und mit viel Rock-Attitüde, im positiven Sinne.

Trotzdem klingt das Album wie aus einem Guss, was in erster Linie sicher an John Fogerty liegen dürfte. Seine Stimme, seine Arrangements, seine Band - Woran die Band als Ganzes ja dann letzten Endes auch gescheitert ist.


Creedence Clearwater Revival - Ramble tamble

[Maulwurf]

Creedence Clearwater Revival
Mardi Gras

LP - 1972



1971 verließ Ryhthmusgitarrist Tom Fogerty CCR, und was ein Wechsel des Rhythmusgitarristen bedeutet, kann man bei den STONES nachhören. Für CCR war es der Anfang vom Ende. Nach dem komplett von John Fogerty dominierten, sechsten Studoalbum Pendulum rappelte es im Karton, und die Musiker forderten von Fogerty mehr künstlerische Gleichberechtigung. Das Ergebnis ist auf Mardi Gras zu hören: Jeder der verbliebenen Musiker hat zu gleichen seine Stücke mit seinen Arrangements eingebracht, und das Ergebnis ist - langweilig. Viel Country, ein klein wenig Rock 'n' Roll, und zwei rockige Stücke (eines davon sogar mit Glam Rock-Einflüssen liebäugelnd), die dann auch das Beste sind was das Album zu bieten hat. Die Stücke leiden durch die Bank an den nicht vorhandenen Melodien, die die Band bislang so auszeichneten, und Tom Fogerty Gitarre wird schmerzlich vermisst, genauso wie John Fogertys Komponier- und Arrangementkünste. Bei Doug Cliffords Sail away scheint Fogerty seine Mitarbeit gleich komplett zu verweigern, und hinzu kommt die Erkenntnis, dass Clifford ein ordentlich Drummer war, aber ein lausiger Sänger: Der Tiefpunkt in der CCR-Diskografie.

Mardi Gras, der Karnevalsdienstag in New Orleans, ist ja eigentlich ein Synonym für Ausgelassenheit und Feierwut. Das Album ist das ziemliche Gegenteil davon. Nur für Hardcore-Fans geeignet ...


Creedence Clearwater Revival - Need someone to hold

[FarfallaInsanguinata]

Zu der Cosmo's Factory gibt es eine witzige Fußnote. Die finnische Punkband Eppu Normaali brachte 1980, also zehn Jahre nach dem Original, ihr drittes Album mit einer Cover-Parodie auf die CCR-LP raus.

R-1824324-1481579469-2665.jpg (125.64 KiB) 250 mal betrachtet

[Maulwurf]

Zu der Cosmo's Factory gibt es eine witzige Fußnote. Die finnische Punkband Eppu Normaali brachte 1980, also zehn Jahre nach dem Original, ihr drittes Album mit einer Cover-Parodie auf die CCR-LP raus.
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[Maulwurf]

Crematory
Awake

CD - 1997



CREMATORY haben in den Jahren ihren ganz eigenen Stil entwickelt. So eine Mixtur aus melodischem Düster-Metal mit Growls und Hard Rock mit cleanen Vocals. Ich habe die Band mit ihrem dritten Album Illusions kennengelernt, welches mir aber nur als selbstaufgenommene Kassette vorliegt und hier deshalb keine Berücksichtigung findet. Illusions mit dem Überhit Tears of time liebe ich über alles, und ich muss feststellen, dass sie nie wieder so gut waren. Finde ich. Awake bietet keine wirklichen Highlights, aber auch keine Ausfälle, und lässt sich gut weghören. Nie zu aggressiv, nie zu melodramatisch, bietet die CD düsteren Gebrauchsmetal für ruhige Stunden. Nicht mehr und nicht weniger. Einzig das SISTERS-Cover Temple of love ist definitiv gewöhnungsbedürftig ...

