Baba Yaga - Corrado Farina (1973)
Moderator: jogiwan
Baba Yaga - Corrado Farina (1973)
Originaltitel: Baba Yaga
Herstellungsland: Italien, Frankreich
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Corrado Farina
Darsteller: Carroll Baker, George Eastman, Isabelle De Funès, Ely Galleani, Daniela Balzaretti, Mario M. Giorgetti, Sergio Masieri...
Inhalt:
Die junge Fotografin Valentina (Isabelle de Funes) entzieht sich auf der Heimfahrt von einer Party den Avancen des Filmregisseurs Arno (George Eastman) und wird, als sie hastig das Weite suchen will, beinahe von einer blonden Frau im Rolls Royce überfahren.
Die geheimnisvolle Fremde, die sich als Baba Yaga (Carroll Baker) vorstellt, sieht das Zusammentreffen als vorherbestimmt an und bringt Valentina nach Hause, die sich von der Fremden sofort eigenartig angezogen fühlt.
Baba Yaga leiht sich einen Gegenstand von Valentina, doch nachdem sie ihn zurückgegeben hat, hat der Einsatz von einer von Valentinas Kameras schlimme Folgen und verursacht tragische Vorfälle.
Nach einem mysteriösen Besuch in Baba Yagas Haus, entdeckt Valentina noch weitere beunruhigende Dinge, sie bekommt eine Puppe geschenkt, diese jedoch beginnt ein seltsames Eigenleben zu entwickeln.
Als schließlich eins von Valentinas Models stirbt, versucht sie sich endlich aus Baba Yagas Bann zu lösen, um mit Arno gemeinsam dem Geheimnis der seltsamen Frau auf den Grund zu gehen...
Fazit:
Baba Yaga ist die Realverfilmung der Erotikcomics von Guido Crepax.
Der Film nimmt einen mit, auf eine psychedelische Reise durch die skurrilen Alpträume und Visionen der Hauptdarstellerin, bis hin zur Enthüllung des Geheimnisses um Baba Yaga.
Auch wenn dieser Film Foltergarten der Sinnlichkeit 2 heißt, so hat er überhaupt nichts mit Joe D'Amatos gleichnamigen Streifen zu tun, außer vielleicht das George Eastman mitspielt.
Ich mag diesen Film und finde ihn sehenswert.
7/10
- Nello Pazzafini
- Beiträge: 4710
- Registriert: Di 16. Feb 2010, 18:50
- Wohnort: Roma
- Kontaktdaten:
Re: Baba Yaga - Corrado Farina
ein ganz spezieller Film, hat mir extrem gut gefallen, saublöder deutscher titel, nciht verwirren lassen, wirklich sehenswert, so stell ich mir abseitiges, anspruchvolles, unterhaltsames und italienisches kino der 70er vor!
9/10!
9/10!
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10905
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Baba Yaga - Corrado Farina
Nello Pazzafini hat geschrieben:ein ganz spezieller Film, hat mir extrem gut gefallen, saublöder deutscher titel, nciht verwirren lassen, wirklich sehenswert, so stell ich mir abseitiges, anspruchvolles, unterhaltsames und italienisches kino der 70er vor!
9/10!
Und Farinas anderer Film (viele waren es ja nicht) "Wettlauf gegen den Tod" mit Adolfo Celi ist auch absolutes Pflichtprogramm!
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
(Fred Olen Ray)
- Nello Pazzafini
- Beiträge: 4710
- Registriert: Di 16. Feb 2010, 18:50
- Wohnort: Roma
- Kontaktdaten:
Re: Baba Yaga - Corrado Farina
ugo-piazza hat geschrieben:Nello Pazzafini hat geschrieben:ein ganz spezieller Film, hat mir extrem gut gefallen, saublöder deutscher titel, nciht verwirren lassen, wirklich sehenswert, so stell ich mir abseitiges, anspruchvolles, unterhaltsames und italienisches kino der 70er vor!
9/10!
