Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell

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Moderator: jogiwan

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Prisma
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell

Beitrag von Prisma »


MARISA MELL als INGE

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Marisa Mell, die nach erst drei Auftritten in Spielfilmen noch am Anfang ihrer internationalen Karriere stand, übertrug man hier die sehr umfangreiche Rolle der überreifen und selbstbewussten, wenn auch tendenziell verträumten Schülerin Inge, die aufgrund eines Schicksalsschlags von jetzt auf gleich erwachsen werden musste. Auf der Interaktionsebene nimmt man ihr die vielen eindeutigen, und für damalige Verhältnisse pikanten Szenen mit Partner Hans Söhnker sehr gut ab, es entsteht sogar der heimliche Wunsch, dass aus dieser Affäre, die sich lediglich in Andeutungen verliert, mehr werden sollte. Bei dieser Interpretation sieht man noch diese unverbrauchte, natürliche Spiellaune, und den unbändigen Ehrgeiz eine regelrechte Kreation abzuliefern. Eigentlich kann man bereits in dieser Produktion Tendenzen ihres später hinlänglich bekannten Images herausfiltern, wenngleich sie hier ganz im Sinne der Geschichte auch eher noch gezügelt wirkt. Marisa Mell schilderte in ihren Memoiren wie sie zu dem Vertrag mit der Schönbrunn-Film - die auch "Wegen Verführung Minderjähriger" produzierte - kam.

Zeitlich gesehen, muss es gerade nach ihrer abgeschlossenen Schauspielausbildung gewesen sein, als sie nach der Vorstellung "L'annee du bac" von einem Herrn in ihrer Garderobe aufgesucht wurde, der sich ihr als Filmproduzent vorstellte. Wie sie selbst zu Protokoll gab, sei sie nicht im geringsten beeindruckt gewesen, da es sich um einen ständigen Gag unter jungen Schauspielkollegen gehandelt habe, und sie quittierte die Angelegenheit mit den Worten: »Das kann jeder sagen!« Er stellte sich nicht nur als hartnäckig heraus, sondern auch als der Chef der österreichischen Schönbrunn-Film und bot ihr einen Vertrag über mehrere Filme an. Auch er soll es dem Vernehmen nach gewesen sein, der aus Marlies Moitzi schließlich Marisa Mell machte, da der bürgerliche Name für beispielsweise Italiener oder Franzosen zu schwer auszusprechen sei. »Hör zu Mädel, du machst bestimmt eine internationale Karriere. Mit deinem Namen geht das aber nicht. Ab heute heißt du Marisa Mell« Falls es denn tatsächlich so gewesen sein soll, wurde die Risikofreudigkeit in jedem Fall belohnt.
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Onkel Joe
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell

Beitrag von Onkel Joe »

jogiwan hat geschrieben: Do 10. Jun 2010, 12:50 Nein, leider nicht - aber in Wien gibt es eine zumindest Marisa Mell-Gasse...
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Nello Pazzafini
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell

Beitrag von Nello Pazzafini »

Für alle Marisa Huldiger, und speziell Jogschi, hier etwas ganz exklusives!

Ihr allererster Kinoauftritt fand schon 1956 (!) statt und zwar in einem sogenannten Kulturfilm. Das waren für das Kino produzierte, sagen wir mal Werbefilme, mit einer Spielzeit von 15-20 Minuten die als Vorfilme zu den gezeigten Spielfilmen liefen.
Marisa nannte sich da noch Marlis Motti, ihr richtiger Name. Wie sie dazu kam etc. erzähl ich euch ein anderes Mal denn Vorfreude ist die schönste Freude, gell!
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"Ein Grab im K-Gebiet wünscht dir Dein Ugo"
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jogiwan
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell

Beitrag von jogiwan »

Beim österreichischen Filmfestial Diagonale vom 21. – 26. März 2023 in Graz wird es wohl einen Schwerpunkt zu Marisa Mell inklusive Ausstellung und Podiumsdiskussion geben - vielleicht/vermutlich auch eine Retrospektive! :-o

Mehr dann, sobald es ein Programm gibt....

https://www.diagonale.at/
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Maulwurf
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell

Beitrag von Maulwurf »

jogiwan hat geschrieben: Mi 25. Jan 2023, 14:36 Beim österreichischen Filmfestial Diagonale vom 21. – 26. März 2023 in Graz wird es wohl einen Schwerpunkt zu Marisa Mell inklusive Ausstellung und Podiumsdiskussion geben - vielleicht/vermutlich auch eine Retrospektive! :-o

