Dr. Djangos Forentreffen-Countdown
Moderator: jogiwan
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Re: Dr. Djangos Forentreffen-Countdown
NUR NOCH 13 WOCHEN BIS ZUM FORENTREFFEN!!!
Platz 13: Weird Al Yankovic – „DARE TO BE STUPID“
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Unter den ganzen Parodie-Videos, die auf das Konto von Weird Al Yankovic gehen, mag ich dieses mit Abstand am liebsten. Mal ganz davon abgesehen, dass es voller lustiger Momente ist, ist es das einzige, welches ich eindeutiger lieber mag, als das Video, welches es parodiert. Andere Sachen von ihm wie „Fat“ oder „Eat It“ mögen zum Schießen komisch sein, doch auch die Videos, die sie persiflieren sind absolut großartig. „Dare to be stupid“ hingegen zieht nicht nur ein bestimmtes Video durch den Kakao, sondern diverse Erzeugnisse der Band Devo. Und während mir „Dare to be stupid“ jedes Mal, wenn ich es sehe, ein wohliges Gefühl beschert, bescheren mir die Videos von Devo…nun ja…Unbehagen.
Ich will sie keineswegs als „schlecht“ bezeichnen, sie wirken zwar nicht charmant-komisch auf mich, aber nachdem ich einiges über die Band gelesen habe, bin ich überzeugt, dass es nicht Devos Intention war, mit ihren Videos charmant-komisch auf mich zu wirken. Ich ganz persönlich mag es aber, wenn Videos charmant-komisch wirken und deswegen bin ich sehr froh, dass es „Dare to be stupid“ gibt.
Das Video ist im Großen und Ganzem ein Sammelsurium von Anspielungen von und Parodien auf Szenen aus Devo-Videos (auf Wikipedia gibt es dazu übrigens eine nette Auflistung: http://en.wikipedia.org/wiki/Dare_to_Be_Stupid_(song) ). Die Performances von Yankovic und seiner Band sind dabei jedoch so spaßig, dass das, was im Originalvideo verstörend und schmuddelig wirkt, hier liebenswert und unterhaltsam rüberkommt. Nehmen wir einfach mal die Stelle, in welcher drei Bandmitglieder hintereinander stehen und Strümpfe über den Kopf gezogen haben. In Devos „Jocko Homo“-Video sehen sie dabei so aus, wie drei Psychopathen, die nachts in mein Haus einbrechen, um mich zu ermorden. In „Dare to be stupid“ sehen sie aus, wie drei lustige Gesellen, die sich Strümpfe über den Kopf gezogen haben, weil das etwas ist, was lustige Gesellen halt tun.
In dieser Weise filtert Yankovic jeden Aspekt, jedes Element der Devo-Videos, das Potential hat, lustig zu sein und transformiert es durch die verspielten Darstellungen von sich und seinen Band-Kollegen zu 3,5 Minuten voller bunter unterhaltsamer Sachen. Zudem versucht er einige Textzeilen eins zu eins zu visualisieren und das ist beachtlich, bedenkt man, dass der Song Verse enthält wie „Put down your chainsaw and listen to me“ oder „Stick your head in the microwave and get yourself a tan“!
Ein weiterer Grund, warum ich dieses Video in meine Liste genommen habe, besteht darin, dass es sich gerade an der Grenze, wie verrückt ein Video sein kann, damit ich es noch genieße, befindet, ohne sie zu überschreiten. Ja, er benutzt schwarzweiß-Archivmaterial und ja, er hat lustige Haare. Aber wenigstens ist ersteres noch nicht in Fast Motion und letzteres ist keine knallbunte Perücke. In dem Fall wär es nämlich zu viel des Guten und würde mir Angst machen…ach, wem mach ich da was vor, „Rock Lobster“ geht auch noch.
Also zusammenfassend: „Dare to be stupid“ bietet non stop unterhaltsame Verrücktheiten, die dem Inhalt des Songs folgend zeigen, dass es nicht schlimm ist, sich hier und da mal ein wenig dumm zu verhalten… und seinen Kopf in die Mikrowelle zu stecken. Außerdem hat es diese Einstellung zirka bei Minute 1:30, wo die Bandmitglieder in einer Reihe stehen und sich synchron Eistüten auf die Stirn setzen, ich find das super.
