fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

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fritzcarraldo
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

fritzcarraldo hat geschrieben: Di 29. Okt 2024, 11:10 (197)

Red Rooms
Sneak Preview. Schauburg Bremen. OmU.
Der Beginn des Films ist verwirrend. Eine Frau schläft vor einem Gebäude in einer Nische. Ist sie obdachlos? Als sie aufsteht, erklingt das erste Mal ein wirklich toller und eindringlicher Score. Vorspann. Wir sehen sie geht zu einem Gerichtsgebäude. Anscheinend hatte sie die ganze Nacht dort gewartet, um am "Prozess des Jahres" teilnehmen zu können.
Ludovic Chevalier soll drei Mädchen vor laufenden Kameras bestialisch ermordet haben. Die ersten 15 Minuten sind dann auch Gerichtsfilm pur.
Dialogreich wird alles genauestens erklärt.
Ich merkte, ich werde unruhig. Ebenso meine beste Freundin, mit der ich immer in die Sneak Preview gehe. Erwartet uns jetzt ein zweistündiger Gerichtsfilm? Was jetzt nicht unbedingt schlecht wäre, denn auch jetzt schon bemerkt man irgendwann, dass ja alles ohne Schnitt gefilmt wurde und die Kamera immer wieder kleine wichtige Details einfängt, um dann auf die Hauptfigur, die Frau vom Anfang, zu zoomen. Der komplette Film im Gericht? Ich glaube trotzdem, das wäre zu wenig. Regisseur Plante führt dahingehend aber auf das sprichwörtliche Glatteis. Kelly Ann, so der Name der Frau vom Anfang, geht nach Hause. Sie ist natürlich nicht obdachlos, im Gegenteil, sie wohnt ziemlich luxuriös in einem Penthouse. In einer tollen Sequenz erfahren wir, dass sie anscheinend ziemlich gute PC- Fähigkeiten hat. Sie zockt erfolgreich online Poker, ist Hackerin, aber kümmert sich auch so ganz nebenbei um ihren Job als erfolgreiches Model. Später lernt sie dann im Gericht Clementine kennen. Clementine ist das was eine Angehörige eines der Opfer ein "Groupie" nennt. Sie ist nicht nur auf der Seite Chevaliers, sondern wohl auch in ihn verliebt. An dieser Stelle geht RED ROOMS etwas schleppend vor, auch weil einfach nicht klar wird, mit welcher Motivation die beiden wirklich agieren. Dies ist aber meine einzige Kritik an diesem fabelhaften Film. Soviel sei jetzt schon mal gesagt. Der Prozess geht weiter. Es geht auch um die sogenannten Red Rooms im Darknet, in denen eben solche Morde live gezeigt werden. Entführung, Folter, Mord, Leichenschändung, Snuff. Der Fall lässt nichts aus, zeigt aber nichts, lässt es einem aber trotzdem eiskalt den Rücken herunterlaufen. Das Anschauen der gefundenen Filme, ist so brillant im Off und mit Score und Sounddesign inszeniert, dass es einem die Adern vibrieren lässt. Später im Film gibt es eine ähnliche Szene, die ich wegen möglicher Spoiler nicht näher beschreiben werde, die mich noch mehr mitnahm. Es ging mir alles buchstäblich durch Mark und Bein und ich überlege heute noch, ob ich je so etwas im Kino erlebt habe. Bestimmt. Ich kann mich nur gerade nicht erinnern.
Eine letzte unfassbare Plansequenz am Rechner von Kelly Ann, die wirklich an Spannung fast nicht zu überbieten ist und eben mehr über Kelly Anns Rolle verrät rundet das alles ab.
Es sei noch zu sagen, dass ich die wieder ausverkaufte Schauburg in manchen Momenten noch nie so ruhig erlebt habe. Atemlose Spannung nennt man das wohl. Ich hätte da gerne die berühmte Stecknadel fallen lassen, wagte es aber da schon nicht mehr, weiter unsere Maiscracker zu essen.
Abspann. Kurze gegenseitige Rückmeldung. Einigkeit. Toller Film.
Ich bin gespannt wie die Auswertung des Publikums ausfällt. Offizieller Kinostart ist wohl der 7. November.
Dass ich RED ROOMS hier empfehle, ist nach meinem vorangegangenen Text wohl klar.
Die Bewertung:
Red Rooms Sneak Schauburg Bremen Instagram Story
Red Rooms Sneak Schauburg Bremen Instagram Story
Screenshot_2024-10-29-13-03-05-560-edit_com.instagram.android.jpg (1.05 MiB) 218 mal betrachtet
Quelle Instagram Story Schauburg Bremen:
https://www.instagram.com/schauburg_bre ... M2ejBidWY2
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