Mehr dann, sobald es ein Programm gibt....

https://www.diagonale.at/
Wenn Graz nicht so furchtbar weit weg wäre ... :cry:
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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jogiwan
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell

Beitrag von jogiwan »

vielleicht hat auch der hier Premiere. Da hat die Stadt ja wieder ganz tief in den Fördertopf gegriffen... :roll:

mell.PNG
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quelle: Stadt Graz
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jogiwan
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell

Beitrag von jogiwan »

Hier das Programm zu Marisa der diesjährigen Diagonale:
diagonale.at hat geschrieben: In Referenz: Magic Marisa

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Mit der Reihe In Referenz verschränkt, vermittelt und erweitert die Diagonale Schwerpunkte rund um ihr aktuelles Festivalprogramm. Gemeinsam mit dem Filmarchiv Austria widmet das Festival des österreichischen Films der in Graz geborenen Schauspielerin Marisa Mell 2023 eine vierteilige filmische Hommage, die um eine umfangreiche Schau im Graz Museum ergänzt wird. Mell, die „österreichische Sophia Loren“, gehörte in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den berühmtesten Frauen des europäischen Films – eine Grazerin von Welt, eine Wiederentdeckung!
[...]

Die Reihe In Referenz ist vom 22. bis 26. März bei der Diagonale in Graz zu sehen. Näheres zu den Programmen finden Sie unter der Filmliste.

Filmprogramm In Referenz

In Referenz: Ausstellung „Magic Marisa“ im Graz Museum

— Nachtlokal zum Silbermond (R: Wolfgang Glück, BRD 1959)
— Gefahr: Diabolik! (R: Mario Bava, IT/FR 1968)
— Casanova & Co. (R: Franz Antel, AT/FR/IT 1977)
— Feuerblume – Die zwei Leben der Marisa Mell (R: Markus Mörth, AT 2023)

[...]
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Marisa Mell, ein Star ward geboren

Die in Graz geborene Marlies Theres Moitzi – später Marisa Mell – wurde in ihrer Laufbahn meist als Femme fatale besetzt und zeitweilig als internationale Berühmtheit gefeiert. Ihren ersten Filmauftritt gab Mell im verrucht-jazzigen Nachtlokal zum Silbermond (R: Wolfgang Glück, BRD 1959) als Tänzerin, die auf der Suche nach der großen Karriere den Nahen Osten durchquert. Als einer der Fixsterne prägte Marisa Mell später die Glanzzeit des schrillen, hemmungslosen italienischen Kinos der Nachkriegsjahrzehnte und mimte neben Michel Piccoli und John Phillip Law in Gefahr: Diabolik! (R: Mario Bava, IT/FR 1968) etwa die Komplizin eines erfolgreichen Schurken. Im Venedig des 18. Jahrhundert spielt indes Franz Antels Farce Casanova & Co. (AT/FR/IT 1977), Mell ist darin an der Seite von internationalen Stars wie Tony Curtis und Marisa Berenson zu sehen. Mit Casanova & Co. neigte sich auch Marisa Mells große Zeit in Italien langsam ihrem Ende zu – die ewig gleichen Rollen als „hübscher Aufputz“ erscheinen heute ebenso belanglos wie die meisten dazugehörigen Filme. Nach Jahren, in denen sie Alkohol, Drogen und Depressionen zu entkommen suchte, gab Marisa Mell in Houchang Allahyaris I love Vienna (AT 1991) ihren letzten Filmauftritt. Ein Jahr später beendete ihr früher Tod mit 53 Jahren ein opulentes und tragisches Leben.

Mit „Magic Marisa“ erinnert erstmals eine Ausstellung an das Leben und Werk der Schauspielerin. Die Schau im Graz Museum zeichnet die Höhen und Tiefen von Mells Karriere und Leben anhand von Fotografien, Dokumenten, Filmen und Erzählungen von Wegbegleiter*innen nach – sie erscheint als Star, Femme fatale, Diva, It- und Pin-up-Girl. Zugleich erzählt die Ausstellung eine kleine Geschichte über die Glanzzeit des italienischen Kinos der Nachkriegszeit aus der Perspektive einer beeindruckenden Frau, die mit allen Mitteln dagegen kämpfte, abgeschrieben und vergessen zu werden. Die von Martina Zerovnik kuratierte Schau im Graz Museum wird im Andenken an Emil Gruber und in Kooperation mit der Diagonale, dem Filmarchiv Austria sowie dem Referat Frauen & Gleichstellung der Stadt Graz präsentiert. „Magic Marisa“ eröffnet am 15. März um 18 Uhr und ist bis 27. August 2023 täglich von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt im Graz Museum in der Sackstraße zu sehen.