Wow, meine bisherigen Platzierungen sprechen wirklich nicht für meinen Geschmack: Zwei der Videos habe ich genommen, weil sie so schön verrückt sind und eines wegen…naja…wegen Neglischees. Aber keine Sorge, der nächste Platz, wird atmosphärischer.
Platz 13: Weird Al Yankovic – „DARE TO BE STUPID“
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Unter den ganzen Parodie-Videos, die auf das Konto von Weird Al Yankovic gehen, mag ich dieses mit Abstand am liebsten. Mal ganz davon abgesehen, dass es voller lustiger Momente ist, ist es das einzige, welches ich eindeutiger lieber mag, als das Video, welches es parodiert. Andere Sachen von ihm wie „Fat“ oder „Eat It“ mögen zum Schießen komisch sein, doch auch die Videos, die sie persiflieren sind absolut großartig. „Dare to be stupid“ hingegen zieht nicht nur ein bestimmtes Video durch den Kakao, sondern diverse Erzeugnisse der Band Devo. Und während mir „Dare to be stupid“ jedes Mal, wenn ich es sehe, ein wohliges Gefühl beschert, bescheren mir die Videos von Devo…nun ja…Unbehagen.
Ich will sie keineswegs als „schlecht“ bezeichnen, sie wirken zwar nicht charmant-komisch auf mich, aber nachdem ich einiges über die Band gelesen habe, bin ich überzeugt, dass es nicht Devos Intention war, mit ihren Videos charmant-komisch auf mich zu wirken. Ich ganz persönlich mag es aber, wenn Videos charmant-komisch wirken und deswegen bin ich sehr froh, dass es „Dare to be stupid“ gibt.
Das Video ist im Großen und Ganzem ein Sammelsurium von Anspielungen von und Parodien auf Szenen aus Devo-Videos (auf Wikipedia gibt es dazu übrigens eine nette Auflistung: http://en.wikipedia.org/wiki/Dare_to_Be_Stupid_(song) ). Die Performances von Yankovic und seiner Band sind dabei jedoch so spaßig, dass das, was im Originalvideo verstörend und schmuddelig wirkt, hier liebenswert und unterhaltsam rüberkommt. Nehmen wir einfach mal die Stelle, in welcher drei Bandmitglieder hintereinander stehen und Strümpfe über den Kopf gezogen haben. In Devos „Jocko Homo“-Video sehen sie dabei so aus, wie drei Psychopathen, die nachts in mein Haus einbrechen, um mich zu ermorden. In „Dare to be stupid“ sehen sie aus, wie drei lustige Gesellen, die sich Strümpfe über den Kopf gezogen haben, weil das etwas ist, was lustige Gesellen halt tun.
In dieser Weise filtert Yankovic jeden Aspekt, jedes Element der Devo-Videos, das Potential hat, lustig zu sein und transformiert es durch die verspielten Darstellungen von sich und seinen Band-Kollegen zu 3,5 Minuten voller bunter unterhaltsamer Sachen. Zudem versucht er einige Textzeilen eins zu eins zu visualisieren und das ist beachtlich, bedenkt man, dass der Song Verse enthält wie „Put down your chainsaw and listen to me“ oder „Stick your head in the microwave and get yourself a tan“!
Ein weiterer Grund, warum ich dieses Video in meine Liste genommen habe, besteht darin, dass es sich gerade an der Grenze, wie verrückt ein Video sein kann, damit ich es noch genieße, befindet, ohne sie zu überschreiten. Ja, er benutzt schwarzweiß-Archivmaterial und ja, er hat lustige Haare. Aber wenigstens ist ersteres noch nicht in Fast Motion und letzteres ist keine knallbunte Perücke. In dem Fall wär es nämlich zu viel des Guten und würde mir Angst machen…ach, wem mach ich da was vor, „Rock Lobster“ geht auch noch.
Also zusammenfassend: „Dare to be stupid“ bietet non stop unterhaltsame Verrücktheiten, die dem Inhalt des Songs folgend zeigen, dass es nicht schlimm ist, sich hier und da mal ein wenig dumm zu verhalten… und seinen Kopf in die Mikrowelle zu stecken. Außerdem hat es diese Einstellung zirka bei Minute 1:30, wo die Bandmitglieder in einer Reihe stehen und sich synchron Eistüten auf die Stirn setzen, ich find das super.