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"J&B straight and a Corona!"
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

(198)

Unnötig kompliziert
Rebel Ridge
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f199b16a84646002ddc5a41eb8092e97.jpg (467.71 KiB) 201 mal betrachtet
Die Story hört sich nach Rambo an.
Ein Unbekannter kommt in eine Kleinstadt.
Die Cops behandeln ihn ungerecht und unterschätzen ihn, denn er ist ein Ex-Marine-Ausbilder.
So weit so gut.
REBEL RIDGE geht das alles bedächtiger an.
Es wird viel erklärt, die Cops sind komplett korrupt und der Held sehr zurückhaltend.
Bis zur Hälfte des Films (mit 130 Minuten auch wieder viel zu lang) fand ich das alles auch sehr gut, bis sich alles in eine wirre Story verhaspelt, aus der man wohl eher eine TV Serie hätte machen können.
Verschenkt.
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Beitrag von fritzcarraldo »

(199)

Trap
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IMG-20241107-WA0005.jpg (315.11 KiB) 179 mal betrachtet
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IMG_20241107_215238.jpg (498.18 KiB) 179 mal betrachtet
Nach OLD (gut) und KNOCK AT THE CABIN (schlimm) ist TRAP der neue Film von M. Night Shyamalan (THE SIXTH SENSE).
Die Zeiten als M. Night Shyamalan solche Meisterwerke wie UNBREAKABLE drehte, sind wohl endgültig vorbei. Aber wenn ganz gute Sachen wie TRAP aktuell dabei herauskommen, ist das natürlich auch okay.
TRAP ist ein Film, der seine Prämisse sofort offenbart. Cooper, der ein Konzert mit seiner Tochter besucht, IST der gesuchte Serienkiller, der in die Falle gelockt werden soll. In der ersten Hälfte des Films geht es nun darum, dass dieses Katz- und Maus-Spiel in all seinen Feinheiten gezeigt wird.
Gefühlt 1000 Ideen werden dabei durch die Mangel gedreht und regelrecht ausgeschüttet. Das wirkt manchmal relativ unlogisch, wird aber von M. Night Shyamalan gekonnt umspielt und alles entwickelt auch einen gewissen Reiz.
Dann schwenkt der Film um, was zur Folge hat, dass das Tempo gedrosselt wird. Relativ schnell macht sich etwas Langeweile breit und man beginnt ein wenig den ganzen Quark zu hinterfragen. Aber dann wird nochmal aufgedreht und Shyamalan präsentiert dann doch 1-2 von seinen berühmten Wendungen.
Josh Hartnett als besagter Serienkiller ist super und durchläuft sogar eine gewisse Entwicklung. TRAP ist gutes Popcorn Kino. Kann man auf jeden Fall mal zu sich nehmen.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

(200)

"Diese Stadt ist ein einziges Grab!"
A Man of Reason
images (3).jpeg
images (3).jpeg (8.48 KiB) 167 mal betrachtet
Ich hatte ja schon öfter geschrieben, dass ich das aktuelle koreanische Kino momentan für sehr innovativ halte. Und dies auch abseits von Bong Joon-ho und Co.
Da werden ganz neue Sachen präsentiert (Hard Day) oder alte durch den Wolf gedreht, damit was ganz anderes dabei herauskommt (The Childe). Und so könnte man die Liste immer weiter fortführen.
Da stellt sich fast eher die Frage, wie wird mit Standards verfahren? Denn A MAN OF REASON folgt eigentlich eben diesen Standards (Gangster will nicht mehr Gangster sein; Gangster muss ein Kind -Tochter- beschützen; Killer werden auf ihn angesetzt). Man könnte dies dann stylish und nihilistisch angehen wie in den früheren Meisterstücken MAN FROM NOWHERE und BITTERSWEET LIFE.
A MAN OF REASON wählt da irgendwie den Mittelweg und scheitert daher ein wenig.
Die erste Hälfte ist ruhig, fast zu ruhig, formt aber seine Prämisse nicht wirklich zu Ende.
Danach geht es wild zur Sache. Denn die Action ist gut. Nein sie ist sehr gut. Wobei eigentlich unklar ist, warum die Gegner des "Helden" manchmal doch veritable Honks sind. Was bleibt ist ein guter Actioner, der nach anderthalb Stunden auch zu Ende ist und es dahingehend nicht übertreibt.
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Beitrag von fritzcarraldo »

(201)

