Frenzy - Alfred Hitchcock (1972)

Moderator: jogiwan

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kinski
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Re: Frenzy - Alfred Hitchcock

Beitrag von kinski »

"Frenzy" ist einer der stärksten Hitchcock-Filme. Ganz im Stil von "Bei Anruf Mord" muss auch hier ein Unschuldiger versuchen, den wahren Täter zu finden und dabei noch seine eigene Haut retten. Dabei scheute der Meister diesmal auch nicht vor einigen ungewohnt harten Szenen zurück, die sich allerdings gut in das Gesamtkonzept des Films einfügen. Meine Lieblingsszene ist immer noch die Aktion auf dem Kartoffel-Laster. :mrgreen:

Überzeugend 'Killer' Barry Foster, der in den 70ern auch Titelheld einer meiner liebsten Krimi-Serien "Van der Valk" war. Foster stiehlt dem eigentlichen Hauptdarsteller Jon Finch deutlich die Show und verleiht dem Charakter des Robert Rusk echte Tiefe. Hitchcocks vorletzte Regie-Arbeit hat mich dann in den 80ern letztendlich überhaupt erst auf den Rest seiner Werke aufmerksam gemacht. Dieser durch und durch britische Thriller ist mir (nicht nur) von der Atmosphäre her dann aber dennoch immer einer der Liebsten geblieben.

8,5 / 10
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Adalmar
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Re: Frenzy - Alfred Hitchcock

Beitrag von Adalmar »

Für mich ist das der absolut beste Hitchcock. Schon erstaunlich, wie AH mit der Zeit ging. Der Film ist dermaßen 70er-mäßig, und das steht ihm ausgezeichnet. Nicht zuletzt wegen des Lokalkolorits, das er hier eingefangen hat. Auch der Vorspann mit der majestätischen Musik von Goodwin ist über jeden Zweifel erhaben.
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Vinz Clortho
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Re: Frenzy - Alfred Hitchcock

Beitrag von Vinz Clortho »

FRENZY

Gestern auf arte. Lief so nebenher. Kupferkopf Barry Foster erinnert mich irgendwie an SLADEs Noddy Holder, oder bilde ich mir das ein? Jedenfalls wollte es der olle Hitch hier noch mal so richtig wissen: enervierende Strangulations-Szenen, entblößte Brüste und groteske Grimassen des Todes. Willkommen in den 70ern. FRENZY wird für mich wohl für alle Zeit der Film mit der raushängenden Zunge sein. Als Kind verstörend, heute eher unfreiwillig komisch in seiner Wirkung. Seltsamerweise haben etliche von Hitchs frühen Filmen die Zeit besser überdauert, als dieser hier - sein vorletzter. Ganz passabel und mitunter recht spannend, aber am Ende des Tages würde ich die eleganten, stylishen Thriller des Altmeisters aus den 50ern und 60ern doch immer wieder vorziehen.

7/10
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Adalmar
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Re: Frenzy - Alfred Hitchcock

Beitrag von Adalmar »

Vinz Clortho hat geschrieben:Lief so nebenher.
Vielleicht war das das Problem. Im Übrigen ist Frenzy nicht unfreiwillig komisch, sondern viele Elemente sind bewusst überzeichnet im Sinne schwarzen Humors. Für mich persönlich der beste Hitchcock, da zur technischen Brillanz hier auch noch authentischere Figuren und Schauplätze kommen. Darsteller wie Cary Grant und Grace Kelly in seinen früheren Filmen wirken für mich immer wie aus Hochglanz-Illustrierten ausgeschnitten. Die Besetzung von Frenzy finde ich demgegenüber tausendmal ansprechender. Trotzdem stehen bei mir Vertigo, Rebecca und andere Klassiker ebenfalls sehr hoch im Kurs.
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Vinz Clortho
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Re: Frenzy - Alfred Hitchcock

Beitrag von Vinz Clortho »