Fun Fact: Bereits 1997 haben CREMATORY ein Lied über Donald Trump geschrieben: Lord of lies:

Use the lies you tell
To destroy others
You feel like a king
In his deceptive kingdom
Pull the people who don't
Suit you through the mud
Slander then with nasty words


Crematory - Lord of lies

[Maulwurf]

Nein, das Projekt ist nicht gestorben! Zur Zeit ist nur sehr wenig Zeit, und die Zeit zum Musik hören oder Filme schauen ist extrem begrenzt. Aber ich ziehe das durch, versprochen. Ich habe ja selber viel Spaß daran. Nur die Zeit halt ...

Crematory
Believe

CD - 2000



Haben CREMATORY jemals ihren Stil geändert? Und warum sollten sie das auch tun? Mit dem, was sie da fabrizieren, sind sie ziemlich erfolgreich, und wenn man mal ehrlich ist, auch ziemlich gut. Heute habe ich das Geheimnis eines guten CREMATORY-Albums erkannt: Man muss es laut hören! Dann nämlich kann man die Breaks erst so richtig genießen. Wenn einem die fette Gitarre so richtig um die Ohren drömmelt, die Power so richtig ins Gedärm fährt, und die Keyboarderin ihre Schönheit im Booklet so präsentiert, wie sie von der Natur geschaffen wurde, dann merkt man recht schnell, dass CREMATORY stilistisch vielleicht nicht unbedingt die Abwechslungsreichsten sein mögen, aber dafür jede Menge Wumms haben. Bei Take klingen sie sogar nach der Neuen Deutschen Härte-Band RICHTHOFEN, was von meiner Seite als großes Kompliment gewertet werden kann.

Growls die sich mit klarem Gesang abwechseln, englische und deutsche Texte, gute Breaks, Metal der gradlinig nach vorne abgeht. Passt richtig gut!


Crematory - Caroline

[Maulwurf]

Crosby, Stills & Nash
Crosby, Stills & Nash

LP - 1969 - Reissue 1973



Wer sich etwas tiefer in die Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte wühlt, wird auch irgendwann zwangsläufig auf Crosby, Stills & Nash, eine Zeitlang dann auch im Verbund mit Young, stoßen. Man wird feststellen, das ihr Suite: Judy blue eyes in einer herrlich schrägen Version in Woodstock gespielt wurde, und kann die Männer dann schnell in der Schublage Hippie-Gedöns ablegen: Drei weiße Männer mit (akustischen) Gitarren und sanftem Chorgesang. Wie AMERICA, nur hippiesker. Fertig das Klischee und Deckel drauf.
Ohne das Klischee war dieses Debütalbum heute ein echte Überraschung! Irgendwo im Fahrwasser ruhiger Rockmusik, mit gelegentlichen Einsprengseln von Country und Folk, ziehen drei erstklassig aufeinander abgestimmte Akustikgitarren ihre Kreise, und die Melodie sind mindestens genauso schön wie der harmonische Gesang. Und wenn dann noch die E-Gitarren rausgekramt werden klingt es gleich nochmal so schön. Die Balladen sind wunderbar traurig, die rockigeren Stücke machen Lust auf lange Autofahrten irgendwo im Süden der USA, und die Stücke zwischen diesen "Extremen" laden zum Zuhören und Träumen ein. Auf der Veranda eines Hauses in der Sonne sitzen, einen Eistee schlürfen, und dieser Musik aus der Stereoanlage zuhören. Das hat was von einem Traum vom ziemlich perfektem Leben ...

Klar, harte Rockmusik geht anders. Aber schöne(!) Rockmusik ohne den Langweil-Faktor der später dazu kam, die geht genau so. Wie gesagt, das Album war für mich eine echte Überraschung ...


Crosby, Stills & Nash - Long time gone

[Arkadin]

Crematory
Believe

CD - 2000



...
Growls die sich mit klarem Gesang abwechseln, englische und deutsche Texte, gute Breaks, Metal der gradlinig nach vorne abgeht. Passt richtig gut!

Lustig, die steht hier auch. Kann mich an gar nichts erinnern und selbst die Beschreibung lässt mich genau Null ins Ohr bekommen. Spannend, da werde ich die mal bei Zeiten aus dem Regal ziehen. Wusste gar nicht mehr, dass ich so etwas habe.