Und Farinas anderer Film (viele waren es ja nicht) "Wettlauf gegen den Tod" mit Adolfo Celi ist auch absolutes Pflichtprogramm!
absolut ugo, auch ein ganz spezieller film und noch dazu mit unserem Adolfo Celi
Re: Baba Yaga - Corrado Farina
Hmmm... ich habe den als ziemlich langweilig in Erinnerung. Allerdings war ich bei der Erstsichtung auch nicht ganz auf der Höhe und bin zwischendrin mind. 3x eingeschlafen. Meine Erwartungshaltung war auch eine ganz andere. Ich muss den bei Gelegenheit unbedingt noch einmal gucken. Ich habe die US-DVD von Blue Underground, hörte aber, dass die UK-DVD von shameless einen neuen "Director's Cut" beinhalten soll. Kann da jemand was zu sagen?
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
- Nello Pazzafini
- Beiträge: 4710
- Registriert: Di 16. Feb 2010, 18:50
- Wohnort: Roma
- Kontaktdaten:
Re: Baba Yaga - Corrado Farina
muss man halt richtig gucken und offen seinArkadin hat geschrieben:Hmmm... ich habe den als ziemlich langweilig in Erinnerung. Allerdings war ich bei der Erstsichtung auch nicht ganz auf der Höhe und bin zwischendrin mind. 3x eingeschlafen. Meine Erwartungshaltung war auch eine ganz andere. Ich muss den bei Gelegenheit unbedingt noch einmal gucken. Ich habe die US-DVD von Blue Underground, hörte aber, dass die UK-DVD von shameless einen neuen "Director's Cut" beinhalten soll. Kann da jemand was zu sagen?
Ich hab die alte VHS und bin super glücklich und zufrieden damit, da brauchst nix angelsäxisches
- Nello Pazzafini
- Beiträge: 4710
- Registriert: Di 16. Feb 2010, 18:50
- Wohnort: Roma
- Kontaktdaten:
Re: Baba Yaga - Corrado Farina
achja, ich hab jetzt vom WETTLAUF gesprochen, der Baba Yaga ist ja ausser dem titel Foltergarten top veröffentlicht worden
Re: Baba Yaga - Corrado Farina
Ach so, ich wiederum meinte "Baba Yaga".
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40653
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Baba Yaga - Corrado Farina
„Also bist du nur eine Hure!“ – „Das stimmt – aber sind wir das nicht alle?“
Der italienische Regisseur Corrado Farina brachte es anscheinend auf lediglich zwei abendfüllende Spielfilme, nach „Wettlauf gegen den Tod“ war „Baba Yaga“ aus dem Jahre 1973 bereits sein filmischer Schwanengesang. Mit diesem versuchte er sich an der Realverfilmung der Erotikcomicreihe „Valentina“ aus der Feder des Zeichners Guido Crepax. Für den Filmtitel jedoch bediente man sich bei russischer Mythologie, wo „Baya Yaga“ so etwas wie eine Hexe bezeichnet. Als Farina seinen Film fertiggestellt hatte, intervenierten Überlieferungen zufolge die Produzenten, die den Film kräftig strafften. Das Ergebnis ist ein bunter, pulpiger Mystery-Erotik-Streifen, der mehr verspricht, als er hält.