Ich finde FRENZY keinesfalls schlecht. Ich würde ihn jetzt nur nicht als Meilenstein bezeichnen, zumindest nicht vor dem Hintergrund eines derart beeindruckenden Gesamtwerks wie dem von Hitchcock. Vielleicht störe ich mich auch ein wenig an dem typisch britischen Frühsiebziger-Muff, der dem Film anhaftet. Mochte ich damals schon nicht bei DER DOKTOR UND DAS LIEBE VIEH oder DAS HAUS AM EATON PLACE. Kein Wunder, dass Jean Marsh (Rose) mitspielt. Dadurch wirkt das ganze gleich ein wenig steifer, angestaubter - erst recht mit über 40 Jahren auf dem Buckel. Seltsamerweise ist vieles aus den 60ern deutlich weniger gealtert.

Aber der SLADE-Vergleich kommt hin, oder? :kicher:
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Adalmar
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Re: Frenzy - Alfred Hitchcock

Beitrag von Adalmar »

Vinz Clortho hat geschrieben:Ich finde FRENZY keinesfalls schlecht. Ich würde ihn jetzt nur nicht als Meilenstein bezeichnen, zumindest nicht vor dem Hintergrund eines derart beeindruckenden Gesamtwerks wie dem von Hitchcock. Vielleicht störe ich mich auch ein wenig an dem typisch britischen Frühsiebziger-Muff, der dem Film anhaftet.
Ich stehe eben auf diesen britischen Frühsiebziger-"Muff", wobei ich letzteres Wort durch "Kolorit" ersetzen würde, weil ich dies nie als "Muff" empfunden habe. Ich liebe Schauplätze wie Covent Garden usw. deutlich mehr als die sterilen Sets der US-Produktionen.
Seltsamerweise ist vieles aus den 60ern deutlich weniger gealtert.
Weiß nicht ganz, worauf du dich speziell beziehst. Oberflächlich gesehen kann man diesen Eindruck vielleicht haben, weil es da häufig futuristische Designs usw. gab und ein starker Technikoptimismus herrschte, aber wenn man sich mal den ganzen Eurospy-Kram z. B. anguckt, findet man eine sehr altbackene Mentalität, vor allem was das Geschlechterverhältnis angeht. Diesbezüglich mag ich die 70er deutlich lieber.
Aber der SLADE-Vergleich kommt hin, oder? :kicher:
Kenne ich leider(?) nicht.
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dr. freudstein
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Re: Frenzy - Alfred Hitchcock

Beitrag von dr. freudstein »

Onkel Adi kennt SLADE nicht :shock: :palm:
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Adalmar
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Re: Frenzy - Alfred Hitchcock

Beitrag von Adalmar »

Habe jetzt mal deren Hit "Cum ( :? ) On Feel the Noise" angeguckt und kann die Ähnlichkeit bestätigen. Und ja, ich fühlte den Lärm.
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Vinz Clortho
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Re: Frenzy - Alfred Hitchcock

Beitrag von Vinz Clortho »

Adalmar hat geschrieben:Darsteller wie Cary Grant und Grace Kelly in seinen früheren Filmen wirken für mich immer wie aus Hochglanz-Illustrierten ausgeschnitten. Die Besetzung von Frenzy finde ich demgegenüber tausendmal ansprechender.
Ja guck - war doch nett vom Hitch, auch die etwas abseitigen Vorlieben zu bedienen. ;) Und nix gegen Grace Kelly. Die hätte ich auch geehelicht, hatte aber damals dummerweise gerade kein Fürstentum zur Hand ... :kicher:
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Adalmar
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Re: Frenzy - Alfred Hitchcock

Beitrag von Adalmar »

Habe ich geschrieben, dass ich Grace Kelly unattraktiv finde? Sie kommt mir nur oft zu glamourös rüber und auch Darsteller wie Cary Grant oder James Stewart sehen immer aus wie aus dem Ei gepellt. Die Besetzung von Frenzy finde ich überzeugender, gerade weil die Darsteller nicht nach oberflächlicher Attraktivität ausgewählt sind. Das könnten wirklich Menschen von nebenan sein, was sie ja auch darstellen sollen.
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