Handlung:
Treuhänder eines Waisenhauses werden auf mysteriöse Art ermordet, eines der Waisenkinder wird von grauenvollen Visionen über Feuer geplagt und die leibliche Mutter des Mädchens tut alles daran ihr Kind, welches ihr auf Grund ihrer verbrecherischen Vergangenheit weggenommen wurde, wiederzubekommen. Können Christopher Lee und Peter Cushing Ordnung in dieses rätselhafte Chaos bringen?
Kritik:
Wie Bux schon geschrieben hat beginnt der Film prompt mit einigen Krachern. Gleich vier spektakuläre Todesfälle werden geboten um den Zuseher neugierig zu machen, gefolgt von einer Szene mit Christopher Lee und Peter Cushing in ein und dem selben Raum…Wow, das könnte grandios werden!
Dann kommt Gerede und noch mehr Gerede. Unsere beiden Lieblinge verziehen sich ein wenig aus dem Rampenlicht und stattdessen bekommen wir als scheinbare Protagonisten Mr. Arztmann (gespielt von Nicht-Christopher-Lee Nr. 1) und Mrs. Reporterfrau (gespielt von Nicht-Christopher-Lee Nr. 2), zwei Figuren die uns mehr oder weniger egal sind und deren Konversationen wir daher nur mit mäßigem Interesse verfolgen können.
Die Lage bessert sich ein wenig, als Mr. Arztmann ermordet wird und Lee und Cushing wieder mehrere Szenen bekommen. Trotz ihrer Präsents haben die beiden tollen Typen aber immer noch wenig zu tun und beschäftigen sich vorrangig mit dem halten von Dialogen. Der Plot wird zunehmend verwirrender. Die toten Treuhänder und die Mutter des Mädchens sind zwei komplett verschiedene Handlungsstränge, die gleich wichtig gehandhabt werden, von denen wir aber nicht erwarten, dass sie irgendetwas miteinander zu tun haben und dies ist äußerst störend. Der Film wird fast schon schwer anzusehen, da wir so viele Informationen durch all die Dialoge bekommen, so viele verschiedene Nebenhandlungen und Filler Szenen, die alle keine Verbindung zueinander zu haben scheinen.
Als kurz vor Schluss ein Mensch, der bei lebendigem Leibe verbrennt, und Christopher Lee in der selben Szene zu sehen waren, war ich schon fast bereit den Film vollkommen aufzugeben und stattdessen „The Wicker Man“ einzulegen, an dessen Genialität mich diese Szene erinnerte (und wenn ich Bux' Kritik so betrachte war ich da auch nicht der einzige, der diese Paralellen zog
), doch Gott sei dank habe ich noch eine Minute gewartet, denn die letzte Viertelstunde des Filmes ist ungemein befriedigend.
Alle Handlungselemente, die ich als so unpassend und fehl am Platz empfunden hatte passen plötzlich zusammen, all die Fragen von denen ich gefürchtet habe, sie würden bis zuletzt ungeklärt bleiben, hatten plötzlich eine Antwort. Keine logische oder gute Antwort wohlgemerkt aber immerhin eine Antwort.
Christopher tauscht die emotionslose Miene, mit der er den ganzen Film lang herumgelaufen ist, endlich durch ein anständiges Overacting für das wir ihn kennen und lieben aus und es kommt zu einem spannenden Finale. All das, was gegen Ende geschieht ist zwar dumm unsinnig und völlig ohne Logik, aber das erwartete ich mir von so einem Film. Wenn ich mir einen Horrorfilm mit Christopher Lee und Peter Cushing kaufe erwarte ich mir kein Meisterwerk vom Status eines „Casablanca“; ich erwarte mir, dass Peter und Christopher übertriebenes unterhaltsames Zeugs machen und eben dies geschieht in den letzten paar Minuten.
(Wobei es fast schon ein wenig zu viel des Guten ist, einen Film der zu 80% aus Gerede besteht mit einem Ende zu versehen, das in mir unliebsame Erinnerungen an „Beware! Children at play“ weckt
)
Fazit: Solange man wegen der verwirrenden Handlungen (Mehrzahl gebrauche ich absichtlich) nicht verzweifelt und sich bewusst ist, dass all die Stränge irgendwann in einem gemeinsamen Knoten führen, ist der Film durchaus zu genießen. 6/10