„Sex und Bürgerrechte, Süße!“
Die Mailänder Fotografin Valentina (Isabelle De Funès, „Raphael, der Wüstling“) lernt eines Abends die geheimnisvolle Baba Yaga (Carroll Baker, „Der schöne Körper der Deborah“) kennen und wird seitdem von seltsamen Träumen geplagt. Als sie Baba ein paar Tage später für ein Fotoshooting besucht und sich kurz auf dem Bett entspannen möchte, ereilen sie erneut mysteriöse Visionen. Baba schenkt Valentina eine in S/M-Kleidung gehüllte Puppe als Talisman, sie solle ihn stets bei sich tragen. Valentinas Träume werden unterdessen immer wilder und die Puppe scheint in ihnen lebendig zu werden (Ely Galleani, „Blutrausch“). Als eine Freundin Valentinas getötet wird, wird die Angelegenheit immer unheimlicher. Haben Baba Yaga oder die Puppe damit zu tun? Gemeinsam mit ihrem Freund Arno (George Eastman, „Man-Eater“) versucht sie, das Geheimnis Baba Yagas zu ergründen…
Ich stehe Comic-Verfilmungen ja gemeinhin eher skeptisch gegenüber und auch ohne mit den Vorlagen vertraut zu sein, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass diese Verfilmung den Geist der Originale trifft. Nun will ich aber auch gar nicht vergleichen; in Farinas Film taucht man ein in die Welt attraktiver junger Mittelklassemenschen, die gerade die sexuelle Revolution miterlebt und -gemacht haben, gern über Comics, Fotografie und Godard sinnieren, sich expressionistische Filme im Kino ansehen – und vermutlich freizügiger geben, als sie sind. Die Begegnung mit Baba Yaga scheint tabuisierte sexuelle Sehnsüchte in Valentina heraufzubeschwören, die in ihren Träumen Ausdruck finden: So träumt sie beispielsweise von Nazi-Schergen, die sie abfüllen. Abgefahrene Versinnbildlichungen, z.B. im Boxring, ziehen sich durch den Film, Valentinas Visionen werden auch schon mal direkt als Comic-Strip dargestellt. Baba Yaga versucht also mittels ihres übernatürlichen Einflusses, Valentina zu bisexuellen Sado-Maso-Akten zu verführen.
Deshalb auch der ausgefuchste Plan mit der S/M-Puppe und, nun ja, mal ehrlich: Die Story dieses um einen extrem rassistisch überzeichneten Dreh eines bizarren Waschmittel-Werbespots angereicherten Filmchens taugt nichts, schon gar nicht als Realfilm. Sie steuert gewissermaßen auf eine Sado-Maso-Lesbenszene hin, von der einmal abgesehen „Baba Yaga“ züchtiger bleibt als erwartet. Das Klischee-Unwetter im Finale darf natürlich nicht fehlen, wenngleich sich der Film künstlerischer und psychedelischer zu geben versucht, als er letztlich ist. Der abwechslungsreiche Soundtrack mit seinen Funkrhythmen und Klavierstücken verliert sich gern einmal in nervigem Freejazz; nichtsdestotrotz funktioniert der von Baker, De Funès und Eastman passabel geschauspielerte „Baba Yaga“ ein Stück weit als Allegorie auf verborgene, unterdrückte sexuelle Gelüste. Am meisten Tiefgang hat jedoch das Loch im Fußboden der Sexhexe...
Der italienische Regisseur Corrado Farina brachte es anscheinend auf lediglich zwei abendfüllende Spielfilme, nach „Wettlauf gegen den Tod“ war „Baba Yaga“ aus dem Jahre 1973 bereits sein filmischer Schwanengesang. Mit diesem versuchte er sich an der Realverfilmung der Erotikcomicreihe „Valentina“ aus der Feder des Zeichners Guido Crepax. Für den Filmtitel jedoch bediente man sich bei russischer Mythologie, wo „Baya Yaga“ so etwas wie eine Hexe bezeichnet. Als Farina seinen Film fertiggestellt hatte, intervenierten Überlieferungen zufolge die Produzenten, die den Film kräftig strafften. Das Ergebnis ist ein bunter, pulpiger Mystery-Erotik-Streifen, der mehr verspricht, als er hält.