Wow, meine bisherigen Platzierungen sprechen wirklich nicht für meinen Geschmack: Zwei der Videos habe ich genommen, weil sie so schön verrückt sind und eines wegen…naja…wegen Neglischees. Aber keine Sorge, der nächste Platz, wird atmosphärischer.
- karlAbundzu
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Re: Dr. Djangos Forentreffen-Countdown
zu weird hab ich ja schon meine begeisterung an anderer stelle kundgetan. Dass ich DEVO verehre, sei hier auch noch mal vermerkt, und dass ich dieses Video liebe (genauso wie Mark Mothersbaugh von Devo). Aber DEVO nicht falsch verstehen, klar sie haben eine andre Art von Humor, vielleicht etwas surrealer, nicht so gerade, und klar mit Abgründen. Und eine hervorragende Live-Band!
Irritierend, das der Yankovic-Song auf dem Transformer Soundtrack auftaucht. Naja, sei jeder Dollar dem WAY gegönnt.
noch kurz zu Cindy Lauper, das Video ist ja gedreht worden, bevor der ägyptische Lauf-Song draussen war, oder? Vielleicht waren die Bangles eher genaue Beobachter der Lauper Videos
Irritierend, das der Yankovic-Song auf dem Transformer Soundtrack auftaucht. Naja, sei jeder Dollar dem WAY gegönnt.
noch kurz zu Cindy Lauper, das Video ist ja gedreht worden, bevor der ägyptische Lauf-Song draussen war, oder? Vielleicht waren die Bangles eher genaue Beobachter der Lauper Videos
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Dr. Djangos Forentreffen-Countdown
Freue mich auch tierisch auf das Treffen, bin schon voller Vorfreude.
Hoffentlich seit ihr auch nette leute
Hoffentlich seit ihr auch nette leute
fight FASCISM!!!!!!!!!
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Re: Dr. Djangos Forentreffen-Countdown
wir und nett? Jetzt werd mal nicht frech, wir sind delirianer
Kannst gerne kommen oder erscheinen, wir wollen doch alle nur spielen, hä hä. Mit deinem Kopf spielen wir Fußball, den liebst du doch so sehr. Also, kannst jetzt buchen und später fluchen. Hail Satan
Kannst gerne kommen oder erscheinen, wir wollen doch alle nur spielen, hä hä. Mit deinem Kopf spielen wir Fußball, den liebst du doch so sehr. Also, kannst jetzt buchen und später fluchen. Hail Satan
- DrDjangoMD
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Re: Dr. Djangos Forentreffen-Countdown
NUR NOCH 12 WOCHEN BIS ZUM FORENTREFFEN!!!
Platz 12: Laura Branigan – „SELF CONTROL“
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Nachdem wir uns die letzten beiden Wochen einer Visualisierung des Wortes „Spaß“ und einem Loblied auf unterhaltsamen Blödsinn zugewandt haben, betrachten wir diesmal ein Video, welches durch Kamera und Beleuchtung eine phantastische Atmosphäre erzeugt. Diese bringt es zu Stande, auch wenn der Rhythmus nicht so flott erscheint, wie in den vorangegangenen Platzierungen, die Zuseher von der ersten Sekunde an zu fesseln. Dies verwundert nicht, bedenkt man, dass bei dem Video zu Laura Branigans Coverversion von „Self Control“ niemand anderes Regie führte als William Fredkin, unter dessen fähiger Kontrolle Spielfilme wie „French Connection“ oder „Der Exorzist“ entstanden.
Fredkin richtet sich danach, dass Laura am Anfang des Videos gerade auf einem Stuhl vor sich hin döst und am Ende aus einem Schlummer erwacht: Er erzeugt von Beginn an eine verträumte Stimmung, indem er die Kamera andauert ruhige, langsame Bewegungen durchführen lässt. Auch die Beleuchtung, die von kalten bläulichen Lichtern bis zu bunten Neon-Tönen reicht, unterstützt die Atmosphäre, die hier aufgebaut wird.
Für alptraumhafte Momente sorgt zusätzlich der Inhalt einiger Bilder: Modepuppen und Ballerinas tauchen aus dem Nichts auf, Laura rennt eine verlassene Treppe hinunter und platzt in entweder eine Orgie oder eine Ballett-Aufführung (ich bringe diese beiden Sachen ständig durcheinander ), Arme greifen durch Wände hindurch, und wäre dies alles nicht schon genug wird die bedauernswerte Sängerin auch noch von einem mysteriösen Dude in weißer Maske verfolgt, der mich mit seinem coolen Hut und schwarzen Mantel stark an einen Giallo-Killer erinnert.
