Dune - Der Wüstenplanet - David Lynch (1984)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Dune - Der Wüstenplanet - David Lynch (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 26.10.2023 bei Plaion Pictures noch einmal auf Blu-ray und DVD:

Bild Bild

Und voraussichtlich am 14.03.2024 ebd. noch einmal als Ultra-HD-Blu-ray/5-Blu-ray/Audio-CD-Kombination:

Bild

Extra:
Trailer

Quelle: OFDb-Shop
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fritzcarraldo
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Re: Dune - Der Wüstenplanet - David Lynch (1984)

Beitrag von fritzcarraldo »

Dune - Der Wüstenplanet
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IMG_20240302_101651.jpg (4.91 MiB) 169 mal betrachtet
Viel gescholten und doch geliebt.
Hab meine "Super-Box" angetestet und gleich mal die Kinofassung in den Player geworfen.
In den Sand gesetzt wurde hier fast nichts. Hier und da gibt es sicher was zu mäkeln, aber insgesamt ist DUNE ein wirklich schöner Film, der vom Design her unfassbar toll ausgestattet ist.
Und (ich konnte mich nicht daran erinnern) ein Film, in dem Jürgen Prochnow Arrakis mit einem Mops auf dem Arm betritt, kann gar nicht schlecht sein. :kicher:
Dune Screenshot Pug
Dune Screenshot Pug
IMG_20240302_105132.jpg (6.24 MiB) 169 mal betrachtet
Zuletzt geändert von fritzcarraldo am So 3. Mär 2024, 09:09, insgesamt 1-mal geändert.
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fritzcarraldo
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Re: Dune - Der Wüstenplanet - David Lynch (1984)

Beitrag von fritzcarraldo »

Wenn ich die Ultimate Edition schon mal geöffnet habe, kann ich *protz* auch mal ein paar Bilder posten.
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IMG_20240302_133758.jpg (6.15 MiB) 163 mal betrachtet
Infos:
Disc 1 (UHD)
Trailer deutsch (2:25 Min.)
Trailer englisch (3:09 Min.)
Teaser englisch (1:31 Min.)
Disc 2 (BR)
Trailer deutsch (2:25 Min.)
Trailer englisch (3:09 Min.)
Teaser englisch (1:31 Min.)
Disc 3 (Bonus-BR)
"Der Schläfer muss erwachen: The Making of Dune" (82:09 Min.)
"Jenseits unserer Vorstellungskraft: Das Merchandise" (22:47 Min.)
"Prophecy Fulfilled: Die Filmmusik" (24:54 Min.)
Interview mit Darsteller Jürgen Prochnow (27:49 Min.)
Interview mit Makeup-Artist Giannetto de Rossi (17:17 Min.)
Bildergalerien:
Poster (18 Tafeln)
Aushangfotos (78 Tafeln)
Hinter den Kulissen (35 Tafeln)
Publicity Shots & Szenenfotos (77 Tafeln)
Design-Sketches (41 Tafeln)
Pressehefte (44 Tafeln)
Disc 4 (Bonus-BR #2)
"Destination Dune" (6:17 Min.)*
"Impressions of Dune" (38:04 Min.)*
"Designing Dune" (8:53 Min.)
Die Modelle (7:01 Min.)
Die Spezialleffekte (6:00 Min.)*
Die Kostüme (4:49 Min.)*
Interview mit Darsteller Paul Smith (13:11 Min.)*
Interview mit Production-Coordinator Golda Offenheim (26:14 Min.)*
Sean Youngs Super-8-Aufnahmen vom Set (5:58 Min.)*
entfallene Szenen (17:16 Min.)
(mit Kommentar von Produzent Raffaela de Laurentis)
zusätzliche entfallene Szene (1:08 Min.)*
Audio-Extras
(englisch mit deutschen UT)
Interview mit Regisseur David Lynch (6).14 Min.)
Radio-Interview mit Autor Frank Herbert (11:12 Min.)
David Lynch im Gesrpäch mit Frank Herbert (46:56 Min.)
Frank Herbert über die Entstehung von "Dune" (80:00 Min.)
Disc 5 (BR)
TV-Extended Version (177:14 Min.)
(deutsch DTS-HD 2.0 oder englisch DTS-HD 5.1)
(UT: deutsch oder englisch)
Disc 6 (BR)
Spicediver-Cut (720p) (178:36 Min)
(Ton: englisch DTS-HD Master 2.0)
(deutsche oder englische UT)
Spicediver Trailer (720p) (4:24 Min:)
Disc 7 (Audio-CD)
Original Soundtrack mit 17 Titeln
Quelle: ofdb
https://www.ofdb.de/fassung/1236,476341 ... tenplanet/
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karlAbundzu
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Re: Dune - Der Wüstenplanet - David Lynch (1984)

Beitrag von karlAbundzu »

Beim recherchieren gerade gelesen, dass es zwei Synchronfassungen geben soll. Eine Kino und VHS, eine andere DVD und Blu-ray.
Besonders lustig finde ich, dass Sting erst von Tommy Piper und dann von Kai Hawaii gesprochen wurde.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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buxtebrawler
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Re: Dune - Der Wüstenplanet - David Lynch (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