„Sex und Bürgerrechte, Süße!“
Die Mailänder Fotografin Valentina (Isabelle De Funès, „Raphael, der Wüstling“) lernt eines Abends die geheimnisvolle Baba Yaga (Carroll Baker, „Der schöne Körper der Deborah“) kennen und wird seitdem von seltsamen Träumen geplagt. Als sie Baba ein paar Tage später für ein Fotoshooting besucht und sich kurz auf dem Bett entspannen möchte, ereilen sie erneut mysteriöse Visionen. Baba schenkt Valentina eine in S/M-Kleidung gehüllte Puppe als Talisman, sie solle ihn stets bei sich tragen. Valentinas Träume werden unterdessen immer wilder und die Puppe scheint in ihnen lebendig zu werden (Ely Galleani, „Blutrausch“). Als eine Freundin Valentinas getötet wird, wird die Angelegenheit immer unheimlicher. Haben Baba Yaga oder die Puppe damit zu tun? Gemeinsam mit ihrem Freund Arno (George Eastman, „Man-Eater“) versucht sie, das Geheimnis Baba Yagas zu ergründen…
Ich stehe Comic-Verfilmungen ja gemeinhin eher skeptisch gegenüber und auch ohne mit den Vorlagen vertraut zu sein, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass diese Verfilmung den Geist der Originale trifft. Nun will ich aber auch gar nicht vergleichen; in Farinas Film taucht man ein in die Welt attraktiver junger Mittelklassemenschen, die gerade die sexuelle Revolution miterlebt und -gemacht haben, gern über Comics, Fotografie und Godard sinnieren, sich expressionistische Filme im Kino ansehen – und vermutlich freizügiger geben, als sie sind. Die Begegnung mit Baba Yaga scheint tabuisierte sexuelle Sehnsüchte in Valentina heraufzubeschwören, die in ihren Träumen Ausdruck finden: So träumt sie beispielsweise von Nazi-Schergen, die sie abfüllen. Abgefahrene Versinnbildlichungen, z.B. im Boxring, ziehen sich durch den Film, Valentinas Visionen werden auch schon mal direkt als Comic-Strip dargestellt. Baba Yaga versucht also mittels ihres übernatürlichen Einflusses, Valentina zu bisexuellen Sado-Maso-Akten zu verführen.
Deshalb auch der ausgefuchste Plan mit der S/M-Puppe und, nun ja, mal ehrlich: Die Story dieses um einen extrem rassistisch überzeichneten Dreh eines bizarren Waschmittel-Werbespots angereicherten Filmchens taugt nichts, schon gar nicht als Realfilm. Sie steuert gewissermaßen auf eine Sado-Maso-Lesbenszene hin, von der einmal abgesehen „Baba Yaga“ züchtiger bleibt als erwartet. Das Klischee-Unwetter im Finale darf natürlich nicht fehlen, wenngleich sich der Film künstlerischer und psychedelischer zu geben versucht, als er letztlich ist. Der abwechslungsreiche Soundtrack mit seinen Funkrhythmen und Klavierstücken verliert sich gern einmal in nervigem Freejazz; nichtsdestotrotz funktioniert der von Baker, De Funès und Eastman passabel geschauspielerte „Baba Yaga“ ein Stück weit als Allegorie auf verborgene, unterdrückte sexuelle Gelüste. Am meisten Tiefgang hat jedoch das Loch im Fußboden der Sexhexe...
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40653
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Baba Yaga - Corrado Farina
Erscheint voraussichtlich am 05.09.2018 bei X-Rated als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks:
Cover A, limitiert auf 444 Exemplare
Cover B, limitiert auf 444 Exemplare
Cover C, limitiert auf 333 Exemplare
Cover D, limitiert auf 222 Exemplare
Extras:
- Audiokommentar von Gerd Naumann, Matthias Künnecke und Christopher Klaese.
- 16 Seiten Booklet mit Texten von Christoph N. Kellerbach
- Deleted Scenes aus dem Rohschnitt
- Englischer Teaser
- Original Werbematerial
- Originaltrailer
- Deutscher Trailer
- Bildergalerie
Quelle: OFDb-Shop
Cover A, limitiert auf 444 Exemplare
Cover B, limitiert auf 444 Exemplare
Cover C, limitiert auf 333 Exemplare
Cover D, limitiert auf 222 Exemplare
Extras:
- Audiokommentar von Gerd Naumann, Matthias Künnecke und Christopher Klaese.
- 16 Seiten Booklet mit Texten von Christoph N. Kellerbach
- Deleted Scenes aus dem Rohschnitt
- Englischer Teaser
- Original Werbematerial
- Originaltrailer
- Deutscher Trailer
- Bildergalerie
Quelle: OFDb-Shop
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!