Die Sets für dieses Video, die auf eine stilistische Weise als solche zu enttarnen sind, liebe ich extrem. Meine favorisierte Stelle ist jene, an welcher Laura Branigan eine nächtliche Straße entlanggeht. Die Personen in dieser Sequenz sind wundervoll positioniert bzw. choreographiert, Neon-Tafeln lassen die Gegend zwielichtig erscheinen und dadurch, dass der „Asphalt“ sichtlich nur aus einer schwarzen Folie, die im Scheinwerferlicht glänzt, besteht, sieht die ganze Szenerie regennass aus und wirkt damit gleich noch toller. Ich mag es auch wie Laura gleich in der nächsten Einstellung im Bildhintergrund eine verlassene Straße entlanggeht und im Vordergrund ein blinkendes Schild mit der Aufschrift „One Way“ (soweit ich weiß das englische Äquivalent zu „Einbahn“) in die andere Richtung zeigt. Wenn dann das Auto von Mr. Maskenmann direkt zwischen Laura und dem Schild auftaucht ist es einfach ein beeindruckender, unheimlicher Moment.
Also zusammenfassend: Traumhaft gefilmte, stimmig ausgeleuchtete Bilder mit perfekt durchkomponierten Inhalten und Laura Branigans Darstellung ist auch mehr als brauchbar. Warum ist dieses Video nicht Platz 1? Naja, ich mag die zweite Hälfte nicht so gerne wie die erste. Statt coolen nächtlichen Straßen und schmuddeligen Spielhöllen bekommen wir nur irgendwelche surrealen Ballett-Orgien und Mr. Maskenmann wirkt auch nicht mehr unheimlich, sondern albern, sobald er seinen Hut und Mantel loswird und nur noch barbusig dasteht. Zumindest für mich wirkt ein nackter Mann, der trotzdem noch eine Maske trägt eher dumm und keineswegs mysteriös. Und wieso behält er die Maske eigentlich oben? Wir wissen doch sowieso schon alle, dass es Cameron Mitchell ist.
Das war’s für heute, nächste Woche kommt der berüchtigte Platz 11, auf den ich in meiner Einleitung schon genug angespielt habe. Bis dann!
Platz 12: Laura Branigan – „SELF CONTROL“
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Nachdem wir uns die letzten beiden Wochen einer Visualisierung des Wortes „Spaß“ und einem Loblied auf unterhaltsamen Blödsinn zugewandt haben, betrachten wir diesmal ein Video, welches durch Kamera und Beleuchtung eine phantastische Atmosphäre erzeugt. Diese bringt es zu Stande, auch wenn der Rhythmus nicht so flott erscheint, wie in den vorangegangenen Platzierungen, die Zuseher von der ersten Sekunde an zu fesseln. Dies verwundert nicht, bedenkt man, dass bei dem Video zu Laura Branigans Coverversion von „Self Control“ niemand anderes Regie führte als William Fredkin, unter dessen fähiger Kontrolle Spielfilme wie „French Connection“ oder „Der Exorzist“ entstanden.
Fredkin richtet sich danach, dass Laura am Anfang des Videos gerade auf einem Stuhl vor sich hin döst und am Ende aus einem Schlummer erwacht: Er erzeugt von Beginn an eine verträumte Stimmung, indem er die Kamera andauert ruhige, langsame Bewegungen durchführen lässt. Auch die Beleuchtung, die von kalten bläulichen Lichtern bis zu bunten Neon-Tönen reicht, unterstützt die Atmosphäre, die hier aufgebaut wird.
Für alptraumhafte Momente sorgt zusätzlich der Inhalt einiger Bilder: Modepuppen und Ballerinas tauchen aus dem Nichts auf, Laura rennt eine verlassene Treppe hinunter und platzt in entweder eine Orgie oder eine Ballett-Aufführung (ich bringe diese beiden Sachen ständig durcheinander ), Arme greifen durch Wände hindurch, und wäre dies alles nicht schon genug wird die bedauernswerte Sängerin auch noch von einem mysteriösen Dude in weißer Maske verfolgt, der mich mit seinem coolen Hut und schwarzen Mantel stark an einen Giallo-Killer erinnert.