Der Spice ist heiß

Frank Herberts Science-Fiction-Roman-Epos „Dune” galt lange als unverfilmbar. Ansätze einer Verfilmung durch Alejandro Jodorowsky in den 1970ern verliefen im Wüstensand. In Form einer De-Laurentiis-Produktion wurde unter der Regie des für sein Spiel mit Elementen des Surrealismus bekannten US-Regisseurs David Lynch ein weiterer Versuch unternommen und zu Ende geführt: Lynchs „Dune“ kam im Jahre 1984 in die Kinos. Lynchs Originalversion sei jedoch ca. dreieinhalb Stunden lang gewesen und von De Laurentiis auf rund zwei Stunden zusammengedampft worden.

„Das Spice muss fließen!“

Im Jahre 10191 steht der Wüstenplanet Arrakis im Mittelpunkt unerbittlich geführter Auseinandersetzungen zwischen dem fiesen Baron Vladimir Harkonnen (Kenneth McMillan, „Serpico“), der konspirativ mit Imperator Shaddam IV (José Ferrer, „Moulin Rouge“) zusammenarbeitet, und dem Herzog Leto Atreides (Jürgen Prochnow, „Das Boot“). Harkonnen und Shaddam IV fürchten, Atreides‘ Sohn Paul (Kyle MacLachlan, „Blue Velvet“) könnte vom auf Arrakis lebenden Volk der Fremen als Messias erachtet werden. Das wäre fatal, denn dadurch sähe Harkonnen seinen Zugriff aufs „Spice“ gefährdet, das aus dem Kot nur auf Arrakis lebender gigantischer Sandwürmer gewonnen wird – und als derart kostbar gilt, dass es denjenigen, die die Kontrolle darüber haben, zu nahezu unendlich Macht verhilft…

„Das Schlafende muss erwachen!“

Die (mir unbekannte) Romanvorlage gilt als relativ komplex, eine Verfilmung daher als große Herausforderung. Dieser stellte sich mit Lynch ausgerechnet ein Regisseur mit eher überschaubaren Mainstream-Ambitionen, die im Kontrast zu De Laurentiis Interessen standen. Manchmal entsteht gerade aus solchen Gegensätzen große Filmkunst, manchmal eher das Gegenteil. Wo reiht „Dune“ innerhalb dieses Spannungsfelds ein?

„Wo sind meine Gefühle?“

Im Prolog versucht man noch, das keine literarischen Vorkenntnisse aufweisende Publikum abzuholen: Eine Prinzessin erklärt vor einer Sternentapete, was es mit dem Spice auf sich hat. Die Fahrt einer schmuck aussehenden Kreatur mit einer Bügeleisenbahn und deftige Schutzschild-SFX machen Lust auf das Creature Design und die Spezialeffekte des Films, während sich die Hintergrundgeschichte rasch als überkomplex entpuppt. Seltsame monarchische Verhältnisse, Militäruniformen etc. – das soll die Zukunft? Wirkt eher wie düstere Vergangenheit. Es handelt sich also um eine weitere Science-Fiction-Dystopie. In dieser können Frauen anscheinend bestimmen, ob sie Töchter oder Söhne gebären wollen. Lynch visualisiert Traumfetzen und Visionen, vertont die Gedanken seiner Figuren fürs Publikum und hilft mittels Ortsnamenseinblendungen bei der Orientierung. Harkonnen leidet unter einem ekligen Hausausschlag, die Dialoge weisen viel Pathos auf und die Theatralik passt zum royalen Treiben. Eine Voice-over-Erzählinstanz springt einem immer mal wieder erläuternd zur Seite.

„Die Angst tötet den Geist.“

Nach einem Drittel geht’s dann endlich auf den Wüstenplaneten und der spektakuläre erste Sandwurmauftritt lässt nicht lange auf sich warten. Diese monströsen Viecher sind schon geiler Scheiß und, insbesondere durch die Filmplakate, beinahe so etwas wie ikonische Kino-Kreaturen der 1980er geworden. Jedoch fallen längst nicht alle Spezialeffekte derart atemberaubend aus. Auch die Schlachtszenen sind nicht wirklich opulent und die Schnittübergänge nicht immer ganz gelungen – hier bemerkt man die stumpfe Schere, mit der „Dune“ offenbar zurechtgestutzt wurde. Der große Kampf ums „Gewürz“ ist als eine Mischung aus postapokalyptischem Kampf um knappe Rohstoffe und Allegorie auf Drogenkriege angelegt. Richtige Spannung will sich dabei aber leider nicht einstellen. Sting („Quadrophenia“) präsentiert sich als Harkonnen-Neffe abgemagert in Unterhose, während ich keinen rechten Zugang zur Handlung und zu den Figuren finde. „Dune“ packt mich irgendwie nicht, kratzt stattdessen stellenweise gar an der Grenze zur unfreiwilligen Komik – vielleicht weil er sich für das, was er ist, viel zu ernst nimmt. Während einer Wüstenschlacht und einem Ritt auf einem Sandwurm fasst die Erzählinstanz die weitere Entwicklung kurzerhand zusammen und irgendwas ist ständig mit dem heiligen „Wasser des Lebens“.

