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D/MEX 1959
D: Horst Buchholz, Mario Adorf, Elke Sommer, Alf Marholm
Der amerikanische Seemann Philip Gale (Horst Buchholz) sitzt auf dem Trockenen. Kaum neben einer Prostituierten in Antwerpen erwacht, muss er feststellen, dass sein Schiff ohne ihn ausgelaufen ist. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn ihm in der Nacht nicht auch noch Geld und Papiere gestohlen worden wären. Ohne seine Seemannskarte hat Philip keine Chance auf einem Schiff anzuheuern, oder gar auf eine Aufenthaltsberechtigung. Die belgische Polizei schiebt den jungen Matrosen kurzerhand nach Holland ab. Doch auch dort hat er es nicht leicht. Philip gelingt es aber immerhin, auf Schleichwegen über die Grenze nach Frankreich zu gelangen. In Marseille angekommen, sucht er weiter nach einer Möglichkeit, um nach Amerika zu gelangen. Schließlich heuert er als Heizer auf der "Yorikke" an. Das Schiff soll umgehend nach Boston ablegen. Kaum an Bord stellt der Matrose jedoch fest, dass der Frachter abgetakelt und das Proviant für die Besatzung kaum ausreichend ist. Dass die Gefahr größer als zunächst bereits angenommen ist, wird Philip jedoch erst deutlich, als er erfährt, dass die "Yorikke" nicht dazu bestimmt ist, die amerikanische Küste zu erreichen. (Filmreporter.de)
Deutscher Film in den 50ger-Jahren, da denkt man zunächst in Richtung Brechmittel. Zum Glück gab es aber auch gegenteilige Beispiele. Horst Buchholz hatte schon in Tresslers "Die Halbstarken" eine Hauptrolle, hier brilliert er nun als gestrandeter Seemann, der den Verlust seines Seemannsbuchs zunächst als eine Banalität ansieht, bis ihm gewahr wird, dass dadurch seine Identität in Frage gestellt wird. Kein Geld, keine Papiere, fern der Heimat, und um die Angelegenheit zu klären, geht der amerikanische Konsul von mindestens zwei Monaten aus. Solange will Gale nicht warten, und als er am Hafen erfährt, dass er von Frankreich aus auch ohne Papiere Richtung USA anheuern könnte, lässt er sich kurz entschlossen darauf ein. In Frankreich sorgt Elke Sommer für einen kurzen Traum von Liebe, doch für einen Mann ohne Papiere kann es auch keine Zukunft geben. Wie wenig Zukunft das ist, scheint sich anzudeuten, als Mario Adorf ihn an Bord der schrottreifen "Yorikke" lockt. Tatsächlich ist es jedoch noch weniger Zukunft, als gnadenlose Schinderei an Bord eines Seelenverkäufers. Der Käpt'n plant die österreichische Abwrackung des Kahns mit der Mannschaft an Bord...
Ich kenne den Roman von B. Traven nicht, doch auch der Film zeigt, wie skrupellos sich Menschen für ihren eigenen Vorteil verhalten können. Und Alf Marholm zeigt als Kapitän, der wahrlich über Leichen geht, eine erschreckend beeindruckende Leistung. Horst Buchholz trägt den Film, und ließ sich von ihm in internationale Angebote tragen.
Definitiv zu empfehlen.