Die Sets für dieses Video, die auf eine stilistische Weise als solche zu enttarnen sind, liebe ich extrem. Meine favorisierte Stelle ist jene, an welcher Laura Branigan eine nächtliche Straße entlanggeht. Die Personen in dieser Sequenz sind wundervoll positioniert bzw. choreographiert, Neon-Tafeln lassen die Gegend zwielichtig erscheinen und dadurch, dass der „Asphalt“ sichtlich nur aus einer schwarzen Folie, die im Scheinwerferlicht glänzt, besteht, sieht die ganze Szenerie regennass aus und wirkt damit gleich noch toller. Ich mag es auch wie Laura gleich in der nächsten Einstellung im Bildhintergrund eine verlassene Straße entlanggeht und im Vordergrund ein blinkendes Schild mit der Aufschrift „One Way“ (soweit ich weiß das englische Äquivalent zu „Einbahn“) in die andere Richtung zeigt. Wenn dann das Auto von Mr. Maskenmann direkt zwischen Laura und dem Schild auftaucht ist es einfach ein beeindruckender, unheimlicher Moment.
Also zusammenfassend: Traumhaft gefilmte, stimmig ausgeleuchtete Bilder mit perfekt durchkomponierten Inhalten und Laura Branigans Darstellung ist auch mehr als brauchbar. Warum ist dieses Video nicht Platz 1? Naja, ich mag die zweite Hälfte nicht so gerne wie die erste. Statt coolen nächtlichen Straßen und schmuddeligen Spielhöllen bekommen wir nur irgendwelche surrealen Ballett-Orgien und Mr. Maskenmann wirkt auch nicht mehr unheimlich, sondern albern, sobald er seinen Hut und Mantel loswird und nur noch barbusig dasteht. Zumindest für mich wirkt ein nackter Mann, der trotzdem noch eine Maske trägt eher dumm und keineswegs mysteriös. Und wieso behält er die Maske eigentlich oben? Wir wissen doch sowieso schon alle, dass es Cameron Mitchell ist.
Das war’s für heute, nächste Woche kommt der berüchtigte Platz 11, auf den ich in meiner Einleitung schon genug angespielt habe. Bis dann!
Zuletzt geändert von DrDjangoMD am Fr 12. Jul 2013, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Dr. Djangos Forentreffen-Countdown
Erzähl das mal Santo!DrDjangoMD hat geschrieben:Zumindest für mich wirkt ein nackter Mann, der trotzdem noch eine Maske trägt eher dumm und keineswegs mysteriös.
Früher war mehr Lametta
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Re: Dr. Djangos Forentreffen-Countdown
Solange er sein Cape trägt bin ich zufrieden, aber sobald er es abnimmt bleibe ich bei meiner TheseArkadin hat geschrieben:Erzähl das mal Santo!
Re: Dr. Djangos Forentreffen-Countdown
NUR noch 12 Wochen , na die Zeit vergeht schon wie im Flug das stimmt. Self Control ist ein wirklich wunderbarer 80er Song, mag ich sehr gerne.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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Re: Dr. Djangos Forentreffen-Countdown
Große Klasse, Doc2, dass der Clip von Friedkin stammt, wusste ich gar nicht!DrDjangoMD hat geschrieben:Nachdem wir uns die letzten beiden Wochen einer Visualisierung des Wortes „Spaß“ und einem Loblied auf unterhaltsamen Blödsinn zugewandt haben, betrachten wir diesmal ein Video, welches durch Kamera und Beleuchtung eine phantastische Atmosphäre erzeugt. Diese bringt es zu Stande, auch wenn der Rhythmus nicht so flott erscheint, wie in den vorangegangenen Platzierungen, die Zuseher von der ersten Sekunde an zu fesseln. Dies verwundert nicht, bedenkt man, dass bei dem Video zu Laura Branigans Coverversion von „Self Control“ niemand anderes Regie führte als William Fredkin, unter dessen fähiger Kontrolle Spielfilme wie „French Connection“ oder „Der Exorzist“ entstanden.