Die weißen Tauben sind Möwen
Im Körper des Feindes
Face/Off mit J&B
Face/Off mit J&B
IMG_20241111_003648.jpg (5.7 MiB) 154 mal betrachtet
KoKi Hannover. OmU.
Heijeijei. John Woos 90er Actioner haut einem immer noch eine Schneise in die Hecke. Und dies auf allen Ebenen. Brilliant, den Logiklöchern trotzend und in den emotionalen Szenen am Peinlichkeitsrand kaum auszuhalten. Über allem stehen Cage / Travolta mit ihrem ausufernden Schauspiel. Das ist schon kein Wettbewerb mehr in der extrovertierten Darstellungskunst. Das schwirrt schon irgendwo in verschieden Metaebenen herum.
Im Grimassen schneiden liegt Cage zwar vorne, aber eigentlich hätten beide zusammen einen Oscar für diese mit nichts zu vergleichende Performance verdient.
Die Action ist komplett drüber und präsentiert Shootouts und Explosionen en Masse inkl. gut zu erkennenden Stuntleuten mit ganz anderen Frisuren, die sich bei dem ganzen Rumgehopse und -geballer ja auch nicht immer halten können.
Aber so werden diese brillanten Fall Guys auch mal gewürdigt.
Face/Off ist auch wieder so ein 90er Film, der nur in den 90ern gedreht werden konnte. Wer hätte denn heute noch den Mut, so etwas als Big Budget Projekt in die Lichtspielhäuser zu bringen? Genau. Geht gar nicht mehr.
Am Schluss ist man selbst komplett dem Wahnsinn verfallen und weiß nicht mehr wer man ist.
Und als dann noch der "neue" Sohn am Schluss den "alten" ersetzt, habe ich dieses Mal gedacht, sie sollten lieber alle eine Therapie machen. Ich schlage hiermit mal ein Face/Off Screening mit anschließender Diskussion über Psychologie im Film vor. Bis dahin singe ich Halleluja und erinnere mich an Cages Auftritt am Strand, als eben nicht die üblichen Woo-Tauben auftauchen, sondern Möwen. Die Tauben kommen dann aber noch. Aber wer hat eigentlich die ganze Vogelkacke wegmachen müssen?
Egal.
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Beitrag von fritzcarraldo »

(202)

Zum Überleben verdammt
zumueberleben.jpg
zumueberleben.jpg (98.94 KiB) 138 mal betrachtet
Old school 70er Endzeitfilm. Hinkt etwas hinter solchen Klassikern wie DER OMEGA MANN und THE ULTIMATE WARRIOR hinterher. Die Ausstattung ist schon super, obwohl gerade am Anfang nur zwischen zwei Locations (kaputte Ölraffinerie/ kaputte Straße mit immer demselben Auto) gewechselt wird. Die Story ist straight, aber daher auch etwas langweilig. Muss man leider so sagen. Obwohl die Bedrohung der "Ravagers" sehr gut rüberkommt.
Trotz der Kritik mochte ich das Ganze schon.
Wenn aber bedenkt, dass sowas wie DIE KLAPPERSCHLANGE schon drei Jahre später entstand, liegen Welten dazwischen.
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(203)

Heidewitzka
King's Land
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8ffbe0edd78a899637ddc1c84fc0b448.jpg (362.57 KiB) 133 mal betrachtet
(Bastarden)
Ungewöhnlicher Historienfilm mit Mads Mikkelsen, der fast im Westerngewand daher kommt. Mikkelsen als ehemaliger Soldat, der in der dänischen, jütländischen Heide das raue Land urbar machen will und dabei einem sadistischen Großgrundbesitzer in die Quere kommt. Mikkelsen ist natürlich der Star des Films, der den einsamen Helden auch sehr wortkarg darstellt. Dabei geht es nicht nur um die üblichen Konfrontationen, sondern auch um Zusammenhalt und Familie. Der Film kommt dabei nur langsam in Gang, fesselt dann aber irgendwann ungemein.
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Beitrag von fritzcarraldo »

(204)

'Keine Schwangerschaft gleicht der Anderen."
Rosemary's Baby
Alles wird jetzt gut werden,
Alles wird jetzt gut werden,
IMG_20241112_101406.jpg (248.55 KiB) 125 mal betrachtet
Tarantino redet nicht nur in seinem Buch CINEMA SPECULATIONS von perfekten Filmen. Filme, deren Story, Schauspiel, Score, Look, Kamera und Umsetzung perfekt harmonieren. Filme, die dabei auch noch die Zuseher vollends unterhalten, auf die sich die Mehrheit einigen und die man öfters schauen kann. So interpretiere ich jedenfalls seine Intention dabei. Beispiele von ihm sind u.a. JAWS und BACK TO THE FUTURE. Man mag Tarantino nicht immer gut finden. Diesen Ansatz mag ich aber irgendwie. Dabei hat nun jede(r) die eigene Meinung dazu bzw. Lieblingsfilme, die da noch hinzukommen. Warum erzähle ich das alles?
Weil ich finde, dass ROSEMARY'S BABY dazu gehört. Ein Film, der den obengenannten Kriterien voll entspricht. All-time favourite.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

