Tremor-Zombies
Die Hölle der lebenden Toten
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Bruno Matteis Version von Dawn of the Dead mit ein wenig Cannibal Holocaust ist schon des Wahnsinns fetter Zombie.
Dabei setzt er auf Altbewährtes. Sozusagen aus Brunos Setzkasten. Schauspieler°innen, wenn wir sie denn so nennen wollen, agieren an der obersten Grenze ihrer Nicht-Fähigkeiten, sagen dabei eher wirre Monologe auf anstatt mit den anderen in den Dialog zu treten. Dabei sehen wir sie sehr oft zusammen in Gruppenbildern. Dynamik geht anders. In der deutschen Version wird das Ganze dann auch noch von einer Höllen-Synchro untermalt inkl. der tollsten Sprecher überhaupt. Zu nennen wären hier wohl Thomas Danneberg, Norbert Gastell und der gerade verstorbene Rainer Basedow. Was noch?
Weitere Highlights sind die Tierdoku-Einschübe sogar während der Dialoge, sorry der Monologe. Wirklich brillant geschnitten. Die Zombies laufen oft einfach nur irritierend und zuckend durch die Gegend, während sich unsere Militär-Profis darüber unterhalten, wie sie denn nur endlich die lebenden Toten endgültig über den Zombie-Jordan schicken. Als sie es denn endlich herausgefunden haben, heißt das aber noch lange nicht, dass sie daraus gelernt haben. Und so reiht sich Höhepunkt an Höhepunkt, wenn sich z.B. die Hauptdarstellerin "undercover" ins Dorf der Inselbewohner begibt, um sich sofort auszuziehen und anzumalen. Sie wird dann auch tatsächlich ignoriert. Kann aber auch daran liegen, dass auch hier offensichtlich Szenen aus einer Doku in den Film geschnitten wurden. Bevor dann der eigentliche "Showdown" beginnt, wäre an dieser Stelle noch eine Sequenz zu nennen, als sich alle in ein vermeintlich leerstehendes Haus schleichen. Natürlich gibt es da Zombies, aber Spannung kommt da nun wirklich nicht auf, da das alles so eigenartig zusammen gewerkelt ist, dass man es nur wirr nennen kann inkl. einer Tanzszene eines Soldaten. Dabei ist sehr auffällig, dass immer alle sofort erstarren, wenn ein Zombie kommt. Alle sind gerade zu paralysiert. Die Zombies haben wahrscheinlich 1A-Fähigkeiten in Hypnose. Aber auch die einfachen Dinge des Lebens haben sie noch in ihrem Repertoire. Z.B. Autotüren von außen öffnen bei voller Fahrt. Sehr beeindruckend. Und wäre das noch nicht alles, erklingt gefühlt alle paar Minuten der Goblin-Score aus Dawn of the Dead. Kann man ja sowieso über alles drüber legen.
Die Hölle der lebenden Toten ist schon ein Brett von Film. Ich jedenfalls zehre immer noch davon. Und wenn ich von Mattei selbst höre, dass er alle seine Filme als seine Kinder bezeichnet, er aber jeden davon am liebsten nochmal gedreht hätte, so muss ich sagen, zum Glück nicht.
"Letztendlich gibt es keinen Mattei-Film, der wirklich von Bruno Mattei stammt!" (Bruno Mattei)