Fredkin richtet sich danach, dass Laura am Anfang des Videos gerade auf einem Stuhl vor sich hin döst und am Ende aus einem Schlummer erwacht: Er erzeugt von Beginn an eine verträumte Stimmung, indem er die Kamera andauert ruhige, langsame Bewegungen durchführen lässt. Auch die Beleuchtung, die von kalten bläulichen Lichtern bis zu bunten Neon-Tönen reicht, unterstützt die Atmosphäre, die hier aufgebaut wird.
Für alptraumhafte Momente sorgt zusätzlich der Inhalt einiger Bilder: Modepuppen und Ballerinas tauchen aus dem Nichts auf, Laura rennt eine verlassene Treppe hinunter und platzt in entweder eine Orgie oder eine Ballett-Aufführung (ich bringe diese beiden Sachen ständig durcheinander ), Arme greifen durch Wände hindurch, und wäre dies alles nicht schon genug wird die bedauernswerte Sängerin auch noch von einem mysteriösen Dude in weißer Maske verfolgt, der mich mit seinem coolen Hut und schwarzen Mantel stark an einen Giallo-Killer erinnert.
Die Sets für dieses Video, die auf eine stilistische Weise als solche zu enttarnen sind, liebe ich extrem. Meine favorisierte Stelle ist jene, an welcher Laura Branigan eine nächtliche Straße entlanggeht. Die Personen in dieser Sequenz sind wundervoll positioniert bzw. choreographiert, Neon-Tafeln lassen die Gegend zwielichtig erscheinen und dadurch, dass der „Asphalt“ sichtlich nur aus einer schwarzen Folie, die im Scheinwerferlicht glänzt, besteht, sieht die ganze Szenerie regennass aus und wirkt damit gleich noch toller. Ich mag es auch wie Laura gleich in der nächsten Einstellung im Bildhintergrund eine verlassene Straße entlanggeht und im Vordergrund ein blinkendes Schild mit der Aufschrift „One Way“ (soweit ich weiß das englische Äquivalent zu „Einbahn“) in die andere Richtung zeigt. Wenn dann das Auto von Mr. Maskenmann direkt zwischen Laura und dem Schild auftaucht ist es einfach ein beeindruckender, unheimlicher Moment.
Also zusammenfassend: Traumhaft gefilmte, stimmig ausgeleuchtete Bilder mit perfekt durchkomponierten Inhalten und Laura Branigans Darstellung ist auch mehr als brauchbar. Warum ist dieses Video nicht Platz 1? Naja, ich mag die zweite Hälfte nicht so gerne wie die erste. Statt coolen nächtlichen Straßen und schmuddeligen Spielhöllen bekommen wir nur irgendwelche surrealen Ballett-Orgien und Mr. Maskenmann wirkt auch nicht mehr unheimlich, sondern albern, sobald er seinen Hut und Mantel loswird und nur noch barbusig dasteht. Zumindest für mich wirkt ein nackter Mann, der trotzdem noch eine Maske trägt eher dumm und keineswegs mysteriös. Und wieso behält er die Maske eigentlich oben? Wir wissen doch sowieso schon alle, dass es Cameron Mitchell ist.
Für mich ein klassischer Fall eines Songs, der durch das künstlerische Video deutlich an Tiefe gewinnt. Wunderschöne '80er-Ästhetik mit den auch von dir schön beschriebenen kalten Blautönen und Neon-Lichtern, dazu viele weitere Stilelemente, die es auch in viele Filmproduktionen aus den phantastischen Genres des Jahrzehnts geschafft haben. Diesen Stil liebe ich sehr an den '80ern. Laura B. bringt sogar eine leichte erotische Note rein. Einige Szenen haben etwas von einem venezianischen Maskenball. Das Video erzählt keine klassische Geschichte, sondern erzeugt in erster Linie eine diffuse, mysteriöse, unbehagliche, aber auch irgendwie lüstern-exzessive, düster-romantische Stimmung und ist von Szene zu Szene vielseitig interpretierbar. Gefällt mir ausgesprochen gut, eine ausgezeichnete Wahl! (wenn ich auch wusste, dass du diesen Clip bringen würdest )
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Dr. Djangos Forentreffen-Countdown
So viele treffende Adjektive, die mir beim Schreiben nicht eingefallen sind. Danke vielmals für die Ergänzung.buxtebrawler hat geschrieben:Das Video erzählt keine klassische Geschichte, sondern erzeugt in erster Linie eine diffuse, mysteriöse, unbehagliche, aber auch irgendwie lüstern-exzessive, düster-romantische Stimmung