Mit Markus Mörths Feuerblume – Die zwei Leben der Marisa Mell (AT 2023) stellt die Diagonale der Ausstellung und den drei historischen Filmen der Hommage auch eine aktuelle Arbeit zur Seite. Im Zentrum des filmischen Porträts stehen Erzählungen von Mells Cousine und engen Freund*innen, die die Kunstfigur der Marisa Mell der Person Marlies Therese Moitzi gegenüberstellen. Feuerblume zeigt archetypisch und schonungslos die Rolle der Frau im Filmbusiness der 1960er- bis zu den 1980er-Jahren auf. „Wer ist die Schönste im ganzen Land?“, fragt Erika Pluhar und kommentiert neben Senta Berger, Christine Kauffmann und weiteren Marisa Mells Karriere mitsamt den Schwierigkeiten und Diskriminierungen, mit denen Frauen in der Filmbranche bis heute konfrontiert sind. Im Anschluss an die Vorstellung von Feuerblume ist ein von Martina Zerovnik moderiertes vertiefendes Gespräch (Diagonale im Dialog) mit Erika Pluhar geplant.

Mit der Retrospektive „Maria Mell – Ein Weltstar aus Graz“ verlängert das Filmarchiv Austria die Hommage des Graz Museums und der Diagonale’23 bis nach Wien. Das Filmprogramm ist ab 30. März 2023 im Metro Kinokulturhaus zu sehen.
quelle: https://www.diagonale.at/in-referenz-23/
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Mike Run
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell

Beitrag von Mike Run »

In der aktuellen Ausgabe des ray Filmmagazins steht ein längerer Artikel über Marisa Mell.
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„Was hast du denn drauf?“ „Leberwurst. Und du?“ „Schmalz.“ „Wollen wir tauschen?“ „Na klar.“
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jogiwan
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell

Beitrag von jogiwan »

ab 16.03.2023 im Grazer Stadtmuseum
Graz Museum Sackstraße | 2023-03-16—2023-08-27

Magic Marisa

Erstmals in Österreich widmet sich eine Ausstellung dem Leben und Werk der Schauspielerin Marisa Mell. Sie präsentiert eine beeindruckende Frau, die ihren Platz einfordert.

Geboren 1939 als Marlis Moitzi in Graz, zählt Marisa Mell in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den begehrtesten Frauen des europäischen Films. Für Presse und Publikum ist das „Mädchen mit den Katzenaugen“ als „österreichische Sophia Loren“ eine der „Schönsten der Welt“.
Marisa Mell ist It-Girl, Pin-up, Femme fatale und Diva des schrillen, hemmungslosen italienischen Kinos in seiner Glanzzeit. La dolce vita kennzeichnet ihre Karriere wie ihr Privatleben. Zumeist offenherzig erotisch in Szene gesetzt, erscheint sie neben den männlichen Attraktionen von damals: Marcello Mastroianni, Michel Piccoli, John Phillip Law, Helmut Berger und Tony Curtis. Filme wie Casanova 70 (Mario Monicelli, I/F 1965), Diabolik (Mario Bava, I/F 1968) oder Una sull’altra (Lucio Fulci, E/F/I 1969) begründen ihren Kultstatus. Wenngleich ihre Filme heute kaum noch bekannt sind, glänzen ihre Auftritte dank beinah magischer Vitalität. Magic Marisa – eine Wiederentdeckung!

In memoriam Emil Gruber.

Eine Kooperation von Diagonale, Filmarchiv Austria, Graz Museum und Referat für Frauen & Gleichstellung der Stadt Graz.

Kuratorin, Projektentwicklung & Projektleitung: Martina Zerovnik
Projektassistenz: Annette Rainer
Gestaltung & Grafik: Robert Rüf, Larissa Cerny, Martin Embacher
Beratung und Vernetzung: Martin Behr
quelle: https://www.grazmuseum.at/ausstellung/magic-marisa/
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jogiwan
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell

Beitrag von jogiwan »

ein paar Impressionen von der kleinen Ausstellung im Graz Museum, die noch bis August 2023 zu sehen ist. Für den Fan ist natürlich nicht viel Neues dabei - trotzdem sehr schön zu sehen, dass Marisa nun auch in Graz entsprechend gewürdigt wird.

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