„Verschwinde aus meinem Bewusstsein!“

Mit seinen Keyboardteppichen und seinem pathetischen Zeitlupentempo – das im völligen Kontrast dazu steht, dass man offenbar viel mehr zu erzählen gehabt hätte, als es in den finalen Schnitt geschafft hat – wirkt „Dune“ zeitweise etwas einschläfernd. Die finale Schlacht wiederum kommt als unübersichtliches Actionspektakel mit vielen Explosionen und Bombast-Score daher. Das war’s dann aber immer noch nicht ganz. Der Imperator sieht aus, als säße er einem U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg und es folgt noch ein Zweikampf. Auch dieser lässt mich wie die ganze Handlung in diesem überstilisierten Ambiente völlig kalt. Nein, „Dune“ ist nicht so recht etwas für mich, im wahrsten Sinne des Wortes ist der Wurm drin. Unterm Strich bleibt eine hochgradig Lynch-untypische, dysfunktionale Literaturverfilmung, die kolossal an den Kinokassen floppte und damit sowohl ihren Regisseur als auch ihren Produzenten ebenso wenig befriedigt haben dürfte wie mich.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Dune - Der Wüstenplanet - David Lynch (1984)

Beitrag von Arkadin »

buxtebrawler hat geschrieben: Do 20. Jun 2024, 11:34 , während sich die Hintergrundgeschichte rasch als überkomplex entpuppt. (...) Eine Voice-over-Erzählinstanz springt einem immer mal wieder erläuternd zur Seite.
Eine wie ich finde spannende Rezension, gerade vor dem Hintergrund der Neuverfilmung. Ich habe zwar das Buch gelesen, weiß aber gar nicht mehr ob vor oder nach dem Film. Ich habe da auch kaum noch Erinnerungen dran, weiß nur, dass ich es zwar nicht aus der Hand legen konnte, wenn ich es gelesen habe, dann aber ebenso große Probleme hatte, es wieder in die Hand zu nehmen, um weiterzulesen. Ich gebe aber zu - so richtig durchblickt worum es alles geht und wie das alles zusammenhängt, habe ich erst in Villeneuves "Dune". Und da ziehe ich meinen Hut, denn Villeneuve schafft dies ohne Voice-over und Erklärbären. Okay, der hatte aber für sein zwei-teiliges Epos auch fast sechs Stunden Zeit.
In dem Zusammenhang: Beim Lesen Deiner Rezi zu Teil 1 hatte ich fast das Gefühl, als habe Villeneuve genau dieselben Kritikpunkte gehabt und sich dann überlegt: Wie geht es besser. Ich mag Lynchs Version als seltsam düstere SF-Obskurität immer noch gerne, aber ich kann das alles was Du schreibst gut nachvollziehen und wäre jetzt natürlich gespannt, wie Dir die Neuverfilmung schmecken würde. Im Gegenzug muss ich mir endlich die '84er Version noch einmal wieder ansehen. Die UHD steht hier schon.
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Re: Dune - Der Wüstenplanet - David Lynch (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

Arkadin hat geschrieben: Do 20. Jun 2024, 11:50 Eine wie ich finde spannende Rezension, gerade vor dem Hintergrund der Neuverfilmung. Ich habe zwar das Buch gelesen, weiß aber gar nicht mehr ob vor oder nach dem Film. Ich habe da auch kaum noch Erinnerungen dran, weiß nur, dass ich es zwar nicht aus der Hand legen konnte, wenn ich es gelesen habe, dann aber ebenso große Probleme hatte, es wieder in die Hand zu nehmen, um weiterzulesen. Ich gebe aber zu - so richtig durchblickt worum es alles geht und wie das alles zusammenhängt, habe ich erst in Villeneuves "Dune". Und da ziehe ich meinen Hut, denn Villeneuve schafft dies ohne Voice-over und Erklärbären. Okay, der hatte aber für sein zwei-teiliges Epos auch fast sechs Stunden Zeit.
In dem Zusammenhang: Beim Lesen Deiner Rezi zu Teil 1 hatte ich fast das Gefühl, als habe Villeneuve genau dieselben Kritikpunkte gehabt und sich dann überlegt: Wie geht es besser. Ich mag Lynchs Version als seltsam düstere SF-Obskurität immer noch gerne, aber ich kann das alles was Du schreibst gut nachvollziehen und wäre jetzt natürlich gespannt, wie Dir die Neuverfilmung schmecken würde. Im Gegenzug muss ich mir endlich die '84er Version noch einmal wieder ansehen. Die UHD steht hier schon.
Hm, ich für meinen Teil war jetzt eigentlich bis auf Weiteres mit "Dune" durch. Vielleicht schaue ich aber doch mal in Villeneuves Version rein.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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