Ich werde mit
AC/DC 2.0 wohl in diesem Leben nicht mehr warmwerden.
Das hat jedoch in erster Linie mit meiner persönlichen Biografie zu tun! Als ich 1979 mit vierzehn die Band entdeckte, war das nun mal die Version mit Bon Scott und ich wurde schnell Fan. Dass es in meinem Bekanntenkreis Leute gab, Gleichaltrige wohlgemerkt, denen die Musik laut eigener Aussage
zu hart war, beflügelte das mächtig. Solche Waschlappen!
Der Tod von Bon war dann schon ein Schock und ich instinktiv der Meinung, dies müsste das Ende der Gruppe sein. 1980 stellte sowieso ein ausgesprochen fieses Jahr für Hardrock-Fans dar, im Sommer ereilte der Sensenmann auch meinte zweite Lieblingsband
Led Zeppelin. Besonders tragisch daran, dass beide kurz zuvor durch Deutschland getourt waren und ich sie leider versäumt hatte. Als vierzehn-/fünfzehnjähriges Dorfkind war ich da schlicht ein bis zwei Jahre zu jung für den Ausflug zu Konzerten in die Großstadt.
Im Sommer des Jahres 1980 befand sich mein musikalischer Geschmack sowieso im Umbruch, weg vom Rock zum Punk, was durch das Wegbrechen gleich zweier geliebter Bands stark beschleunigt wurde. Es gab noch eine Übergangsphase, in der ich zwischen Metal und Punk schwankte, was sich auch durch entsprechende Plattenkäufe zeigte,
Tygers of Pan Tang, Samson oder
Rose Tattoo, aber die NWOBHM stand erst am Anfang, eine deutsche Metal-Szene existierte eigentlich noch gar nicht und Punk war schlicht wilder und rebellischer! Da war ich also wiederum ein bis zwei Jahre zu alt, Tragik des Schicksals. Bereits im Sommer 1981 passierte das nächste einschneidende Ding, die Southall-Riots und ich entschied spontan, dass Punk sich ab da erledigt hatte und Skinhead sein viel geiler. Eine schnelllebige Zeit!
Um endlich zum Ausgangspunkt, nämlich
AC/DC zurückzukehren, die "Back in Black" hatte ich tatsächlich bei Erscheinen noch gekauft. Fand ich durchaus okay, aber ohne Bon Scott
musste das letztlich eine Enttäuschung werden. Danach war das Kapitel für mich abgeschlossen und ich habe mich nie wieder näher mit der Band beschäftigt.