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(205)

Einen Tequila bitte
Hard Boiled
19290026.jpg
19290026.jpg (29.06 KiB) 89 mal betrachtet
John Woos 90er Hongkong Abschiedsfilm ist ein Paradebeispiel für sein Können. Er wirkt zwar manchmal wie eine Fingerübung seinerseits, da ihm hier da die Tiefe fehlt wie vielleicht im KILLER oder in A BETTER TOMORROW. Dies bemerkt man gleich zu Anfang, als er bei Woo (der ja auch kurz selbst mitspielt) selbst darüber klagt, dass er einen guten Freund verloren habe, dieser antwortet, dass sei manchmal so und einfach zur Tagesordnung (weiter ballern) übergegangen wird. Sowieso, holla die Waldfee, was werden hier die Prä-Action-Standards bedient. Der immer keifende Chef, da Tequila (Chow Yun-Fat) (guter Rollenname auch) ja immer bei seinen Einsätzen zwar mit dem Verbrechen "aufräumt", aber hinterher eben aufgeräumt werden muss. "Sie haben einfach alle niedergemäht!" Äh. Jawoll. Ganz normale Polizeiarbeit. 100%ige Effizienz. Und dann ist da noch die Action. Es wird geballert, dass sich die Balken biegen. Es funkelt und explodiert dabei so ordentlich, dass ein normales Feuerwerk wie ein feuchter Furz wirkt. Aber das ist noch nicht alles. Dabei scheint die Kamera fast schwerelos zu sein und nimmt uns mit auf die Actionreise. Das alles ist zwar dann auch noch schnell geschnitten, aber nicht so schnell, als dass man den Überblick verliert. Alles hat genau sein richtiges Tempo. Der Film steigert sich dann auch noch stetig und was dann im Krankenhaus passiert, spottet jeder Beschreibung. Neben Chow Yun-Fat glänzen dann noch Tony Leung Chiu-wai und Anthony Wong. Hard Boiled wird ein ewiger Liebling bleiben. Das ist klar.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

(206)

Der nicht ganz so verrückte Max
Gladiator
18693034.jpg
18693034.jpg (53.09 KiB) 88 mal betrachtet
Erneute Sichtung.
Vielleicht vor dem Screening der Fortsetzung. Wer weiß.
Ich bin mir noch nicht sicher. Trotz Scott, Mescal und dem Mandalorian. Erst einmal der 2000er Gladiator. Neulich noch gehört, dass der erste Teil wenigstens Tiefe hätte. Eben auch eine politische Ebene. Aber das ist meines Erachtens alles nur Beiwerk. In erster Linie ist es eine Rachegeschichte. Eine Rachefantasie mit einem Helden, der mit seiner Vergangenheit als Feldherr geradezu dafür prädestiniert ist. Ein gefallener Held mit den entsprechenden Fähigkeiten. Hochmoralisch aber bereit, die Grenzen zu überschreiten. Dies ist kein Widerspruch für ihn. GLADIATOR ist Kino in Reinform. Er steht ganz für sich. Der Film hat nichts mit entsprechenden Vorbildern (Ben Hur etc.) zu tun. Wie so oft bei Ridley Scott geht es um eine geradeaus erzählte Story, die höchst unterhaltsam in Szene gesetzt wurde.
Bauten, Landschaften und Action sind weitere Stars des Films. Dazu Hans Zimmers euphorischer Score, der voll auf die Zwölf geht, eigentlich nerven müsste, es aber nicht tut. Gute Schauspieler und Schauspielerinnen sprechen schmissige Dialoge. Jeder Satz wie ein in Stein gemeißeltes Zitat. Sowieso die Schauspieler. Scott vereint in GLADIATOR altes und neues Hollywood Kino, wenn er neben dem neuen Cast Altstars wie Oliver Reed, Richard Harris, David Hemmings und Derek Jacobi einsetzt.
GLADIATOR ist wie so oft Kino der Oberfläche bei Scott. Aber nicht oberflächlich. Das ist ein Unterschied, den man sehen muss. Wenn nicht, dann wird der Film mitunter langweilig. Scott hat seine besten Filme mit ALIEN und BLADE RUNNER im Prinzip schon früh gedreht. Er hat es danach aber immer wieder verstanden mit seinen Mitteln in verschiedenen Genres zu unterhalten (Flops mit einrechnend). So auch bei GLADIATOR. Mich spricht das immer noch an.
"Gefällt es Euch nicht? Unterhalte ich Euch nicht?" Doch, doch.
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